Abgeordnete beschaffen Geld aus Fraktionsreserve
Sternwarte in Kirchdorf im Wald: Eigenanteil ist gesichert

Die Abgeordneten Martin Behringer (FW) und Dr. Stefan Ebner (CSU) vermitteln insgesamt 500.000 Euro

20.03.2024 | Stand 20.03.2024, 18:00 Uhr

Der Eigenanteil der Finanzierung für das Projekt Bayerwald-Sternwarte ist gesichert – darüber freuen sich (von links) MdL Martin Behringer (Freie Wähler), Naturpark-Vorsitzender Georg Bauer und Heinrich Schmidt, Naturpark-Ehrenvorsitzender und FW-Kreisrat. − Foto: Büro Behringer

Das Projekt der Bayerwald-Sternwarte auf dem Eschenberg bei Kirchdorf hat am gestrigen Mittwoch einen großen Schritt in Richtung Realisierung gemacht. Wie die Landtagsabgeordneten Martin Behringer (FW) und Dr. Stefan Ebner (CSU) in Presseerklärungen mitteilen, kann der Naturpark Bayerischer Wald viel Geld aus den Fraktionsreserven der Freien Wähler und der CSU für den Eigenteil des Millionenprojekts einplanen.

Nachdem der Kreistag seinen Zuschuss für die geplante Volkssternwarte auf dem Eschenberg bei Kirchdorf festgelegt hatte, herrschte bei den Unterstützern des Projekts Enttäuschung vor, wie das Büro von MdL Behringer gestern mitteilte. Bei einem geschätzten Kostenaufwand von vier Millionen Euro kommen vom Landkreis „nur“ 50000 Euro. Damit sei die Finanzierung des Eigenanteils für das Vorhaben gefährdet, hieß es. Auf Anraten des Kreisrats und ehemaligen Naturparkvorsitzenden Heinrich Schmidt habe sich der Geschäftsführer des Naturparks, Hartwig Löfflmann, an die beiden Landtagsabgeordneten gewandt mit der Bitte, Gelder aus den Fraktionsreserven zu organisieren.

Koalition steuert 500000 Euro bei

Am Mittwoch ist im Landtag die Entscheidung gefallen. Die Fraktion der Freien Wähler stellt auf Antrag von MdL Martin Behringer 300000 Euro bereit, die CSU-Fraktion 200000 Euro auf Antrag von Stefan Ebner. Damit ist der Eigenanteil der Finanzierung gesichert – eine wesentliche Voraussetzung für einen Förderantrag aus dem EU-Programm Interreg. Entsprechend groß sei die Freude beim Naturparkvorsitzenden Georg Bauer und beim Ehrenvorsitzenden Heinrich Schmidt gewesen, so die Pressemitteilung.

Geplant ist auf dem Gipfelgrundstück die größte barrierefreie Volkssternwarte in Deutschland. Die bestehenden Gebäude der ehemaligen Bundeswehr-Radarstation sollen zu einer Sternwarte mit Besucherzentrum umgebaut werden. Neben dem normalen Betrieb soll die Anlage auch per Remote-Steuerung bedient werden können, etwa vom Naturparkhaus in Zwiesel aus.

„Projekt kann Attraktivität der Tourismusregion steigern“



MdL Stefan Ebner setzt den Schwerpunkt etwas anders: „Die CSU-geführte Koalition hat beschlossen, die geplante Volkssternwarte des Naturparks Bayerischer Wald auf dem Eschenberg mit einer halben Million Euro zu unterstützen!“ lässt er sich in seiner Pressemitteilung zitieren. Er, Ebner, habe sich für das Projekt eingesetzt und die Förderung der Volkssternwarte mit Mitteln aus der sogenannten Fraktionsinitiative angeregt. Er habe sich bei einem Besuch am Eschenberg ein Bild gemacht und sei davon überzeugt, dass dort etwas sehr Besonderes mit überregionaler Bedeutung entstehen könne, das die Attraktivität der Tourismusregion steigern könne.

Das stellte auch Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich heraus: „Wir fördern die Errichtung aus dem Sondertopf Tourismus, da das Projekt ein echtes Alleinstellungsmerkmal für den Bayerischen Wald birgt. Das kann ein touristischer Magnet werden.“ Der Bezirk Niederbayern stellt 50000 Euro in Aussicht, ein hoher Einzelbetrag, wie er zuletzt für den Weltcup am Arber geflossen war. Von der Gemeinde Kirchdorf kommen 20000 Euro, die über vier Jahre verteilt zur Verfügung gestellt werden sollen.

Wichtiges Zeichen in Richtung Tschechien



Der Geschäftsführer des Naturparks, Hartwig Löfflmann, freue sich sehr über den stattlichen Zuschuss aus München, so die Pressemitteilung. Die großzügige Förderung sei auch ein wichtiges Signal Richtung des tschechischen Begleitausschusses und Interreg. Der Naturpark hat sich für das Projekt mit einem Partner im tschechischen Budweis zusammengetan. Beide hoffen nun auf eine Förderung in Höhe von 80 Prozent der Projektkosten.

Auf Initiative von CSU und Freien Wählern fließen aus dem Staatshaushalt 2024 insgesamt rund 100 Millionen Euro vor allem in die Bereiche Ländlicher Raum, Wissenschaft und Forschung, Sicherheit sowie Kunst und Kultur.

− bb