Simbach
Ein Baum voll mit Wünschen

Auch dieses Jahr sollen mit der Aktion wieder viele Kinder beschenkt werden

25.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:36 Uhr

Über viele Wünsche freuten sich auch dieses Jahr wieder (von links) Bürgermeister Klaus Schmid, Kathrin Heller von der Diakonie, Pfarrvikar Pater Biju Varghese, Leiterin des Jugend- und Seniorenbüros Gertrud Stinglhammer und Pfarrer Christian Muschler. −Foto: Koschinski

Von Sarah Koschinski

Weihnachten ist für die meisten Kinder wie der zweite Geburtstag, denn sie wissen, dass an Heiligabend viele Geschenke für sie unter dem Christbaum liegen werden. Wochen vorher schon machen sie sich Gedanken, was sie sich denn wünschen könnten. Dementsprechend lang ist so manche Kinderliste.

Doch was machen Familien, die das ganze Jahr über schon knapp über die Runden kommen? Wie sollen sie die zusätzlichen Wünsche der Kleinen für Weihnachten erfüllen?

2015 wurde in Simbach die „Wunschbaum-Aktion“ ins Leben gerufen. „Eigentlich war sie für Familien gedacht, die im Zuge der Flüchtlingskrise nach Deutschland kamen“, erklärt Gertrud Stinglhammer, Leiterin des Jugend- und Seniorenbüros der Stadt. „Doch dann haben wir relativ schnell gemerkt, dass es auch einige Simbacher Familien gibt, die auf Hilfe angewiesen sind.“

Wer die Aktion noch nicht kennt, sie funktioniert folgendermaßen: In der Stadtpfarrkirche St. Marien steht ein Baum mit Wunschzetteln. Diese stammen von Familien, die in finanziellen Schwierigkeiten sind. Jeder, der will, kann in die Kirche kommen (sie steht jeden Tag offen) und sich vom Baum einen oder auch mehrere Zettel nehmen – und dann die Wünsche der Kinder auf den genommenen Zetteln erfüllen, sprich: Die Geschenke besorgen. Diese sollten dann bis spätestens 15. Dezember gemeinsam mit dem dazugehörigen Wunschzettel im Rathaus, im evangelischen oder im katholischen Pfarrbüro abgegeben werden.

So geht‘s dann weiter: Die Geschenke werden dann entweder am 17. Dezember nach Hause geliefert oder können am 16. Dezember im Diakonie-Büro der evangelischen Kirche abgeholt werden.

In der Vergangenheit haben die Initiatoren immer gute Erfahrungen mit der „Wunschbaum-Aktion“ gemacht. Es wurden immer alle Zettel vom Baum „gepflückt“ und sind in Erfüllung gegangen. „Die Leute finden die Aktion gut und machen mit“, freut sich Bürgermeister Schmid über das Engagement der Simbacher Bürger.

Übrigens: Vor drei Jahren stand der Baum voller Kinderwünsche auf dem Simbacher Weihnachtsmarkt. Auch wenn dort viele Besucher waren, die sich an den Wünschen bedienten, gab es ein kleines Problem: „Dadurch, dass der Baum draußen stand, wurde logischerweise das Papier irgendwann nass. Deshalb haben wir uns gedacht, in der Stadtkirche ist es trocken und deshalb steht der Baum jetzt in der Kirche“, erklärt Klaus Schmid.

Auch heuer wird die Aktion wieder vom Jugend- und Seniorenbüro der Stadt, der evangelischen und der katholischen Kirche sowie der Diakonie Passau, Außenstelle Simbach, organisiert. Beim offiziellen Auftakt der Aktion am gestrigen Donnerstag waren in der Stadtkirche St. Marien neben Jugend- und Seniorenbüro-Leiterin Gertrud Stinglhammer auch Bürgermeister Klaus Schmid, Pfarrvikar Pater Biju Varghese und Pfarrer Christian Muschler sowie Kathrin Helller von der Diakonie Passau vor Ort.

Momentan hängen 126 Zettel mit Wünschen am Christbaum, jedoch vermutet Stinglhammer, dass es noch mindestens zehn mehr werden. Letztes Jahr waren es insgesamt 136 Wünsche und von einer ähnlich hohen Zahl geht die Jugend- und Seniorenbüro-Leiterin auch dieses Jahr aus.

Die Wünsche auf den Zetteln sind so unterschiedlich wie ihre Antragsteller. Was hätten die Kinder gerne? Eine warme Winterjacke, Kopfhörer, eine politische Karte von Europa, warme Schuhe, eine Barbie-Puppe, diverse Spiele, Bluetooth-Kopfhörer, Lego oder Bücher. Teilweise finden sich auch mehrere Dinge auf den Zetteln. „Es werden jedes Jahr mehr“, sagt Schmid.