Regen
Schülersprecher mit ein bisschen Glück

Der Losentscheid macht Julian Haimerl zum Kreisschülersprecher der Mittelschulen

15.10.2023 | Stand 25.10.2023, 10:45 Uhr

Gratulation zur Wahl von Schulrätin Ulrike Ebner. Julian Haimerl von der Mittelschule Zwiesel ist in diesem Jahr Kreisschülersprecher der Mittelschulen. Dazu gratulierten auch Landrätin Rita Röhrl (links) und Roland Lex, Verbindungslehrer der Mittelschule Zwiesel. − Foto: Lukaschik

„Oh mei, i stirb“, sagt die junge Frau, als sie im Konferenzraum Arber im Landratsamt nach vorn tritt. „Des wird schon“, sagt Landrätin Rita Röhrl zu ihr. Und ein paar Minuten später geht die junge Frau ganz zufrieden zurück an ihren Platz. Sie hat sich vorgestellt, hat gesagt, warum sie Kreisschülersprecherin der Mittelschulen im Landkreis Regen werden will, hat vorgestellt, welche Projekte sie als Schülersprecherin an „ihrer“ Mittelschule schon angeleiert hat. Und sie hat das ganz frei gesprochen. Vor sieben Mitbewerberinnen und -bewerbern, vor acht Verbindungslehrern, vor Landrätin Rita Röhrl und Schulrätin Ulrike Ebner.

Gewonnen hat sie die Wahl nicht. Als Sieger ging Julian Haimerl (14) aus der 9. Klasse der Mittelschule Zwiesel hervor. Nach dem ersten Wahlgang waren er und Leni Brandmann von der Mittelschule Viechtach stimmengleich. Die Stichwahl musste entscheiden. Ergebnis: 4:4 Stimmen. Was folgte, das war der Losentscheid. Verbindungslehrer Thomas Kißlinger (Mittelschule Bodenmais) beschriftete die beiden Zettel. Es wurde gezogen. Julian Haimerl hatte das glücklichere Ende für sich. Der Schülersprecher der Mittelschule Zwiesel hatte in seiner „Wahlrede“ unter anderem davon gesprochen, sich in diesem Schuljahr um die Gestaltung des Pausenhofs kümmern zu wollen, außerdem gehört zu seinen Zielen, dass das Angebot beim Pausenverkauf ausgeweitet werden soll. Und vielleicht hatten auch seine Hobbys dazu geführt, dass die eine oder andere Stimme für ihn abgegeben wurde. Haimerl spielt Fußball und „programmiert ein bisschen“, wie er sagte.

Große Erfahrung in der Arbeit in der Schülermitverantwortung (SMV) hat die 16-jährige Leni Brandmann. Seit der sechsten Klasse arbeitet sie mit. „Ich engagiere mich für die Schule, ich will helfen, die Wünsche von Schülern umzusetzen“, wie sie sagte. Und dass sie auch für das persönliche Fortkommen klare Vorstellungen hat, das war auch zu erfahren. Nach dem Schulabschluss wird sie an der Arberlandklinik eine Ausbildung zur Pflegefachkraft machen und dabei auch für einige Monate nach Spanien gehen.

Schulrätin Ulrike Ebner verdeutlichte den jungen Menschen, dass ihre Mitarbeit im Schulleben äußerst wichtig sei, dass sie einen anderen Blick aufs Schulleben hätten als die Schulleiter oder Lehrer und dass sie oft besser wüssten, wo es an der Schule fehle. Ihre Mitwirkung an den Schulen sei auch gesetzlich geregelt. Und wenn sie Anliegen hätten, dann seien die Schulleitungen verpflichtet, sie auch anzuhören.

Die Schülersprecher der Mittelschulen tauschten nach der Wahl am Freitagvormittag auch ihre Adressen aus, wollen in Kontakt bleiben. „Schaut auch, was an anderen Schulen gemacht wird, schaut Euch was ab“, ermunterte Ebner die Schülersprecherinnen und Sprecher.

Gelernt haben die an diesem Vormittag auf jeden Fall schon mal, sich zu überwinden und sich mit seinen Plänen einem kritischen Gremium vorzustellen. Und außerdem, dass man es ganz gut überleben kann, auch wenn man meint, bei dem Vortrag sterben zu müssen.

Folgende Schülersprecher waren neben Julian Haimerl und Leni Brandmann dabei: Maria Artinger (GB 10, Mittelschule Bodenmais), Jonas Holler (9, St. Gotthard-Mittelschule Kirchberg), Violette Urban (10M, Mittelschule Regen), Vanessa Hobelsberger (8, St. Gunther-Mittelschule Rinchnach), Matthias Raith (M10, Mittelschule Ruhmannsfelden), Lucy Vogl (10a, Mittelschule Teisnach)