Personell am Krückstock
Schwere Zeiten am Roten Steg: „Haben die Seuche“ – Bad Kötzting gehen langsam die Leute aus

10.03.2024 | Stand 11.03.2024, 9:45 Uhr

Die arg verletzungsgebeutelten Rotblauen mussten in einem mäßigen Landesliga-Spiel eine 1:2-Heimniederlage gegen den TSV Bogen hinnehmen. Foto: Simon Tschannerl

Landesligist 1. FC Bad Kötzting hat am Samstagnachmittag das Heimspiel gegen den TSV Bogen mit 1:2 verloren. Ein ganz bitterer Nachmittag für die Badstädter, die in diesem Match weitere verletzte Spieler zu beklagen und auch noch Alexander Kautz verloren haben. Der erhielt vom unsicheren Unparteiischen völlig überzogen in der 75. Minute die Rote Karte.

Große Sorgen hatten die Rotblauen bereits vor der Partie. Zu der langen Verletztenliste gesellten sich auch noch Abwehrchef Jan Hosek und Mittelfeldantreiber Quirin Huber. Trainer Erich Hartl musste also improvisieren. Und das machte sich über die gesamte Spieldauer bemerkbar.

Führung in der 3. Minute

Dennoch hatten die Gastgeber einen Start nach Maß. Bogens Keeper Simon Weinzierl klärte nach einem Rückpass unzureichend. Die Kugel kam über Tim Welter zu Dominik Hanninger und der stocherte die Kugel zur frühen Führung ins Netz (3.)

Sicherheit brachte dieser Führungstreffer den Hausherren nicht. Im Gegenteil – der TSV Bogen übernahm die Initiative. Sein Spiel war etwas gefälliger. Sabadus war plötzlich ziemlich frei vor FC-Torhüter Vogl, der blieb aber Sieger. Es folgte ganz viel Leerlauf. Die rund 300 Zuschauer am Roten Steg sahen bis dahin schon eine ganz magere Landesligapartie.

Hanninger muss verletzt raus



Pech für die Badstädter nach einer halben Stunde: Tobias Hanninger knickte ohne Gegnereinwirkung um und musste vom Platz – ein weiterer Ausfall bei den Rotblauen. Hartl musste erneut umstellen, und der TSV Bogen hatte nun etwas Oberwasser. Der Ausgleich zeichnete sich ab. Er fiel aus Sicht der Hausherren zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Nach einem Ballverlust der Badstädter im zentralen Mittelfeld ging es schnell: Ein Pass in die Tiefe zu Balthasar Sabadus, der umkurvte noch Keeper Tobias Vogl und schob den Ball zum 1:1 ein (45.+2).

In Durchgang zwei ein ähnliches Bild. Viel Stückwerk auf beiden Seiten. Die Ketterl-Elf hatte zwar mehr Ballbesitz, Durchschlagskraft entwickelte sie aber an diesem Nachmittag kaum. Nach einer Zehnminuten-Strafe für Bogens Jerkovic keimte Hoffnung auf bei den Rotblauen. Aber auch diese verpuffte schnell, es entstand weiterhin kaum Torgefahr für das TSV-Gehäuse.

Fehlentscheidung des Schiri

Dann die spielentscheidende Szene eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff: Alexander Kautz brachte Josef Fisch am Strafraum-Eck zu Fall. Der Unparteiische zog völlig überraschend die Rote Karte, wertete das Foul als Notbremse, obwohl noch zwei Bad Kötztinger im Strafraum standen und Keeper Tobias Vogl den Ball wohl aufnehmen hätte können. Eine Fehlentscheidung – darüber waren sich die Badstädter sogar mit den Gästen aus Bogen einig. Schlimmer noch: Aus dieser Situation fiel dann der Führungstreffer für den TSV Bogen. Der Freistoß wurde zunächst abgewehrt. Die Rautenstädter machten die Kugel nochmals scharf. Im linken Strafraum war Käufl mutterseelenallein gelassen worden. Und der schoss zum 1:2 ein (74.). Jetzt waren die Rotblauen gefordert. Sie wollten zumindest noch den Ausgleich. Es wurde nochmals Druck aufgebaut, die Brechstange wurde herausgeholt. Der TSV Bogen musste nochmals bange Minuten überstehen, zu einer Einschussmöglichkeit reichte es aber für die Rotblauen. Es blieb am Ende beim Sieg für die Gäste. Sie waren insgesamt das engagiertere Team, wenngleich ein Remis den Leistungen der beiden Teams durchaus entsprochen hätte.

Das sagt FC-Trainer Erich Hartl



„Ein bitterer Tag für uns. Wir haben derzeit die Seuche und uns gehen langsam die Leute aus. Wir mussten schon vor der Partie und dann auch während des Spiels viel improvisieren. Trotzdem sind wir früh in Führung gegangen, aber das hat uns keine Sicherheit gegeben. Wir haben trotz der Personalsorgen viel vermissen lassen. Da war uns der TSV Bogen in vielen Belangen überlegen. Deshalb ist der Sieg auch verdient. Es sind schwere Zeiten momentan, aber da müssen wir durch.“

cuk