Noch bis 4. Januar
180 Kripperl-Schätze aus der ganzen Welt in Reut

29.12.2023 | Stand 29.12.2023, 19:02 Uhr

Siglinde Eder vor der großen Krippe mit „Südtiroler Figuren“. − Fotos: Bach

Als „Kräuterpädagogin“ kennt man Siglinde Eder aus Reut über die Landkreis-Grenzen hinaus. Doch die 57-Jährige sammelt nicht nur Kräuter, sondern auch Krippen. 180 Exemplare hat sie inzwischen daheim.

Und in den Tagen rund um Weihnachten und Neujahr zeigt sie die besonderen Stücke aus aller Herren Länder auch interessierten Besuchern, die zu ihr in die Schulstraße 3 kommen.

Dort lebt sie auf einem alten Bauernhof. Gegenüber vom Wohnhaus ist der frühere Hühnerstall, da drin hat sie unten ihren „Kräuterstadl“ und oben drüber, am Dachboden, stehen die Kripperl. Wann sie mit dem Sammeln angefangen hat, weiß sie so genau gar nicht mehr. Viele Jahre sei das schon her. „Wir besuchten damals die Kripperlausstellung von Pfarrer Hans Würdinger, der mehr als 600 gesammelt hat. Da hat es mich dann irgendwie gepackt“, berichtet Siglinde Eder im Gespräch mit der Heimatzeitung.

Begonnen habe dann alles mit geschnitzten Figuren aus Südtirol, für die sie eine Krippe mit orientalischer Landschaft und Gebäuden selbst gebaut hat. Auch diese ist in ihrer Ausstellung zu sehen. Dazu gibt es viele weitere kleine und große Besonderheiten. Etwa auch eine sogenannte „Kastenkrippe“ mit „Loam-Mandl“ bzw. „Nagelschmied-Figuren“ drin. Eder erklärt dazu: „Wie der Name sagt, ist die Krippe in einem Kasten drin. Die Figuren sind aus Gips und von mir handbemalt. Früher wurden sie aus Lehm, aus Loam, gefertigt, deswegen heißen sie auch ,Loam-Mandl’.“ Und woher kommt der andere Begriff dafür, die „Nagelschmied-Figuren“? „Weil die ,Loam-Mandl‘ früher Winterarbeit der Nagelschmiede waren“, weiß Eder.

Daneben steht eine Krippe, bei der das Jesuskind, Maria und Josef, Ochs und Esel aus Papier sind. „Solche Krippen waren früher ,Arme-Leut-Kripperl‘“, erzählt die Reuterin. Und die standen in den alten Kastenfenstern zwischen Außen- und Innenfenster, die Figuren wurden in Moos gesteckt. Eine filigrane Arbeit sind die kleinen Krippen aus Südamerika, die auch bei ihr zu sehen sind. In der Ausstellung hat sie eine aus Peru und eine aus Ecuador, bei beiden sind winzige Figuren in Streichholzschachteln drin. Wie kommt sie an solche Krippen? „Entweder, sie werden mir mitgenommen. Oder ich finde sie z.B. in Dritte-Welt-Läden oder bei Verkaufsbasaren von Hilfsorganisationen“, so Eder.

Ungewöhnlich ist auch eine Krippe, die in Buchseiten geschnitten und gefaltet wurde. Die, die Siglinde Eder hat, wurde von einer Simbacherin gemacht. Und dann hat die Reuterin auch noch 24 Krippen in kleinen Schachteln. „Das ist mein Adventskalender, jeden Tag, ab dem 1. Dezember, öffne ich eine der Schachteln.“

Wer sich die Kripperl-Ausstellung anschauen will, hat dazu noch heute, Samstag, und Mittwoch und Donnerstag, 3. und 4. Januar, jeweils von 14 bis 17 Uhr die Möglichkeit im Stadl von Siglinde Eder in der Schulstraße 3 in Reut.

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