Polizei sucht Zeugen
„Das hatten wir bisher noch nie“: LBV entsetzt über angeschossene Störche

17.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:29 Uhr

Blutverschmiert war der Flügel des Pfarrkirchener Storches. Ein Röntgenbild zeigte: Es waren Schrotkugeln −Foto: PNP

Mit einer Schrotflinte schoss ein Unbekannter am Wochenende auf ein Storchenpaar in Pfarrkirchen (Landkreis Rottal-Inn) und verletzte die beiden Tiere schwer. Die Tat sorgt für Entsetzen im Rottal und beim Landesbund für Vogel- und Naturschutz.



Mitarbeiter des Bauhofs entdeckten die Vögel, die ihr Nest in unmittelbarer Nähe auf dem Gasspeicherturm der Kläranlage haben, am Sonntag bzw. den zweiten Storch gestern Morgen. Ein Veterinär kümmerte sich um die Tiere, die inzwischen in eine Spezialklinik in Oberschleißheim gebracht wurden.

Nest mit Drohnenkamera abgesucht



Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern zeigt sich schockiert und zudem überrascht. Dr. Andreas von Lindeiner, Landesfachbeauftragter Naturschutz und Koordinator des Projektes „Tatort Natur“, erklärt: „Dass Vögel vergiftet werden, passiert leider öfter. Aber dass auf Störche geschossen wird, das hatten wir bislang noch nie.“

Um auszuschließen, dass sich weitere verletzte Störche, Jungtiere oder Gelege im Nest befinden, suchte die Polizei gemeinsam mit Vertretern der Stadt, das Nest mit einer Drohnenkamera ab.

Polizei bittet um Hinweise



Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz, das Tiergesetz, sowie das Waffengesetz. Hinweise werden bei der Polizeiinspektion Pfarrkirchen unter der Telefonnummer 08561/9604-0 erbeten. Der Tatzeitraum wird zwischen Donnerstag, 13. April, 16 Uhr und Sonntag, 16. April, 11:15 Uhr vermutet.