Von Freitag bis Montag
Wegen Personalengpass: Geburtenstation in Zwiesel schließt am Wochenende

19.10.2022 | Stand 20.10.2022, 6:41 Uhr

Die Kinderbettchen in der Geburtenstation der Arberlandklinik Zwiesel werden am Wochenende leer blieben. Von Freitag bis Montag können an der Klinik keine Geburten stattfinden. −Foto: Archiv Hackl

Schlechte Nachrichten für schwangere Frauen: Die Geburtenstation an der Arberlandklinik Zwiesel wird drei Tage lang geschlossen. Grund sind Personalprobleme, wie die Klinik am Donnerstag mitgeteilt hat.





Ab Freitag, 21. Oktober, 7 Uhr, bis Montag, 24. Oktober, 7 Uhr, könnten keine Geburten in Zwiesel stattfinden, heißt es in der Mitteilung der Klinik. Hintergrund seien "erhebliche kurzfristige und langfristige Krankheitsausfälle im neunköpfigen Hebammen-Team". Schon in den letzten Wochen habe die Geburtshilfe nur mit erheblichem Mehrein-satz der arbeitsfähigen Hebammen aufrechterhalten werden können. Zudem habe es Unterstützung von Seiten einer externen Hebamme gegeben.

Statt neun nur noch zwei Hebammen

"Nach aktuellem Stand stehen ab Donnerstag von den neun Hebammen unter anderem auch aufgrund mehrerer Coronafälle nur noch zwei Hebammen zur Verfügung, die jedoch schon in den letzten Tagen und Wochen eine Vielzahl an zusätzlichen Diensten übernommen haben. Aufgrund dieser Situation haben wir uns gemeinsam mit Klinikleitung, Hebammenteam und dem ärztlichen Dienst der Gynäkologie dazu entschieden, die Geburtshilfe einmalig für ein Wochenende von der Versorgung abzumelden, um die Möglichkeit zu haben, die werdenden Mütter im Vorfeld über diese Situation zu informieren", wird der Chefarzt der Geburtshilfe, Dr. Josef Reitberger, in der Mitteilung zitiert.

Für die gynäkologische Versorgung außerhalb der Geburtshilfe sei der ärztliche Dienst der Abteilung auch an diesem Wochenende kurzfristig verfügbar, Entbindungen könnten jedoch definitiv nicht stattfinden, da hierfür rechtlich die Anwesenheit einer Hebamme notwendig sei. "Das können wir nicht gewährleisten", so Reitberger.
Kliniken-Vorstand Christian Schmitz weist in der Mitteilung darauf hin, dass die Situation nicht mit der halbjährigen Schließung im ersten Halbjahr 2014 zu vergleichen sei, da damals langfristig nur noch zwei Hebammen zur Verfügung standen, während sich die Situation heute mit einem deutlich größeren Team anders darstelle und es sich nur um eine "Akutsituation" handle. "Alle Beteiligten gehen fest davon aus, dass ab Montag, 7 Uhr, ganz regulär wieder Entbindungen in Zwiesel stattfinden können und daher werdende Mütter, die in den nächsten Wochen und Monaten zur Entbindung anstehen, die Wahl ihrer Geburtsklinik nicht überdenken müssen", so Schmitz.

Werdende Mütter werden telefonisch informiert

Alle werdenden Mütter, die in den letzten Monaten zur Geburtsvorstellung in der Klinik waren und bei denen der Geburtstermin in den nächsten Wochen vorgesehen ist, will die Klinik vorab auch telefonisch über die vorübergehende Schließung der Geburtshilfe informieren. Da es jedoch auch immer wieder werdende Mütter gebe, die lediglich zur Entbindung in die Klinik kommen, bittet die Klinikleitung darum, diese Information auch im Bekanntenkreis weiterzugeben.

Da es bei Entbindungen im Einzelfall um wenige Minuten gehen könne, empfiehlt Chefarzt Dr. Reitberger dringend, dass die betroffenen Frauen am kommenden Wochenende direkt in die benachbarten Geburtskliniken fahren sollen, um keine unnötige Zeit zu verlieren. Im Vorfeld sei auf ärztli-cher Ebene auch das Perinatalzentrum am Donau-Isar-Klinikum Deggendorf informiert worden, dass es am Wochenende gegebenenfalls zu einem größeren Andrang in der Geburtshilfe kommen könnte.

− bbz