Platz für die „Rasselbande“
Einweihung „Container“-Kindertagesstätte der Diakonie im Wohnbaugebiet in Postmünster

28.09.2023 | Stand 25.10.2023, 10:45 Uhr

Die Spende des Frauenvereins überreichte Hilde Gschneidner (Mitte) an Gesamtkrippenleiterin Andrea Griesberger (rechts) und Krippenfachkraft Selina Rottaler.

Sowohl das glückliche Zustandekommen des Projekts als auch das besondere pädagogische Konzept sind bei der Einweihung der neuen „Container“-Kita der Diakonie (Erweiterung der Christanger-Kinderkrippe des Diakonischen Werks Pfarrkirchen) mitten im Wohnbaugebiet Christanger II deutlich geworden. Die Segnung der Kinderkrippe „Rasselbande“ nahm Pfarrerin Tanja Seidl vor.

Kindergartenleiterin Susanne Lerbs und Geschäftsführender Diakonie-Vorstand Thorsten Kilwing begrüßten zur Einweihungsfeier unter anderem Mitarbeiterinnen, Vertreter der Gemeinde, des Elternbeirats und des Fördervereins sowie Hilde Gschneidner vom Frauenverein Postmünster. „Zusätzlicher Raum schon für die Kleinsten, damit verbundene Unterstützung für die Familien – was für ein gutes Werk für ein Diakonisches Werk im Zusammenwirken mit den entsprechenden kommunalen und staatlichen Stellen – wenn dies so geschehen kann, ist das ein Segen“, machte Pfarrerin Tanja Seidl klar.

Über die Rolle der Erwachsenen



Als Lesung trug Seidl die Bibelworte „Markus 10,13-16“ vor: Kernsätze sind „Lasst die Kinder doch zu mir kommen und hindert sie nicht, denn gerade für Menschen wie sie steht die neue Welt Gottes offen“, „Wer sich der Liebe Gottes nicht wie ein Kind öffnet, wird das Himmelreich nicht erfahren“ – gefolgt vom Segen Jesu für die Kinder. Auf das von der ungarischen Kinderärztin Emmi Picker geprägte pädagogische Kita-Konzept ging sie in ihrer Ansprache ein: Die Rolle der Erwachsenen sei dabei vor allem die der Beobachter, Raumhalter und Begleiter bei individuellen Lernprozessen der mit allem für ihre Entwicklung ausgestatteten Kinder. All das entspricht aus ihrer Sicht Gottes „Lernkonzept“ sehr individueller Wege, die er mit Menschen schon in der Bibel gegangen sei und bis heute gehe. „Besonderes Augenmerk hatte Gott immer schon auf die Kleinen wie Jakob oder David“, erklärte die Pfarrerin. Natürlich brauche es Räume mit Begrenzungen sowie Orientierung und Vorbilder. „Zugleich ist jedes Kind ein Vorbild, hat uns Jesus die Kinder als Vorbilder vor Augen gestellt – als Vorbilder im Vertrauen und damit Wachsen von Gottes Reich.“ Frieden und Liebe wünschte Tanja Seidl allen Kita-Beteiligten, die Kinder würden dies spüren als einen Segensraum, der sie weiter wachsen lasse.

Segnung der Räumlichkeiten



Nach den Fürbitten, die sich um „diese Segensräume“ für die Kinder und ihre Eltern sowie die Mitarbeitenden drehten und dem gemeinsamen „Vater Unser“ vollzog Seidl die Segnung der Räumlichkeiten.

„Dieser Segenstag macht einen Punkt hinter das ganze Vorhaben, das großer Vorbereitung und glücklicher Fügung bedurfte“, stellte Bürgermeister Stefan Weindl fest. Krippenausgestattete Container habe es nicht weit weg zu sehen gegeben, das Grundstück für den Standplatz mitten im Wohngebiet sei frei geworden wegen des Einbruchs in der Baubranche. Weindl freute sich besonders für die Familien mit Kindern. Den Kleinen wünschte er viel Spaß in der neuen Kita.

Geschäftsführender Diakonie-Vorstand Thorsten Kilwing verwies auf viele Elternanfragen: Er sei sehr froh und glücklich über dieses gelungene „Superprojekt“. Dem Bürgermeister und dem Gemeinderat dankte Kilwing für die gute gemeinsame Umsetzung und den Bauplatzverzicht für die Kinder. Dem Kita-Team galt sein Dank für die umfangreiche Planung und Ausführung.

Kindergartenleiterin Susanne Lerbs sprach Gesamtkrippenleiterin Andrea Griesberger besonderen Dank dafür aus, dass sie sich mit großer Erfahrung viel eingebracht und maßgeblich zu diesen schönen Räumen beigetragen habe. Dem Katholischen Frauenverein Postmünster dankte sie für die Spende über 500 Euro, die Hilde Gschneidner im Namen des Vereins an Andrea Griesberger und Krippenfachkraft Selina Rottaler überreichte.

Vorstellung des pädagogischen Konzepts



Gesamtkrippenleiterin Griesberger stellte das pädagogische Kita-Konzept vor, das sich an der Pädagogik der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler (1902 - 1984) orientiert: Ziel dieser sehr liebevollen und von Achtsamkeit geprägten Pädagogik ist es, Kinder zu selbstbewussten und selbstständigen Individuen werden zu lassen, die ihr volles Potenzial entfalten können. „Wichtig ist, jedem Kind Zeit für seine Entwicklung zu geben“, erklärte Griesberger dazu.
Die Betreuungseinrichtungen sind so ausgestattet, dass Kinder ihre Aktivitäten frei wählen, wobei Mitarbeitende sie unterstützen und ihnen bei ihren individuellen Lernprozessen helfen. Griesbacher: „Unterstützung beim Selbermachen ist die größte Motivation für Weiterentwicklung“. Entsprechend ist die neue Kita mit Multifunktions-Kindermöbeln, Spielgeräten wie dem „Bewegungsdreieck“ und verschiedensten Spielen ausgestattet, da jedes Kind andere Interessen hat und jedes Kind etwas passendes zum Spielen hat. Griesberger freute sich besonders, dass es dafür ein Budget gab, „damit wir hochwertigste Möbel in der Kinderpäda-gogik anschaffen konnten“.

Info


Das Gebäude ist ein Verbundbau aus sechs Containern à 2,5 x 6 Metern (15 m²) – Gesamtfläche 90 m² – und besteht aus Eingangsbereich/Flur, Hauptraum/Spielbereich mit nachgerüsteter kleiner Küche, Schlafraum (mit „Nestern“), separatem Sanitärbereich mit Kindertoiletten. Zudem gibt es einen Container als Abstell- und Lagerraum. Die Einrichtung bietet Platz für zehn Krippenplätze. Die Leitung hat Nadja Tänder.