Planer senken Kosten für Neubau
Berta-Hummel-Museum: 3,25 Millionen statt 3,7 Millionen

02.08.2023 | Stand 13.09.2023, 0:58 Uhr

Berta Hummels Figuren sind international bekannt. −Foto: dpa

„Heute ist ein schöner Tag für mich“, sagte Thomas Pröckl, Vizepräsident des Bezirkstags von Niederbayern, in der Diskussion um den Bau des Berta-Hummel-Museums im Freilichtmuseum Massing. Grund für die Freude ist der Umstand, dass jetzt mit den Ausschreibungen für die ersten Gewerke des Neubaus und in absehbarer Zeit auch mit dem Bau des Museumsgebäudes begonnen werden kann. Pröckl hatte vor fünf Jahren den Anstoß gegeben, die Sammlung Berta Hummel in einem geeigneten Bau in direkter Nähe zum Freilichtmuseum unterzubringen und somit sicherzustellen, dass das Vermächtnis der bekannten Künstlerin an ihrem Geburtsort erhalten werden kann.

Als die Planungen und Modell für den Museumsneubau vorgestellt wurden, war man noch von einer sehr niedrigen Bausumme ausgegangen, was ein Fehler war, denn: Am Ende der Planungen standen 3,7 Millionen statt der einst angedachten 600000 Euro auf der Preisliste, was allerdings auch den Preissteigerungen im Baugewerbe geschuldet gewesen sei. Planer und Bauherren setzten sich deshalb noch einmal zusammen, es wurde genauestens überprüft, wo man beim Bau sparen könne und was man auf der Haben-Seite als Förderungen aus staatlichen und europäischen Geldtöpfen verbuchen kann.

Bei der Sitzung des Museumszweckverbandes in Massing wurde eine deutlich niedrigere Zahl für die Baukosten bestätigt werden: Statt der 3,7 Millionen werden 3,25 Millionen Euro investiert. Dies sei ein Betrag, so Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich, den man verantworten könne auch vor der „kommunalen Familie“. Denn getragen wird der Zweckverband der Freilichtmuseen in Finsterau und Massing von den Heimatgemeinden der Museen, also Massing und Finsterau, den Kreisen Freyung-Grafenau und Rottal-Inn sowie dem Bezirk Niederbayern. In den Ausschreibungen, die jetzt einstimmig von den Verbandsräten genehmigt wurden, sind bereits 40 Prozent der Baukosten enthalten.

Mit einer Auswirkung der Einsparungen werden sich die Besucher des Hummel-Museums auseinandersetzen müssen: Um Kosten zu sparen, wurde die Toilette eingespart, die aufgrund der besonderen Beschaffenheit der Lage des geplanten Gebäudes überdurchschnittlich hohe Kosten verursacht hätte. Stattdessen stehen die sanitären Anlagen im Museumsstüberl zur Verfügung, die behindertengerecht neu gebaut werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung waren die Berichte der Betriebsleitungen. Hier stellte sich heraus, dass die Besucherzahlen sowohl in Finsterau als auch in Massing wieder das Niveau der Zeit vor der Corona-Pandemie erreicht haben.

Dennoch gibt es einen merkbaren Unterschied: Die Einnahmen in Finsterau liegen deutlich höher als in Massing. Grund dafür könnte die neue Struktur der Eintrittspreise sein: Die wurde für Erwachsene höher, allerdings entfällt der Eintritt für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr. In Finsteraus waren also offenbar mehr erwachsene Besucher im Museum als in Massing.

Museumsleiter Tim Miersch berichtete von aktuellen Bauarbeiten in den beiden Museum: Gut voran kommt die Fertigstellung des Paul-Friedl-Hauses in Finsterau, dass dem Andenken an den großen Heimatdichter des Bayerischen Waldes gewidmet ist, der als „Baumstiftenlenz“ bekannt wurde. In Finsterau werden außerdem Arbeiten für die Erneuerung des Bodens im Bereich von Kasse und Cafe durchgeführt, außerdem erhält der Kapplhof eine neue Eindeckung mit Holzschindeln. In Massing werden die erwähnten Bauarbeiten für das Hummelmuseum beginnen.

− tz