Nationalspieler im Interview
Tigers-Profi Brunnhuber: Der Brecher aus Eggenfelden will sich später auch mal vor der Schulklasse durchsetzen

11.12.2023 | Stand 13.12.2023, 11:09 Uhr
Bernhard Wiesmüller

Er will die Gegner ermüden: Tim Brunnhuber (vorn) im Spiel der Straubing Tigers bei den Augsburger Panthern. − Foto: Imago Images

„Eishockey ist meine Leidenschaft“, strahlt der gebürtige Eggenfeldener DEL-Profi Tim Brunnhuber (24), der bei den Straubing Tigers unter Vertrag steht, echte Power aus. Über die Juniorenstationen Weiden, Regensburg, Lindau und Ravensburg wechselte er schließlich 2019 zu den Tigers , baut sich aber gleichzeitig ein zweites Standbein neben dem Eishockey auf. Brunnhuber studiert an der Uni Regensburg und will nach seiner Profikarriere als Lehrer unterrichten. heimatsport.de sprach mit dem Nationalspieler über seinen Job auf dem Eis, die Vorzüge der Heimatnähe und was er aus dem Eishockey für seine künftige Arbeit als Lehrer mitnehmen will.

Tim, das war ein hartes Stück Arbeit gegen den Letzten aus Iserlohn. Wie fühlt sich der Verlängerungssieg an?
Brunnhuber: Das erste Drittel haben wir total verschlafen. Wir wussten, dass wir das aufholen können, wenn wir unser Spiel machen. Das haben wir schließlich auch geschafft, aber mehr als zwei Punkte sind es nicht mehr geworden. Schon eher enttäuschend gegen das Schlusslicht. Wir müssen einfach wieder über 60 Minuten Gas geben und an die Leistungen zu Beginn der Saison anknüpfen.

Wie blicken Sie denn auf die bisherige Spielzeit?
Brunnhuber: Wir stehen verdient da (3. Platz, Anm. d. Red.), weil wir die erste Saisonhälfte wirklich gutes, attraktives Eishockey gespielt haben. Unser Fokus muss jetzt wieder darauf liegen, dass wir auch die „kleinen“ Spiele minimieren. Wir wollen auf jeden Fall weiter oben in der Tabelle mitmischen.

Wie siehst Du Deine Rolle im Team der Tigers? Wo liegen Deine Stärken?
Brunnhuber: Ich bin ein defensiver Stürmer. Ich will defensiv gut stehen, aber ich schieße natürlich auch gerne Tore. Das hat in dieser Saison schon viermal geklappt. Ich arbeite gern für die Mannschaft und will die Gegner ermüden, damit die nächste Reihe, die aufs Eis kommt, voll auf Angriff gehen kann und Tore erzielt.

Du bist seit vier Jahren bei den Tigers. Fühlst Du Dich wohl?
Brunnhuber: Ich habe mich wunderbar eingelebt, wohne ja auch in der Nähe. Ich genieße es auch nah an der Familie zu sein und Kontakt zu haben. Ich fühl mich hier super wohl.

Nun bist Du auch in der Nationalmannschaft eine Größe. Wie sind da deine Perspektiven?
Brunnhuber: Da freue mich immer über eine Berufung. Ich denke, auch der Deutschland-Cup war erfolgreich für mich persönlich und auch fürs Team. Meine Leistung wird auch vom Bundestrainer honoriert und das gibt mir schon ein gutes Gefühl.

Wie bist Du eigentlich zum Eishockey gekommen?
Brunnhuber: Ich war mit meinen Eltern beim öffentlichen Eislauf, da hat der Eismeister uns angesprochen, ob ich nicht in der Laufschule anfangen möchte. Da war ich vier Jahre alt. Da habe ich auch schon Fußball gespielt. Ich hatte aber genug Energie für beides, beim Eishockey bin ich aber letztendlich hängengeblieben.

Du schaffst Dir neben dem Eishockey noch ein zweites berufliches Standbein. Du studierst Lehramt mit den Fächern Sport und Englisch an der Uni Regensburg. Wie kannst Du das mit dem Eishockey vereinbaren?
Brunnhuber: Die Uni kommt mir da wirklich gut entgegen. Vormittags habe ich Eishockeytraining, nachmittags fahr ich nach Regensburg, hab da auch meine Kurse und bin anwesend. Das läuft von Montag bis Mittwoch, damit auch die Auswärtsspiele nicht beeinträchtigt werden.

Wie passt nun Lehrer und Eishockeyprofi zusammen? Wer profitiert von wem?
Brunnhuber(lacht): Meine Mitspielerspieler sind alle alt und Profi genug, um zu wissen, was sie zu tun haben. Und ich bin ja dann schon etwas älter, wenn ich mit dem Referendariat beginne. Ich hoff’, dass ich mich da vor der Klasse auch gut durchsetzen kann. Ich glaube, mir kann man nicht leicht auf der Nase herumtanzen.

Was wünschst Du Dir für deine nähere Zukunft?
Brunnhuber: Ich will noch mehr Kontinuität in mein Spiel bringen. Und ich will hungrig bleiben, meine Leistung stetig steigern und dem Team zum Erfolg helfen. Wir sind nicht weit weg von der Tabellenspitze, da wollen wir wieder hin und bis zum Schluss der Saison bleiben.