Xaver Nußbaumer hat seinen 85. Geburtstag gefeiert. In die Schar der Gratulanten reihten sich Bürgermeisterin Dagmar Feicht und Geschäftsleiter Kurt Tweraser gerne ein, und das aus gutem Grund: Mehr als 30 Jahre prägte Nußbaumer die Entwicklung im ländlichen Bad als Geschäftsleiter entscheidend mit.
In dieser Funktion war er wichtiger Wegbegleiter der Bürgermeister Hans Putz und Erwin Brummer (Bad Birnbach), aber auch von Arthur Auer und Franz Hager (Bayerbach). Dabei wurde Nußbaumer die Arbeit in der Verwaltung keineswegs in die Wiege gelegt. Über das klassisch Handwerk und eine Ausbildung in der Bank führte der Weg zunächst in eine ganz andere Richtung. Hans Putz hatte ihn dann nach Birnbach geholt. Hier übernahm er 1973 die Leitung des Bauhofes und 1976 die Geschäftsleitung.
Ohne Zweifel hat Nußbaumer einen erheblichen Anteil am gelungenen Zusammenwachsen an der Verwaltungsgemeinschaft, die Birnbach und Bayerbach seit 1978 bilden, aber auch an der Entwicklung der Großgemeinde Birnbach, die aus sechs Altgemeinden zusammengefügt wurde. Nach der „Geburt“ der VG wurde Xaver Nußbaumer folgerichtig auch mit der Geschäftsleitung der Gemeinde Bayerbach betraut.
Der junge Kurort Birnbach nahm eine stürmische Entwicklung. Die Markterhebung 1984 und die Anerkennung als Heilbad markieren wichtige Meilensteine. Viele Aufgaben waren in nur kurzer Zeit zu erledigen. Das Kurgebiet wurde erschlossen, die Rottal Terme gebaut, der Neue Marktplatz geschaffen und die Hofmark saniert, um nur einige Beispiele zu nennen.
Weil ihm die Musik, besonders die Kirchenmusik, von Jugend an ein Herzensanliegen war und ist, sei ein Projekt im Zusammenhang mit dem Namen Xaver Nußbaumer besonders herausgehoben: die Sing- und Musikschule. Es war eine Menge Überzeugungsarbeit zu leisten, und zwar in jeglicher Hinsicht. Wenn die Musikschule heuer ihren 35. Geburtstag begeht, darf sein Name als wichtiger Wegbereiter nicht fehlen.
1999 verabschiedete sich Xaver Nußbaumer aus dem Rathaus und ging in den Ruhestand. Große Verdienste hat er sich über Jahrzehnte auch in der Pfarrei Asenham erworben. Unter anderem fungierte er als Organist und leitete viele Jahre den Kirchenchor. Anders als seinem 80. Geburtstag vor fünf Jahren konnte seine Ehefrau Ursula, mit der er von jungen Jahren an gemeinsam durchs Leben ging, nicht mehr dabei sein. Vor knapp zwei Jahren musste er sie zu Grabe tragen.
− vg
