Simbach
Aus „Meisinger-Villa“ wird ein Hotel

Projekt mit 34 Betten im Bauausschuss vorgestellt

12.12.2022 | Stand 17.09.2023, 21:02 Uhr

In der Villa und drum herum wird bereits fleißig gewerkelt. −Foto: Bach

Von Armin Bach

Die Arbeiten im und rund um das denkmalgeschützte Gebäude in der Simbacher Innstraße 36 sind im vollen Gange. Ein Graben zieht sich rund herum, im Unter- und Erdgeschoss wurden Fenster und Türen herausgerissen, im Innern werden Wände versetzt.

Die „Meisinger-Villa“ – ein spätklassizistischer Walmdachbau aus dem späten 19. Jahrhundert – wird komplett saniert und zu einem Hotel umgebaut. Bei der jüngsten Bauausschusssitzung wurde das Projekt vorgestellt.

Wie Bürgermeister Klaus Schmid berichtete, hat die „Musik Meisinger e.K.“ einen Antrag auf Baugenehmigung zur Sanierung des Hauses sowie auf Neubau eines Anbaus und auf Nutzungsänderung zu einem Beherbergungsbetrieb mit 34 Betten gestellt. Das denkmalgeschützte Gebäude bleibt in seinem äußeren Erscheinungsbild unverändert – „bis auf neue Fensteröffnungen im Untergeschoss sowie eine rekonstruierte Fensteröffnung im Nordwesten und einen rekonstruierten Balkon im Südwesten“, erläuterte Schmid den Mitgliedern des Bauausschusses.

„Im Innern des Gebäudes werden aber auf allen vier Ebenen bauliche Änderungen vorgenommen. Hierbei handelt es sich überwiegend um den Rückbau bzw. die Errichtung von Innenwänden und Durchgängen, um eine andere Raumaufteilung zu erreichen“, so Schmid. Im Erd- und im Obergeschoss des Bestandsgebäudes seien zehn Gästezimmer geplant, im Untergeschoss soll der Frühstücksraum mit dazugehörigen Nebenräumen entstehen. Das Dachgeschoss soll künftig als Tagungssaal genutzt werden.

Hinter der „Meisinger-Villa“ – im Südwesten – soll ein Neubau mit Flachdach an das Bestandsgebäude anschließen. „Er besteht aus Unter-, Erd- und Obergeschoss mit einer Grundfläche von knapp 152 Quadratmetern und soll über ein ebenfalls neu geplantes Treppenhaus mit der Villa verbunden sein. Im Erd- und Obergeschoss sind jeweils vier Gästezimmer mit Balkonen geplant“, führte der Bürgermeister weiter aus. Außerdem würden die erforderlichen neun Parkplätze errichtet werden.

Weil es sich bei dem Gebäude um ein Baudenkmal handelt, habe das Stadtbauamt das Planungsbüro Wenzl mit einer Stellungnahme zum Bau beauftragt gehabt. Dessen Fazit: „Es handelt sich insgesamt um eine interessante und auch gut abgestimmte Baukörpererweiterung der ,Meisinger-Villa‘.“ Heißt: Wenn der Bauausschuss der Sanierung und dem Neubau zustimmt, steht dem Vorhaben nichts mehr im Wege.

Und das tat der Ausschuss dann auch einstimmig – nachdem sich Bürgermeister Schmid, 3. Bürgermeisterin Christa Kick (UNS) sowie die Stadträte Josef Jungsberger und Helmut Straßer (beide CSU) wohlwollend dazu geäußert haben. „Nachdem nach dem Hochwasser 2016 die Gefahr bestand, dass das Gebäude auseinanderbricht, kann das Vorhaben für die Stadt nur von Vorteil sein“, meinte Klaus Schmid. Kick findet „toll, dass die Ansicht von der Innstraße aus gesehen so bleibt wie sie ist“, Jungsberger ist begeistert „von der gelungenen Kombination Alt und Neu“ und Straßer findet es „sehr gelungen, auch in Anbetracht dessen, dass im Keller viel Raum für Radl ist und daher davon auszugehen ist, dass auf Radfahrtouristen gesetzt wird“.

Den Grund, warum in der Villa und drum herum gewerkelt werden darf, obwohl der Bauausschuss erst am Donnerstag das gemeindliche Einvernehmen dazu erteilte, erklärte Bauamtsleiter Benjamin Jäger auf PNP-Anfrage. „Aus förderrechtlichen bzw. zeitlichen Gründen war zusätzlich auch eine Teilbaugenehmigung hinsichtlich Ausschachtungsarbeiten um das Baudenkmal, Erstellung der Unterfangungen der Bestandsfundamente sowie Erstellung der neuen Bodenplatte beantragt worden. Um eine zeitliche Verzögerung zu vermeiden, wurde das gemeindliche Einvernehmen diesbezüglich bereits von der Verwaltung erteilt.“