Wintersport am Marienplatz
Ein Schultag auf der Schlittschuhbahn

01.02.2024 | Stand 01.02.2024, 11:46 Uhr

Während unser Trio mit (vorne) Charlotte Kessler (3d), Selma Weßner (4a/links) und Sebastian Attenberger (4f) die Fahrt mit dem Pandabären-Sitz vorführt, sorgen die anderen Mädchen und Buben im Hintergrund für ein winterliches Wimmelbild. − Foto: Slezak

An manchen Tagen herrscht auf der Schlittschuhbahn aus Kunststoff im Herzen Pfarrkirchens wenig Betrieb. An anderen tummeln sich jede Menge Mädchen und Buben auf der Sportfläche und gestalten ein munteres Wimmelbild. Gern gesehener Dauergast ist die Grundschule aus dem benachbarten Eggenfelden. Drei Kinder erzählen, wie alles abläuft.

Kurz nachdem die Grundschüler mit dem Zug am nahen Bahnhof eintreffen, belebt sich das saisonale Sportgelände rund um den Marienbrunnen. Zuerst schnüren sich die Grundschüler aus der Rottaler Nachbarstadt ihre Schlittschuhe. Ein Klettverschluss sowie eine Schnalle sorgen zusätzlich für festen Sitz.

Zwiebeltechnik sorgt für Wärme



Damit es sie keinesfalls friert, schwört Charlotte Kessler (8) bei der Kleidung auf die altbekannte Zwiebeltechnik. „Ich trage eine Leggins, eine Stoffhose, eine Jeans und eine Skihose übereinander“, erklärt die Drittklässlerin. Da die junge Eggenfeldenerin ihren Oberkörper ebenso in vier wärmende Schichten packt, betritt sie die Eisfläche sorgfältig eingehüllt und entspannt. „Ich fahre gemütlich dahin und rede mit meinen Freundinnen über das, was uns gerade einfällt“, erzählt Charlotte. Aber: „Da es sehr rutschig ist, fliege ich oft hin.“

Aus gutem Grund trägt das Mädchen wie alle anderen Kinder zur Sicherheit einen Helm. Auch privat war Charlotte schon hier und erinnert sich: „Außer uns ist nur eine andere Familie dagewesen.“ Unterm Strich findet die Drittklässlerin: „Es ist schöner, wenn mehr los ist.“

Sebastian Attenberger (9) war zweimal mit der Schule und auch schon mit seiner Familie beim Schlittschuhlaufen auf dem Marienplatz. Seine Fortschritte lassen sich sehen. „Am Anfang rutscht man beim Fahren seitlich weg“, erinnert sich der Viertklässler. „Doch jetzt kann ich schnell dahingleiten“, so Sebastian über das, was er am liebsten tut. Knifflig findet der Viertklässler immer noch das Bremsen mittels Schrägstellen der Schlittschuhe. Sebastian: „Einmal bin ich dabei übergekippt und hingeflogen.“

Selma Weßner (10) nimmt an: „Weil auf der Bahn kein echtes Eis ist, geht es nicht zu schnell voran.“ Zudem findet die Viertklässlerin das Lenken mit Schlittschuhen recht einfach. Natürlich muss jeder aufpassen, „nicht in jemanden reinzufahren“. Zur Not hält sich Selma an der Bande fest, die die Kunststoffbahn umgibt. Auch das Mädchen besuchte diese schon privat und findet: „Wir alle kommen gerne hierher.“

Schlittschuhe per Tauschbörse



Um sich an das Schlittschuhlaufen ranzutasten, hilft dem aktiven Nachwuchs ein Pandabär aus Kunststoff, auf den man sich stützen kann. Vorne drauf befindet sich ein schmaler Sitz. Selma: „Damit haben wir schon unsere Lehrerin rumgefahren.“ Da das Anschieben mit Panda-Passagier viel Kraft kostet, wechselt sich die junge Rottalerin dabei gerne mit ihren Mitschülern ab.

Stärken können sich Jung und Alt an den Ständen, welche die Schlittschuhbahn an zwei Seiten einrahmen. Sebastian munden die angebotenen Crepes mit Nutella und Banane. Selma und Charlotte schwören auf Pommes mit Ketchup. Bei Charlottes Menü darf es zum Nachtisch gerne noch ein Lutscher sein.

In mehreren Etappen kommt die Grundschule Eggenfelden zur Schlittschuhbahn nach Pfarrkirchen. Laut Konrektorin Andrea Schön nutzen von ihren insgesamt etwa 500 Schülern in diesem Winter rund die Hälfte mindestens einmal das Angebot, auf dem Marienplatz eine Runde zu drehen. Schließlich gehört das Bewegen auf Eis und Schnee zum Lehrplan. Einer Reihe von Kindern ermöglichte das saisonale Vergnügen die Tauschbörse für Schlittschuhe, die der Förderverein der Grundschule Eggenfelden auf die Beine gestellt hat.

Zum Saison-Endspurt spricht nichts gegen weitere Besuche am Marienplatz. Faschingssonntag ausgenommen, öffnet die Schlittschuhbahn voraussichtlich bis 18. Februar ihre Pforten, also noch in den ganzen Faschingsferien. Zu guter Letzt merkt Sebastian aufmerksam an: „Es ist gut, dass diese Bahn keine Energie verbraucht.“ Die Muskelkraft, die Aktive darauf aufwenden, bleibt davon natürlich ausgespart.