Einer der vier niederbayerischen Integrationspreise geht in diesem Jahr an eine Initiative in Bodenmais. Die Integrationsbeauftragte der Staatsregierung, Gudrun Brendel-Fischer, und Regierungsvizepräsidentin Monika Linseisen würdigen vier besonders gelungene Integrationsprojekte, darunter „Willkommenskultur erleben“, geleitet von der Bodenmaiserin Monika Wölfl.
„Mit der Verleihung des Niederbayerischen Integrationspreises möchten wir ein Zeichen setzen, dass es in Niederbayern Menschen gibt, die durch ihre Arbeit die Werte unserer Gesellschaft lebendig werden lassen und damit wesentlich den Zusammenhalt stärken“, betonte Regierungsvizepräsidentin Linseisen anlässlich der Preisverleihung am Mittwoch in der Regierung von Niederbayern. Gemeinsam mit Gudrun Brendel-Fischer würdigte Linseisen vier herausragende Projekte und Einzelpersonen, die Integration selbst erfolgreich vorleben und die Integration von Bürgern mit Migrationshintergrund in Niederbayern in vorbildlicher Weise unterstützen.
Damit wolle die Regierung auch in diesem Jahr besonders herausragendes Engagement sichtbar machen, so Linseisen. Die Geehrten dürfen sich zudem über ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1500 Euro freuen. Auch viele Ehrengäste, darunter Bürgermeister und Landräte aus den jeweiligen Gemeinden und Landkreisen der Geehrten, zollten den Preisträgern mit ihrem Kommen ihre Anerkennung. „Die ausgezeichneten Projekte in Niederbayern zeigen jedes Jahr aufs Neue, welch große Anstrengungsbereitschaft und Ausdauer von Zugewanderten und ehrenamtlichen Helferkreisen erforderlich ist, um Integrationsprozesse erfolgreich zu gestalten und wie wichtig eine gute Zusammenarbeit mit Behörden und Trägern ist“, sagte Brendel-Fischer. Und Monika Linseisen bekräftigte: „Damit Integration gelingt, braucht es Menschen wie Sie, die das Miteinander leben. Denn Integration ist der Schlüssel für ein gutes Zusammenleben und erfordert auf beiden Seiten Offenheit. Gelingt Integration, dann gewinnen beide Seiten. Mit Ihren Projekten, mit Ihrem herausragenden Einsatz für die Gesellschaft leisten Sie vorbildhafte Integrationsarbeit.
Neben der Bodenmaiser Initiative erhielten den Preis „Großes Herz“ (Reiner Dietl, Elisabethszell), der Verein Koliiibri (Kathrin Glasschröder, Deggendorf) und die Anlaufstelle für Migration und Soziales (Nelli Estina, Bad Füssing/Kirchham).
Der Name von Wölfls Projekt sei Programm, und das seit Oktober 2018, wie Linseisen in der Laudatio sagte. „Seit Oktober 2018 heißen Sie mit Ihrem Team Geflüchtete, insbesondere Familien mit Kindern, in Bodenmais willkommen. Es ist Ihnen eine Herzensangelegenheit, Menschen, die bei uns Zuflucht und Schutz suchen, dabei zu unterstützen, Teil unserer Gesellschaft zu werden. Mit einer großen Portion Hartnäckigkeit und einem ausgeprägten interkulturellen Gespür kümmern Sie sich um die Belange und Bedürfnisse der Geflüchteten.“ Wölfl und ihre Mitstreiter helfen den Geflüchteten bei Behördengängen, organisieren kulturelle Veranstaltungen sowie Freizeitangebote, Sprachkurse und eine Kinderbetreuung, damit auch Mütter die Chance haben, Sprachkurse besuchen zu können. Und so wirken mittlerweile ehemalige Geflüchtete selbst ehrenamtlich in dem Projekt mit oder sind als Sprach- und Kulturmittler für den Integrationslotsen im Landratsamt Regen tätig. In Bodenmais sei immer wieder zu hören, „unsere Bodenmaiser Syrer sind jetzt syrische Bodenmaiser – so ein Satz sagt alles“, meinte Linseisen. „Die Integrationsarbeit, die Sie mit Ihrem Team Tag für Tag leisten, ist ein Erfolgsmodell!“
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Geehrte und Gratulanten: (von links) Monika Linseisen, Reiner Dietl, Kathrin Glasschröder, Monika Wölfl, Nelli Estina, Dr. Thomas Pröckl und Gudrun Brendel-Fischer. − Foto: Regierung von Niederbayern
Monika Wölfl bei ihrer Danksagung nach der Preisverleihung. − Foto: Regierung von Niederbayern
Zusammen mit Monika Wölfl (Mitte) freuten sich Mitstreiter aus der Initiative und Politiker aus dem Landkreis Regen über die Ehrung. − Foto: Regierung von Niederbayern
