Selbsthilfegruppe Pflegende Angehörige:
Annemarie Hecker gibt Leitung ab

06.10.2023 | Stand 06.10.2023, 17:40 Uhr

Bei der Versammlung: (von links) Referentin Anneliese Bayer, die scheidende Leiterin Annemarie Hecker, Reinhold B. Sterflinger von der KEB und die neue Leiterin Anna Berlinger. − Foto: red

Die Selbsthilfegruppe Pflegende Angehörige hat sich zur Monatsversammlung unter der Leitung von Annemarie Hecker bei Weber Fünf in Höllerthal getroffen. Für Annemarie Hecker war es die letzte Veranstaltung, die sie leitete. Ihre Nachfolgerin ist Anna Berlinger.

In Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung hatte die Gruppe die langjährige Rentensachbearbeiterin der Verwaltungsgemeinschaft Falkenberg, Anneliese Bayer, zu einem Vortrag eingeladen.

Die Referentin erklärte den Unterschied zwischen der Landwirtschaftlichen Alterskasse und der Deutschen Rentenversicherung. Die Landwirtschaftliche Alterskasse sei eine berufsständische Versorgungseinrichtung, die weder eine Kinderkomponente noch eine Pflegekomponente kenne. Die Kindererziehungszeiten und die Pflegezeiten würden in der Deutschen Rentenversicherung als Pflichtbeitragszeiten berücksichtigt.

Vortrag zum Thema Rente



Für sie sei die gesetzliche Rente noch immer die bedeutendste Säule in der Altersversorgung, denn wenn man überwiegend in einer gesetzlichen Krankenkasse gewesen sei, sei man aufgrund der Rente auch krankenversichert, erläuterte Bayer. Es gebe leider immer noch Mütter, die die im Volksmund so genannte „Mütterrente“ herschenken würden. Man bekomme nämlich mit zwei Kindern, ohne jemals Beiträge zur Rentenversicherung bezahlt zu haben, eine Regelaltersrente.

Anneliese Bayer referierte auch über Kindererziehungs- und Berücksichtigungszeiten sowie über die Anspruchsvoraussetzungen für die Erwerbsunfähigkeitsrente, für die Altersrente für Schwerbehinderte, die Altersrente für langjährige Versicherte und besonders langjährig Versicherte.

Ein besonderes Anliegen war es ihr, über die Pflichtbeiträge zur Deutschen Rentenversicherung aufgrund von Pflege aufzuklären. Wer eine oder mehrere Personen mit Pflegegrad 2 oder höher nicht erwerbsmäßig insgesamt mindestens zehn Stunden und an mindestens zwei Tagen pro Woche häuslich pflege und gleichzeitig höchstens 30 Stunden pro Woche arbeite, für den zahle die Pflegeversicherung Rentenbeiträge, führte sie aus. Auch wenn man nicht sozialversicherungspflichtig berufstätig sei, gelte die Zeit der Pflege dann als Beitragszeit für den Rentenanspruch.

Sie ging noch auf die Additions- und Mehrfachpflege ein und erklärte, dass sich eine Erwerbsminderungsrente und die Pflege eines Angehörigen nicht im Wege stehen. Es sei sehr wichtig, den Antrag auf Pflegeleistungen zu stellen, sobald der Pflegefall eintrete, eine rückwirkende Anrechnung der Pflege sei nicht möglich. Ebenso erklärte sie, wie der Rentenbeitrag berechnet wird.

Anna Berlinger ist die neue Leiterin



Für Annemarie Hecker war es die letzte Veranstaltung, die sie leitete. Im März 2022 hatte sie den Gesprächskreis gegründet. Das nahm Reinhold B. Sterflinger, Geschäftsführer der Katholischen Erwachsenenbildung Rottal-Inn-Salzach zum Anlass, ihr mit einem Blumenstrauß zu danken.

Froh ist Annemarie Hecker darüber, dass sie eine Nachfolgerin gefunden hat: Anna Berlinger, Diplomsozialpädagogin aus Simbach bei Landau. Sie ist Mitarbeiterin der Gemeindecaritas im Dekanat Pfarrkirchen. Dort ist sie Ansprechpartnerin für alle sozial-karitativ Engagierten, ermutigt Menschen zum Einsatz für ihre Mitmenschen und begleitet deren Aktionen und Projekte. Sie begleitet und unterstützt die Pfarrgemeinden und bringt Caritasthemen in pastorale Räume oder Schulen. Zuvor hatte sie schon in der Fachstelle für Pflegende Angehörige im Kreis-Caritasverband Landau a.d.Isar gearbeitet.

− red