Rüden im Hauptgehege
Neue Wölfe im Nationalpark Bayerischer Wald – aber bisher nur für Neuschönau

Rüden haben sich gut eingelebt – Suche nach Tieren für Ludwigsthal läuft

17.10.2023 | Stand 17.10.2023, 17:20 Uhr

Über drei Wochen lang konnten sich die beiden jungen Wolfsrüden hinter den Kulissen des Tier-Freigeländes in Neuschönau eingewöhnen. Nun durften sie ins große Hauptgehege. − Foto: Wagner/NPV

Über eineinhalb Jahre stand es leer, das Wolfsgehege im Tier-Freigelände des Nationalparkzentrums Lusen bei Neuschönau (Landkreis Bayerischer Wald). Nun ist neues Leben eingezogen, und zwar in Form von zwei jungen Wolfsrüden.



Die beiden gut sechs Monate alten Wurfgeschwister wurden im „Wisentgehege Springe“ in Niedersachsen geboren und kamen bereits vor über drei Wochen im Nationalpark Bayerischer Wald an. Noch keine neuen Wölfe sind indes für das Gehege beim Haus zur Wildnis gefunden worden.

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Damit sich die neuen Tiere im NP-Zentrum Lusen gut eingewöhnen konnten, wurden sie zunächst hinter den Kulissen im Trenngehege gehalten. Nachdem sich gezeigt hatte, dass es den beiden gut geht, durften sie nun ins Hauptgehege – sehr zur Freude von Nationalpark-Leiterin Ursula Schuster und Alfons Schinabeck, Bürgermeister von Neuschönau.

Nationalpark-Leiterin: „Ein wichtiger Schritt“



„Es ist ein wichtiger Schritt, den wir heute gehen können“, sagte Schuster. Die Wölfe seien schon immer ein Besuchermagnet gewesen. „Ich bin sehr froh, dass wir das Gehege mit den zwei Rüden besetzen konnten.“ Von Bedeutung sei das vor allem für die Bildungs- und Informationsarbeit. „Wir können hier zeigen, wie die Wölfe leben und welche Stellung sie im Ökosystem haben.“ Dieser Aspekt war auch für Bürgermeister Alfons Schinabeck von Bedeutung. „Ich hoffe sehr, dass gerade die Umweltbildung des Nationalparks dazu beitragen kann, den Wolf in ein besseres Licht zu setzen, als es derzeit in der Öffentlichkeit der Fall ist.“

Gehege modernisiert



Die wolfslose Zeit hatte die Nationalparkverwaltung genutzt, um das Gehege zu modernisieren. Unter anderem erhielt es eine moderne Hochspannungssicherung.

Während das Gehege in Neuschönau erfolgreich besetzt werden konnte, geht die Suche nach Wölfen für das Nationalparkzentrum Falkenstein bei Ludwigsthal (Landkreis Regen) weiter. Wie Ursula Schuster sagt, sei dies nicht einfach. „Nur noch wenige Zoos und Tiergehege züchten europäische Wölfe, weil nicht sichergestellt werden kann, dass sie an andere Einrichtungen vermittelt werden können.“ Dennoch arbeite die Parkverwaltung mit allen Kräften daran, auch für das Nationalparkzentrum Falkenstein neuen Wolfszuwachs zu finden.

− bbz