Zu einem Requiem für den kürzlich verstorbenen Joseph Ratzinger, den emeritierten Papst Benedikt XVI., begrüßte Dekan Dr. Wolfgang Schneider viele Mitglieder des Pfarrverbands in der Werktagskapelle der Stadtpfarrkirche in Pfarrkirchen.
„Wir wollen für den Verstorbenen beten“, stellte der Stadtpfarrer fest. Als Oberhaupt der weltumspannenden katholischen Kirche verdiene der Verstorbene dies auch. Über eine persönliche Begegnung mit dem Papst könne er nicht berichten, fuhr Schneider fort. „Näher als sieben oder acht Meter bin ich ihm bei seinem Besuch in Altötting nicht gekommen.“ Jedoch habe dessen Buch „Einführung in das Christentum“ zusammen mit dem „Grundkurs des Glaubens“ von Karl Rahner zu den ersten theologischen Werken gehört, die er gelesen habe, so Schneider. Wenn Benedikt XVI. auch kein Mensch gewesen sei, der mit überschwänglichen Gefühlen von seiner Glaubensentwicklung berichtet habe, so lasse doch seine erste Enzyklika „Deus caritas est“, Gott ist Liebe, die Frömmigkeit erahnen, die Benedikt für sich gefunden habe, sagte Schneider und zitierte einige Passagen aus dem Werk. „Wir dürfen an Gottes Liebe glauben, weil er uns diese Liebe in Jesus immer wieder zusagt“, fasste Schneider diese Eindrücke zusammen.
Die von Gemeindereferentin Anna Perl vorgetragenen Fürbitten standen im Zeichen des Wirkens des verstorbenen Papstes und der Bitte um dessen Fortdauer. Auch die Missbrauchsthematik kam hier zur Sprache. Wenn ihm auch Fehler im Umgang mit dem Thema vorgeworfen wurden, so sei er doch der erste Papst gewesen, der sich mit Opfern sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche getroffen und diese als „Überlebende“ bezeichnet habe, hieß es.
In seinem Schlusssegen bezog Dr. Schneider auch die Verstorbenen mit ein. Thomas Kronschnabl sorgte als Organist für einen würdevollen musikalischen Rahmen des Requiems.
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