Interessant und aktiv
Bad Birnbacher Imkerverein blickt auf das vergangene Jahr zurück

12.11.2023 | Stand 12.11.2023, 14:14 Uhr
Viktor Gröll

Der Imkerverein blickte auf ein ereignisreiches Jahr zurück: (von links) 2. Vorsitzender Josef Ortner, Kreisvorsitzender Martin Zellhuber, Vorsitzender Markus Neumayer, Schatzmeisterin Claudia Forster, 3. Bürgermeister Bernhard Baumgartner und Schriftführer Wolfgang Lindinger. − Foto: Stein

Der Bad Birnbacher (Landkreis Rottal-Inn) Imkerverein hat bei der Herbstversammlung Rückschau auf ein ereignisreiches Jahr gehalten. Dabei ging es nicht nur um vereinsinterne Veranstaltungen, sondern auch aktuell wichtige Themen für Imker.

Nach der Begrüßung durch Vorsitzenden Markus Neumayer, der unter anderem die Vorstände der Nachbarvereine aus Haarbach und Bad Griesbach, Erich Steinbrunner und Albert Hutterer, willkommen hieß, stellte sich der neue Kreisvorsitzende Martin Zellhuber (45) aus Julbach vor. Er ist schon seit 20 Jahren im Bienenzuchtverein Simbach im Vorstand.

Zellhuber ging auch auf aktuelle Themen ein. Man müsse damit rechnen, dass sich die asiatische Hornisse, eine als invasiv eingestufte Hornissenart, die sich von Honigbienen ernährt, in Deutschland ausbreite. 2014 sei sie aus China eingeschleppt worden und erstmals in Baden-Württemberg aufgetreten.

Varroa- und Tracheenmilben



Durch den Verzicht auf Ameisensäure bei der Varroabehandlung bestehe die Möglichkeit, dass die Tracheenmilbe, die das Atemorgan der Biene befällt, wieder auftritt, sagte er weiter. Neben dem Träufelverfahren und dem Sprühverfahren sei nun auch das Verdampfen von Oxalsäure in Deutschland zugelassen, um die Varroamilbe wirksam bekämpfen zu können. Allerdings müsse man sich mit einer entsprechenden Ausrüstung vor dieser organischen Säure schützen, meinte Zellhuber. Diese sei aber wie alle weiteren in der Imkerei zugelassenen Säuren auch in der Bio-Imkerei anwendbar. Zur Förderung der Imker und der Vereine würden vom Freistaat Bayern mehr Mittel bereitgestellt, so der Kreisvorsitzende. „Kein Bundesland fördert die Imker mehr als Bayern.“

Mit einem Vortrag blickte 2. Vorstand Josef Ortner auf das Imkerjahr zurück. Insgesamt neun Praxiskurse hat er durchgeführt. Er zeigte auch viele Fotos, die Günter Stein im Jahresverlauf bei den Kursen gemacht hatte. Alle wichtigen Tätigkeiten Ortners wurden dargestellt. Beginnend mit den Frühjahrsarbeiten und der Durchlenzung im März und April, gefolgt von der Königinnenzucht im Mai, Honigernte, Sommer- und Spätsommerpflege, ging Ortner auch auf das Dauerthema „Varroamilbe“ ein.

Rückenschonendes Imkern



Auch rückenschonendes Imkern wurde besprochen. Dabei werden die schweren Honigräume in seiner Imkerei mittels Hebevorrichtung vom Bienenvolk abgehoben und seitlich verschoben, um die Völker anschließend bearbeiten zu können. „So geht das Imkern auch mit 80 Jahren noch“, sagte Ortner. Den Landwirten, die durch ihre Aussaat von Zwischenfrüchten für ein großes Angebot an Blühflächen sorgten, dankte er. Insbesondere sorgten Flächen, die gleich nach der Gerstenernte eingesät werden, für ein reichhaltiges Angebot an Pollen und Nektar, gerade zum Zeitpunkt, wenn die Völker ihre Winterbienen heranziehen. Die Beimischung von Phacelia habe sich sehr positiv erwiesen.

Großes Lob für den Fachvortrag gab es von 3. Bürgermeister Bernhard Baumgartner, der die Grüße der Marktgemeinde überbrachte. Vorstand Markus Neumayer bedankte sich beim Gasthaus Baumgartner für die Imkerstammtische am Sonntagabend. Das sei nicht mehr überall selbstverständlich, meinte er. Ein weiteres Dankeschön galt Josef Ortner für die geleistete Arbeit und Günter Stein für die hervorragende Fotodokumentation.

Zu guter Letzt wurde in heiterer Runde noch eine Verlosung durchgeführt, wobei der neue Kreisvorsitzende gleich zum Ziehen der Lose eingespannt wurde. Glück hatte Claudia Forster. Die Schatzmeisterin konnte neben mehreren anderen Preisen auch den Haupttreffer, einen prall gefüllten Brotzeitkorb, mit nach Hause nehmen.