Werbeverbund besteht weiter
Gemeinsam Gäste für Bad Birnbach gewinnen

25.10.2023 | Stand 25.10.2023, 15:06 Uhr

Mit einer Fülle an Maßnahmen will der Kurort auch im nächsten Jahr um Gäste werben. Der zuständige Ausschuss verabschiedete jetzt das Marketingbudget. − Foto: Lia Hasenberger

Die Sorge war groß im Kurort Bad Brinbach, dass im Zuge der Neustrukturierung der niederbayerischen Heilbäder die Rottal Terme die gemeinsame, bewährte Werbegemeinschaft verlassen würde und damit weniger Marketingmaßnahmen umgesetzt werden könnten. Jetzt aber steht fest: Die Therme bleibt dabei – und auch wenn sie weniger Geld einbringt, so steht einer weiterhin intensiven Werbung um die Gäste offenbar nichts im Wege.

2. Bürgermeister Franz Thalhammer hatte im März dieses Jahres im Zweckverband das Thema angeschnitten, und auch 3. Bürgermeister Bernhard Baumgartner sprach es bei der Jahresversammlung des Rings der Gastlichkeit im Mai an. Beide machten deutlich, dass die Bad Birnbacher Werbegemeinschaft, bestehend aus Marktgemeinde, Rottal Terme (Zweckverband Thermalbad), Ring der Gastlichkeit, Vermietern und Landkreis nicht aufs Spiel gesetzt werden dürfe. Viele Gespräche gab es hinter den Kulissen. Das Ergebnis wurde in der jüngsten Sitzung des Kultur-, Sport und Fremdenverkehrsausschusses deutlich, als das Marketingbudget für 2024 verabschiedet wurde.

Etat geringer, aber Maßnahmen identisch



716000 Euro macht es aus. Das sind rund 184000 Euro weniger als in den vergangenen Jahren. Dieser Rückgang liegt am geringeren Beitrag der Rottal Terme. Diese hatte sonst 230000 Euro beigesteuert, jetzt sind es nur noch knapp 83600 Euro. Ein gewaltiger Sprung, aber: Die Therme übernimmt dafür die Beiträge für das bayerische Golf- und Thermenland und für den Tourismusverband Ostbayern; sie finanziert ihre Drucksachen aus einem eigenen Etat und sie bezahlt auch komplett den Betrieb des Bademantel-Expresses. Berücksichtigt man dies, dann bleiben die finanziellen Möglichkeiten der Werbegemeinschaft für Marketing- und Werbemaßnahmen nahezu identisch, wie der Leiter der Kurverwaltung, Viktor Gröll, auf Nachfrage von Klaus Lang sagte. „Wir machen nicht weniger und verlieren auch nicht an Reichweite“, versicherte er.

Und so plant der Kurort nach den Worten des stv. Kurverwaltungsleiters Andreas Wagner im kommenden Jahr wieder eine Fülle von Maßnahmen, mit denn er bisherige Gäste halten und neue gewinnen will. Dazu gehören z.B. Beilagenaktionen in Tageszeitungen, Kurinfotage, Radio- und TV-Werbung, Onlinemarketing (dies ist inzwischen der zweitgrößte Posten mit 86000 Euro), PR-Arbeit, Messen, Städteaktionen (Großflächenplakate, Radiospots, City-Light-Poster), Werbemittel (z.B. Gastgeberverzeichnis).

So setzt sich Marketingbudget zusammen



Finanziert wird alles über das Marketingbudget, das sie so zusammensetzt: Marktgemeinde 350000 Euro, Zweckverband Thermalbad (Rottal Terme) 83583 Euro, Ring der Gastlichkeit 20000 Euro, Landkreis, 27700 Euro. 234717 Euro kommen schließlich noch von den Vermietern über Einnahmen aus gemeinsamen Aktionen hinzu. Einmütig wurde das Marketingbudget verabschiedet. Zustimmen muss jetzt noch der Zweckverband Thermalbad.

Viktor Gröll sprach noch verschiedene Themen an. Er nannte in Sachen Produktentwicklung AGES „Aktiv gegen Erschöpfung und Stress“ und die Betriebliche Gesundheitsförderung. Neben Golf, Wandern und Radfahren sei der Schwerpunkt der Vermarktung natürlich die Rottal Terme als touristischer Leitbetrieb. Und er verwies in dem Zusammenhang auf die offene Badekur. Die Nachfrage sei hier sehr groß. Gröll verwies gerade bei Golf und Wandern auf die Zusammenarbeit mit den Nachbarorten Bad Griesbach und Bad Füssing. Und die Kooperation werde immer tiefer, freute er sich. Gleiches gelte für den Landkreis.

Wie Gröll weiter sagte, gehe an 13000 Empfänger ein monatlicher Hauptnewsletter. Und er rechnet damit, dass der Umsatz bei den Online-Buchungen heuer auf über 1,3 Millionen Euro steige. Bei den Online-Seiten werde man etwa 2,35 Millionen Aufrufe erreichen.

Bürgermeisterin Dagmar Feicht betonte in der Sitzung die positive Zusammenarbeit mit allen Partnern, die man so fortsetzen wolle. Es bleibe auch nach den Änderungen in der niederbayerischen Thermengemeinschaft beim guten Miteinander, sagte sie und dankte dafür allen Beteiligten.

Schwierige Suche nach Therapeuten



Ludwig Stummer sprach die Problematik an, dass in der Therme manchmal nur schwer Krankengymnastiktermine zu bekommen seien. Franz Altmannsperger, strategischer Geschäftsführer der niederbayerischen Thermengemeinschaft und zu Gast in der Sitzung, räumte ein, dass dies vorkommen könne. Die Schwierigkeit sei, dass man nicht genug Therapeuten habe und auch nicht bekomme. Man versuche, viele Kontakte zu nutzen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken – auch im Ausland. Eine Lösung aber gebe es noch nicht.

Der Kurort selbst will hier mit einer Online-Plattform reagieren. So sollen die Mitarbeiter der Therme in einer solchen Situation ohne großen Aufwand nachsehen können, in welchen anderen Praxen in Bad Birnbach noch Termine frei wären, damit die Wünsche der Gäste erfüllt werden können.