Mitglieder geehrt
Festlicher Gottesdienst: Erlacher Frauenbund ist 50 Jahre jung

30.04.2024 | Stand 30.04.2024, 18:00 Uhr
Christine Hacker

Der Gottesdienst zum 50-jährigen Jubiläum wurde zelebriert von Dekan Joachim Steinfeld und Monsignore Pfarrer i.R. Max Pinzl, der auch die eindrucksvolle Festpredigt hielt, umrahmt von der Vorstandschaft des Frauenbundes und Organistin, Chorleiterin und Solistin Monika Leitl (links).

Vor 50 Jahren wurde in Erlach ein Zweigverein des Katholischen Frauenbundes aus der Taufe gehoben. Die damaligen Initiatorinnen Berta Fabel und Brunhilde Kick bildeten zusammen mit Franziska Wimmer und Hildegard Schmelzer die erste Vorstandschaft und seither wurde der Frauenbundgedanke unaufhörlich und erfolgreich weitergetragen.

Grund genug, das Jubiläum mit einem festlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt und einem kleinen Festakt im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Göttler zu begehen. Der Erlacher Kirchenchor unter der Leitung von Organistin Monika Leitl hatte ein ganz wunderbares und ergreifendes musikalisches Programm vorbereitet: Klangvoll ertönten von der Empore Lieder wie „Schwarze Madonna“ oder das alte Lied vom „Abendglöckchen“.

Dekan Joachim Steinfeld und Monsignore Max Pinzl i.R. zelebrierten zusammen die Messe, die von der Vorstandschaft mitgestaltet wurde: Dargebrachte Blumen am Altar symbolisierten z.B. die große Vielfalt der Frauen, ein Herz zeigte die innere Verbundenheit im Verein. Max Pinzl beschrieb in der Festpredigt die Zeit der Vereins-Gründung als Zeit des Aufbruchs innerhalb der Kirche. Ideen für die Zukunft wurden erarbeitet, vieles aber nicht umgesetzt. Er bewundere die Frauen, die auch heute noch gegen Ungleichheit und Diskriminierung ankämpfen und einen langen Atem dafür haben.

Heute Selbstverständliches, wie das Frauenwahlrecht, wurde in Politik und Gesellschaft hart erkämpft, was nur durch den starken Frauenbund-Verband mit seinen vielen Mitgliedern möglich war. „Es braucht Frauen, die ihre Meinung deutlich vertreten, die die Herausforderungen der modernen Welt erkennen und anpacken. Euer zeitloses Motto lautet: Gemeinsam sind wir stark. Dafür braucht es auch die Treue zu einem starken Verband“, so Pinzl.

Christa Gantner eröffnete die Jahreshauptversammlung und Feier im Gasthaus Göttler mit der herzlichen Begrüßung der Mitglieder, der Ehrenmitglieder, der Ehrengäste und dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder der vergangenen 50 Jahre.

Der Jahresbericht von Schriftführerin Martina Pettinger unterstrich die rege Tätigkeit des Vereins, darunter Vorträge, Ausflüge, die Ausrichtung des Weltgebetstags, Adventsfeier, Palm- und Kräuterbüschel binden, Faschingsfest, Geburtstagsgratulationen, die Versorgung der Wallfahrer, die Teilnahme am Stadtfest, die Dekoration der Erlacher Kirche und eine Spendenübergabe an Kind in Not.

Der Kassenbericht von Claudia Wimberger zeigte, dass der Verein auf soliden „Füßen steht“. Die Kasse wurde von Helena Schwarz und Steffi Gantner geprüft und für einwandfrei geführt erklärt. Somit wurde die Kassenwartin einstimmig entlastet.

Vorsitzende Irmgard Zillner dankte der gesamten Vorstandschaft für die positive Zusammenarbeit und ermunterte die Anwesenden, Wünsche an die Verantwortlichen zu äußern: „Wir sind überaus zufrieden“, kam es vielfach zurück. Mit der gereimten Rede von Berta Fabel zum Zehnjährigen „So hat’s angfangt“ leitete sie zur 50-Jahrfeier über. Zum Nachlesen ist der Text auch in der Festschrift, die von Alice-Lehner-Beitler erstellt wurde: Fotos aus 50 Jahren bilden eine selbsterklärende Rückschau auf den lebendigen Verein.

Geistlicher Beirat Stadtpfarrer Joachim Steinfeld gratulierte zum Jubiläum und sprach Komplimente für die harmonische Zusammenarbeit, das rührende Kümmern um die Kirche, und die vielen Veranstaltungen der letzten 50 Jahre aus. Er habe die Hoffnung, „dass sich immer wieder junge Frauen finden, die den Verein weitertragen und dass ihr dem Verband treu bleibt.“

3. Bürgermeisterin Christa Kick bestätigte dem Jubelverein das große Engagement über die Jahrzehnte, die caritativen Tätigkeiten und die aktive Mitwirkung für die Gesellschaft. Sie blickte auch auf die Errungenschaften für Frauen im letzten Jahrhundert zurück, die „Trendsetterinnen“ wie Ellen Aman, erste Frau im Landtag, bewegt haben.

Diözesanvorsitzende Marianne Speckbacher beglückwünschte die Frauen mit einem Geschenkkorb. Sie plädierte für den Zusammenhalt im Verband und die Gleichberechtigung, die lange noch nicht da sei, vorwärts zu bringen: „Wir sind in der Verantwortung für die nachfolgenden Generationen, nämlich Mädchen und jungen Frauen Selbstbewusstsein mitzugeben.“

Dekanatsleitung Irene Drasch gratulierte ebenso wie Dekanatsbeirätin Dr. Elfriede Schießleder. Sie bekräftigte die Rolle der Frau in der Kirche, die für Solidarität und Gemeinschaft stehe.

Das Jubiläum wurde vom Kirchenchor mit fröhlichen Liedern wie „Musik erfüllt das Leben“, „Wahre Freundschaft“, „Hab Sonne im Herzen“ und dem gemeinsamen „Danke für diesen guten Abend“ umrahmt. Beim gemeinsamen Festessen wurden Erinnerungen ausgetauscht und auf viele gemeinsamen Erlebnisse zurückgeblickt. Das Gedicht von Ponzauner Wigg „Die Frauenbund-Frau“ durfte bei der Gelegenheit natürlich nicht fehlen.

Die Ehrungen, die Vorsitzende Annemarie Spielbauer vortrug, waren diesmal etwas Besonderes, denn alle 79 Mitglieder, darunter viele ehemalige und derzeitige Funktionsträgerinnen, erhielten eine Urkunde und eine Anstecknadel des KDFB.

Viele Ehrungen



Die Anstecknadel in Gold mit Stein für 50 Jahre erhielten die Gründungsmitglieder Anna Brunbauer, Mina Hofmann, Elisabeth Langlechner, Elisabeth Pinzl, Franziska Wimmer, Paula Würtz sowie Anita Fuß, Christl Großwieser und Franziska Moser, die noch im Gründungsjahr eingetreten sind. Die Anstecknadel in Gold für 40 bis 49 Jahre bekamen Hildegard Bartsch, Olga Berger, Gertraud Diebl, Mathilde Fenz, Christa Gallner, Susanne Huber, Elfriede Hutflesz, Marianne Lehner, Maria Mühlberger, Marlene Mühlthaler, Adelheid Niemöckl, Karin Rosenberger, Theresia Spielbauer, Therese Steininger, Paula Stündl, Renate Wagenender, Rita Zieringer. 38 Mitglieder erhielten die Ehrennadel in Silber für 20 bis 39 Jahre, alle weiteren Mitglieder die einfache KDFB-Anstecknadel.

Der Frauenbund Erlach freut sich stets über neue Mitglieder: Junge und jung gebliebene Frauen können jederzeit an den Veranstaltungen teilnehmen und sich in der Folge für eine Mitgliedschaft entscheiden. Am 30. Mai, nach der Fronleichnamsprozession, feiert der Verein vor dem Feuerwehrhaus mit der Erlacher Bevölkerung das 50-jährige Bestehen, auch dabei kann Kontakt aufgenommen werden.