Simbach
Alpenverein will wieder hoch hinaus

Blick aufs Sommerprogramm der Sektion – Zwei Viertausender und viele weitere Touren

13.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:03 Uhr

Das Sommerprogramm des Alpenvereins hat nicht nur Felsklettereien – wie hier im Steinernen Meer – zu bieten, sondern auch leichte Wanderungen oder Gletscher-Begehungen. −Foto: Gilg

Der Alpenverein Simbach richtet seinen Blick bereits auf die Sommersaison, die wieder gespickt mit Tourenangeboten für Jung und Alt ist. Wanderer, Hochtourengeher, Kletterer und Mountainbiker kommen auf ihre Kosten. Man kann sich geologisch weiterbilden, den Hüttenzauber genießen oder Viertausender erklimmen. Sektionsvorsitzender Martin Koppmann informierte im PNP-Gespräch, was es sonst noch Neues gibt.

Auch wenn im Flachland der Frühling schon Einkehr gehalten hat, sind die Berge weiterhin tief verschneit. So läuft die Skitourensaison noch bis zum 6. Mai. An diesem Tag steht die Besteigung des Hochkönigs (2941 Meter) auf zwei Brettern auf der Agenda. Die Wintersaison ging schlecht los, denn es war zu warm, um für die Pisten rund um die Simbacher Hütte Kunstschnee zu produzieren. „Seit Ende Januar läuft’s wieder normal“, so Koppmann. Allerdings sind die Wasserspeicher am Berg inzwischen leer, was es fraglich macht, ob eine weitere Beschneiung stattfinden kann.

Simbacher Hütte schon fast ausgebucht



Jedenfalls sei die Hütte sehr gut ausgelastet. „Die Wochenenden bis Ostern sind fast ausgebucht und auch an Werktagen herrscht jetzt viel Betrieb.“ Angesichts der gestiegenen Energiepreise sei es aber fraglich, ob die Hüttengebühren noch länger auf dem bisherigen Niveau gehalten werden können. „Immerhin hat man dort oben einen idealen Standort mitten zwischen den Skipisten.“

Aber auch im Sommer ist die „Poltenalm“ der Sektion Simbach ein beliebter Anlaufpunkt für größere Gruppen, Vereine oder Familienfeiern. „Bereits jetzt gibt‘s Anfragen für sechs bis acht Wochenenden. Man sieht also: Die Leute fahren gern auf unsere Hütte.“

Diese ist ja, wie man weiß, vom Abriss bedroht, weil die Liftbetreiber dort einen neuen Speichersee anlegen wollen. Hier gibt es nichts Neues. „Wir sollen mal wieder zu einem Gespräch vorbeikommen, denn die Liftgesellschaft hat einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Das wird nach der Wintersaison der Fall sein“, informiert Koppmann. Aus der Tagespresse in Saalbach habe er erfahren, dass die Baumaßnahme zumindest noch zwei Jahre auf Eis liegt.

Der Betrieb in der Simbacher Kletterhalle laufe seit Januar sehr gut. „Wir haben jetzt annähernd die Zahlen wie vor Corona. Besonders gut kommt an, dass die Besitzer von Jahreskarten und Zehnerkarten mit einem eigenen Schlüssel jederzeit in die Halle kommen.“ Der Außenkletterturm und auch die Wände in der Halle werden regelmäßig mit neuen Routen versehen, was deren Attraktivität in der Szene steigert. Diesen Job erledigen ein vereinseigener Schrauber und drei auswärtige Firmen.

Im Bistro des Kletterzentrums werden an den Wochenenden jetzt selbst gebackene Kuchen angeboten. Und Koppmann betont auch, dass die Gebühren nicht erhöht wurden, „weil eh schon alles teurer wird“. Dies behalte man bei, solange kein Defizit entsteht.

Jahresversammlung am 21. April mit Neuwahlen



In der Sektion selbst setzt man auf Kontinuität. So tritt bei der Jahresversammlung am 21. April mit Neuwahlen die gesamte Vorstandschaft bis auf einen Beisitzer wieder an. Kürzlich wurden die Internetseiten der Sektion überarbeitet und sind jetzt datenschutzkonform. Alles, was das Kletterzentrum betrifft, findet man auf www.biwak2.de. Die allgemeinen Sektions-Infos stehen auf www.alpenverein-simbach.de. Dort gibt es nicht nur das gesamte Programm, sondern man kann sich auch bequem online zu den Touren oder für einen Hüttenaufenthalt anmelden.

Zum Programm

Zu den sogenannten Sektionsterminen zählen die Hüttenanmeldung für den Sommer, die am 20. April beginnt, das Maibaumfest vor der Kletterhalle am 1. Mai, Teilnahmen am Pfingstdult-Auszug und Stadtfest sowie der jährliche Arbeitseinsatz auf der Hütte.

Die Ortsgruppe Rotthalmünster startet mit einer Wanderung im Salzkammergut am 22. April, unternimmt in der Folge Wanderungen und Bergtouren, darunter auch eine mehrtägige im Steinernen Meer (12. bis 15. August). Das Sommerfest an der Pöhlmannhütte findet am 8. Juli statt. Vom 6. bis 9. Oktober ist der Vereinsausflug auf die Simbacher Hütte. Die Familiengruppe aus Rotthalmünster bietet einen speziellen „Vierjahreszeiten-Eventmix“ an. Hier folgen noch im Mai der Besuch des Radl-Parcours in Pocking, im Juni gibt’s eine Nachtwanderung zum Halmstein und im Oktober eine „Indian Summer Wanderung“ an der unteren Ilz.

Die Jugendgruppe der Simbacher Sektion ist sowohl in der Kletterhalle wie auch in freier Natur unterwegs. Unter anderem gibt es Spiel und Spaß auf der Simbacher Hütte, Klettern am Fels und eine Zugspitztour durchs Rheintal.

Die Familiengruppe unternimmt einen Osterspaziergang im Raum Julbach, fährt drei Tage auf die Simbacher Hütte, wandert durch die Wimbachklamm und begibt sich im Dezember auf die Spuren des Nikolaus.

Die Senioren haben drei eigene Veranstaltungen, die alle in der Wintersaison stattfanden bzw. stattfinden werden. Außerdem gibt es noch die Mountainbike-Gruppe mit drei Terminen.

Vielfältig ist das Angebot der Erwachsenen im Sommer, das am 20. Mai beginnt. Weil da noch Schnee in den höheren Lagen liegt, geht es erst mal mit Wanderungen auf niedrigere Gipfel los. Dreitausender stehen Anfang Juli im Programm: Kristallwand (3329 m) und Weißspitz (3300 m). Hierbei handelt es sich um die Vorbereitung für die Hochtourenwoche im Wallis (30. Juli bis 5. August), wo man dann unter Leitung von Gerhard Auer den Alphubel (4206 m) und das Allalinhorn (4027 m) bezwingen will.

Isolde und Dr. Albert Ulbig bieten zwei geologisch interessante Touren an: am 4. Juni aufs Wieserhörndl am Hintersee bei Faistenau und am 1. Oktober auf den zum Haunsberg (Rundwanderung entlang des geologischen Lehrpfades).

Am 3. Oktober ist wieder der traditionelle DAV-Wandertag für die gesamte Bevölkerung, diesmal mit Start an der Pöhlmannhütte bei Rotthalmünster, ehe die Sommersaison mit einer Wanderung vom tiefsten Punkt Niederbayerns auf den Gipfel des Sauwaldes hoffentlich saugut endet.