Kreistagssitzung in Regen
Nachdenkliche Worte in schwierigen Zeiten von Landrat Ronny Raith

21.12.2023 | Stand 21.12.2023, 13:19 Uhr

Mit einem Geschenkkorb wurde Kreisentwicklerin Judith Weinberger-Singh von Landrat Dr. Ronny Raith verabschiedet. Sie ist ab Januar 2024 für die Hanns-Seidel-Stiftung tätig. − Foto: Gehard/Landkreis Regen

Der Jahresbericht des Kreis-Behindertenbeauftragten Helmut Plenk und die Jahresabschlussrede von Landrat Dr. Ronny Raith haben in der Kreistagssitzung am Montag den Abschluss gebildet.

Plenk ging nicht nur auf die bereits bekannten Daten, Zahlen und Fakten ein, er erinnerte auch daran, dass zehn Prozent der Bevölkerung im Landkreis schwerbehindert sind. Er verwies auf viele Inklusionsprojekte und zahlreiche Unterstützungs- und Hilfsangebote, die ständig ausgebaut würden. Beispielsweise berät und unterstützt seit diesem Jahr die Informations-und Servicestelle für Menschen mit Hörbehinderung Niederbayern auch in Regen.

Über die Wohnberatung des VdK und des Landkreises konnte allein im Jahr 2023 eine Fördersumme von stattlichen 404300 Euro für barrierefreie Umbauten in den Landkreis geholt werden, betonte Plenk, damit liege man weit vor anderen Landkreisen.

Am Ende hatte Landrat Ronny Raith noch einmal das Wort. In seiner Jahresabschlussrede verwies er darauf, dass der Eindruck entstehe, dass die Welt im Moment aus den Fugen gerate. Die Aufzählung reiche dabei von Krieg und Gewalt über die Angst vor wirtschaftlichen Abschwung bis hin zur Angst vor sozialer Ungerechtigkeit und Kälte. Gleichzeitig sei er über die letzten Wochen und Monate beeindruckt und dankbar gewesen, wie die Menschen im Landkreis die Welt ein Stückchen besser machten.

Er appellierte an die Anwesenden und die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises: „Lassen Sie uns gemeinsam im Regionalen am solidarischen Miteinander arbeiten, lassen sie uns Positives in die Welt bringen – jeder auf seinem Platz und nach seinen Möglichkeiten.“ Er wünsche dem Landkreis, „dass wir unser gemeinsames Handeln nicht von Ängsten leiten lassen, sondern mit Mut, Zuversicht, Tatkraft und Gottvertrauen ins Jahr 2024 gehen.“

Zuvor hatte der Landrat die Gelegenheit genutzt, um die Leiterin der Kreisentwicklung Arberland, Judith Weinberger-Singh, zu verabschieden – sie wechselt Anfang 2024 zur Hanns-Seidel-Stiftung. Und schließlich stand auch die Jahresrechnung des Landkreises für das Haushaltsjahr 2022 auf der Tagesordnung. Der Kreistag folgte der Empfehlung des WUT-Ausschusses und stellte die Jahresrechnung des Kreises und die beiden Sondervermögen der Kreiskrankenhäuser fest. Er genehmigte die über- und außerplanmäßigen Ausgaben, die sich auf rund 1,8 Millionen Euro belaufen, und entlastete auch die ehemalige Landrätin Rita Röhrl.

− bb