Debatte über Parkplätze
Bauausschuss befasst sich mit Disco-Plänen in früherer Gässl-Bauerei in Pfarrkirchen

07.02.2024 | Stand 07.02.2024, 17:29 Uhr

Die Club-Pläne in der ehemaligen Gässl-Brauerei schreiten voran. Jetzt waren sie Thema im Bauausschuss. − Fotos: Heiß

Mit dem Umbau und der Umnutzung des bestehenden Gebäudes der ehemaligen Gässl-Brauerei in einen Club (wir berichteten) hat sich der Bauausschuss in Pfarrkirchen (Landkreis Rottal-Inn) in seiner Sitzung am Dienstag beschäftigt. Für Diskussionen hat dabei vor allem die Parkplatzsituation gesorgt. Nachdem der Antrag angepasst wurde, votierte das Gremium bei einer Gegenstimme für die Pläne.

David Mittlböck-Jungwirth, der zusammen mit seinem Bruder Christoph das „Blamage“ in Dietersburg betreibt, möchte in der ehemaligen Gässl-Brauerei einen Club eröffnen. Das Gebäude gehört Stadträtin Katharina Schiedermair-Baur (Freie Wähler), die in der Sitzung anwesend, aber in dieser Sache nicht stimmberechtigt war. Stadtbaumeister Thomas Renner stellte das Vorhaben im Gremium vor. So seien seinen Worten nach keine Änderungen an der Außengestaltung des Gebäudes geplant. „Auch das geplante Raumprogramm fügt sich sehr gut im Gebäude ein und es sind keine größeren Eingriffe am Bestand geplant.“

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Satzung legt Menge der Stellplätze fest



Ein Thema sind die Parkplätze. Die Satzung der Stadt legt fest, dass die Stellplatzpflicht erfüllt wird, wenn die nötigen Parkplätze auf oder um einem Grundstück hergestellt werden. Sie müssen fußläufig innerhalb einer Entfernung von 300 Metern erreichbar und für die Benutzung als Parkplatz geeignet sein.

Wie Renner mitteilte, seien, bezogen auf die 256 Quadratmeter Fläche des Clubs, 51 Parkplätze nachzuweisen – was auch erfüllt werde. Davon sind nach seinen Worten 41 im Innenhof der ehemaligen Brauerei an der Schäfflerstraße geplant, die zehn weiteren an der Ausfahrt Alois-Gässl-Straße. Der Stadtbaumeister sah aufgrund der Erfüllung der Anforderungen keine Probleme, dem Antrag zuzustimmen. Auch Bürgermeister Wolfgang Beißmann betrachtet das Vorhaben seinen Worten nach positiv, da es mehr Möglichkeiten für junge Menschen bringe.

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Hunderte Parkplätze in der Nähe



Rainer Niedermeier (SPD) begrüßte den Umbau, da „dann endlich was für junge Leute passiert“. Aber: Er fragte nach, ob die Parkplätze im Innenhof wirklich nötig seien. „Stadtplatz und P&R-Parkplatz sind ebenfalls in der Nähe.“ Thomas Renner antwortete, dass laut Satzung eben pro fünf Quadratmeter Grundfläche ein Parkplatz nachzuweisen sei. Auch Karl Hafner (CSU) fand das Vorhaben „grundsätzlich gut“. Es brauche aber genügend Parkplätze, und die im Innenhof der Brauerei seien nicht optimal. Denn: „Man ist sich mit dem Nachbarn nicht ganz grün.“ Ein Konflikt mit diesem sei „vorprogrammiert“. Das Thema müsse vorher geklärt werden.

Ein Club sei prinzipiell immer gut, meinte Tobias Hanig (Grüne). „Die Parkplätze im Innenhof machen aber wenig Sinn, da es Hunderte davon in der Nähe gibt.“ Sein Vorschlag: Zehn Personal-Parkplätze im Innenhof und den Rest für Gäste beim Möbel- und Einrichtungshaus „Jysk“ nachweisen. Man solle den Antrag nicht wegen ein paar Metern ablehnen, sondern „die Sache lieber pragmatisch angehen“. Zudem würde es „Unsummen“ kosten, die Parkplätze herzurichten.

Bürgermeister Beißmann (CSU) zeigte sich offen für einen Vorschlag in diese Richtung. Denn: „Die Leute gehen auch woanders weitere Wege.“ Er sehe kein Problem, wenn die Parkplätze woanders darstellbar wären. Walter Reitmeier (JL-BL) ergänzte, dass der genannte Nachbar nur wegen des Verkehrs Bedenken habe. Die sollten mit dieser Lösung weniger werden.

Zustimmung nach Ergänzung bei Antrag



Beißmann schlug vor, beim Antrag den Hinweis zu ergänzen, dass die Parkplätze für den Club bei „Jysk“ sein sollen. Die Immobilie gehört ebenfalls der Familie Schiedermair.

Deshalb hatte Bauamtsleiter Stefan Lang in der Sitzung begonnen, die fußläufige Entfernung zwischen dem Gässl-Gebäude und „Jysk“ nachzumessen. Dabei kam es jedoch je nach Messpunkt zu einem anderen Ergebnis – sowohl über als auch unter 300 Metern.

„Wir sprechen hier von 30 bis 40 Metern, an denen es scheitern könnte“, sagte der Bürgermeister und betonte: „Es geht nicht um fundamentale Abweichungen.“ Die Zustimmung sollte seiner Meinung nach erteilt werden. Im Nachgang der Sitzung teilte Lang der PNP mit, dass man auf genau 300 Meter gekommen sei.

Dem modifizierten Antrag, dass nur die Mitarbeiterparkplätze im Innenhof der ehemaligen Brauerei angesiedelt werden, die restlichen Stellplätze nach Vereinbarung mit dem Eigentümer bei „Jysk“ entstehen, stimmte der Bauausschuss mehrheitlich zu. Nur Josef Reitberger (CSU) votierte dagegen.