Aktion in der Kollbach
Geburtshilfe für gefährdete Art: Malgersdorfer Fischer setzen Bachforelleneier ein

21.02.2024 | Stand 21.02.2024, 17:24 Uhr

Eine Brutrinne bietet den Fischeiern Schutz. − Foto: red

Um den Bestand der heimischen Bachforelle zu stützen, verteilen die Malgersdorfer Fischer seit mehreren Jahren Bachforelleneier in ihrem Vereinsgewässer. Nun haben sie, nach eigenen Angaben, 20.000 Eier an vier verschiedenen Stellen in die Kollbach eingesetzt.

Noch vor wenigen Jahren gab es eine stabile, sich selbst reproduzierende Population an Bachforellen in der Kollbach um Malgersdorf. „Aber leider hat sich das Umfeld für die Bachforelle stark verändert“, teilt der Verein mit. Ursache dafür ist das Schwinden von Lebensräumen durch Gewässerverbauung. Auch der Verlust von Kiesflächen im Fluss als Laichplätze durch Nährstoff- und Sedimenteintrag und der Klimawandel tragen dazu bei. Vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie (IGB) werde die Forelle in Bayern als stark rückläufig eingeschätzt und deshalb auf die rote Liste der gefährdeten Süßwasserfische gesetzt.

Die Hochzeit der heimischen Bachforelle findet normalerweise Ende des Jahres statt. Die dabei im lockeren Kies abgelegten Eier entwickeln sich dann über den Winter bis zum Schlupf der Fischlarven im zeitigen Frühjahr. Aufgrund dieser langen Entwicklungsphase sind die Eier durch Umwelteinflüsse, Hochwasser und Räuber sehr gefährdet.

Wegen dieser Gründe werden die Forelleneier bis zum Augenpunktstadium in Zuchtanlagen erbrütet und erst kurz vorm Schlüpfen, in speziellen Brutkörben oder Brutröhren gesichert, im Gewässer zum Schutz vor Räuber von den Fischerkameraden versteckt. Schon Tage vorher wurden die dafür geplanten Gewässerabschnitte vorbereitet. Mehrere Vereinsmitglieder haben den Kies am Bachgrund wieder aufgelockert und damit die nötigen Lücken zwischen den Steinen geschaffen. Durch dieses Vorgehen werde eine sehr hohe Schlupfrate von über 90 Prozent in natürlicher Umgebung erreicht.

Solche zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten wie Nase und Bachforelle seien für den Fischerverein Malgersdorf nur dank der Spenden aus der Bevölkerung nach den Filmvorführungen (wir berichteten) und dem Artenhilfsprogramm des Fischereiverbands Niederbayern, gefördert aus Mitteln der Fischereiabgabe, möglich. Durch ständige Pflege des Vereinsgewässers und Besatzmaßnahmen bestehe die große Hoffnung der Fischer darin, dass in ein paar Jahren wieder Bachforellen bei der Hochzeit an ihren Geburtsort beobachtet werden können.

− red