Typisierungsaktion in Bad Birnbach
Hoffnungsschimmer: Spender für an Leukämie erkrankten Werner Danninger gefunden

Rund 46.000 Euro gesammelt

05.02.2024 | Stand 05.02.2024, 19:00 Uhr
Viktor Gröll

Das rund um die Typisierungsaktion gesammelte Geld wurde bei einem Termin verteilt: (von links) Ursula Weiß, Gunter Huber, Josef Schicho für die Aktion Knochenmarkspende Deggendorf), Anges und Gregor Danninger, Peter Eberhard (AKB), Alexandra Danninger, Bürgermeisterin Dagmar Feicht, sowie Evi Huber und Gerhard Spitzenpfeil für die Leukämiehilfe Passau. − Foto: Gröll

Die schwere Erkrankung von Werner Danninger hat eine riesige Welle der Solidarität ausgelöst. Der Hirschbacher (Landkreis Rottal-Inn) ist an Leukämie erkrankt. Jetzt gibt es doppelten Grund zur Hoffnung. Zum einen für Werner Danninger und seine Familie, denn für den 56-Jährigen wurde tatsächlich ein passender Spender gefunden.



Und nicht nur das: Zum anderen gibt es auch Hilfe für viele andere, die von der heimtückischen Krankheit betroffen sind oder es einmal sein werden. Denn es wurde sehr viel Geld gesammelt. Die Summe wird für deutlich über 1000 weitere Typisierungen reichen. Diese werden nach wie vor nicht von Kassen getragen, sondern müssen anderweitig finanziert werden.

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Resonanz verblüfft sogar AKB-Vertreter



Nach der niederschmetternden Diagnose initiierte die Familie um Werner Danninger, allen voran seine Ehefrau Alexandra, eine Typisierungsaktion (wir berichteten). Inspiriert wurde sie durch Daniel und Tanja Reger, die gegen ein ähnliches Schicksal ankämpfen mussten und ihr Wissen mit den Danningers teilten. Und so kam auch die Stiftung „Aktion Knochenmarkspende Bayern“ (AKB) um Peter Eberhard ins Spiel. Hilfe kam auch von der Marktgemeinde.

Bürgermeisterin Dagmar Feicht stellte sich als Schirmherrin zur Verfügung, die Aula der Grund- und Mittelschule wurde als Räumlichkeit zur Verfügung gestellt – und diese erwies sich auch als idealer Rahmen. Was alles ausgelöst wurde, verblüffte selbst einen erfahrenen Mann wie Peter Eberhard, der schon viele Typisierungsaktionen erlebt hat. Er zeigte sich über die enorme Resonanz ebenso erstaunt wie erfreut: „Auf dem Land funktioniert das vielleicht doch noch ganz anders“, mutmaßte er.



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Enorme Spendenbereitschaft



Nicht nur, dass eine große Zahl von Typisierungen vorgenommen werden konnte – es wurde zudem enorm viel Geld für Typisierungen gesammelt. Es rührte sich den ganzen Tag über etwas in der Aula. Alleine über 200 gespendete Kuchen beschreiben, was los war. Bei der Aktion vor Ort kamen am Ende rund 12.600 Euro zusammen, die auf 13.000 aufgerundet wurden. Dazu kommen gut 23.000 Euro, die Privatpersonen, Vereine und Firmen direkt an die AKB im Zusammenhang mit der Typisierungsaktion Werner Danninger spendeten. Doch damit nicht genug: Der Anlass wurde von mehreren weiteren Veranstaltungen begleitet, etwa der spontanen Aktion der Dorfgemeinschaft Bayerbach. Hier konnten bereits während der Typisierungsaktion 5000 Euro überreicht werden.

Am Tag der Typisierung gab es eine Traktorenaktion, die von den Firmen Sinzinger, Berger Montageservice und Eisenreich (Land- und Forstwirtschaftliche Dienstleistungen) organisiert wurden. In Pfarrkirchen gab es ein Mahnfeuer. Große Unterstützung kam zudem vom Stammtisch Kirschner, der Feuerwehr Hirschbach und den Faschingsfreunden Hirschbach. Diese Spendengelder wurden im Vorfeld von Hannes Berger, Markus Dorner, Dagmar Kremsreiter, Wolfgang Winetzhammer, Florian Huber und Siegi Hochecker überreicht. Über alles gerechnet, konnten noch einmal 23.000 Euro gesammelt werden, insgesamt beläuft sich das Saldo aller Aktionen also auf stolze 46.000 Euro. Das Geld geht, sofern es nicht direkt an die AKB geflossen ist, samt und sonders an Hilfseinrichtungen im Zusammenhang mit Leukämie. Einen Scheck über 13.000 Euro konnte Peter Eberhard für die AKB in Empfang nehmen. Jeweils 5000 Euro gingen an die Aktion Knochenmarkspende in Deggendorf und an die Leukämiehilfe Passau e.V.

Ziel: Dauerhaft in Kontakt bleiben



Der Dank der Familie Danninger, aber auch von Schirmherrin Dagmar Feicht und der AKB galt allen, die in irgendeiner Weise mitgemacht haben. Sie waren Mutmacher für Werner Danninger und seine Familie. Alexandra Danninger hat sich vorgenommen, mit den Vereinen, an die gespendet wurde, in Verbindung zu bleiben. „Vielleicht um Bindeglied für die Region zu sein“, wie sie der Heimatzeitung erzählte. Zwar hat die Medizin gerade in den letzten Jahren mit Blick auf die Behandlung von Leukämie enorme Fortschritte gemacht.

Dennoch bleiben jene, die eine Stammzellenspende brauchen, auf Solidarität anderer angewiesen. Der Pool von aktuell 340.000 potenziellen Spendern ist mit der Aktion im Rottal noch einmal ein Stück angewachsen. „Ein herzlicher Dank geht an alle Unterstützer dieser Aktion in jeglicher Form. Es ist für einen guten Zweck und rettet bestimmt einige Leben“, lautete das Fazit von Alexandra Danninger.