Paketdienste und Rettungsdienste haben oft Probleme mit unterteilten Hausnummern – mit diesem Argument war in Langdorf (Landkreis Regen) die Vergabe von neuen Hausnummern für das Dorf Schwarzach beantragt worden. Bürgermeister und Gemeinderat reagierten ablehnend. Ein solcher Vorstoß müsse vom Großteil einer Ortschaft kommen, argumentierte Rathauschef Michael Englram, andernfalls solle man die Finger von einer solch gravierenden Änderung lassen.
Thomas Lehmert aus Schwarzach hatte einen Antrag auf Neuvergabe sinnvoller Hausnummern in Schwarzach eingereicht, da unter anderem Paketdienste und Einsatzkräfte Schwierigkeiten bei der Suche der richtigen Hausnummern – besonders mit Zusatz 1⁄2, 1⁄3, 1⁄4 etc. – hätten. Nach einer längeren Diskussion merkte Bürgermeister Englram an, dass eine Umsetzung zwei bis drei Jahre dauern könne. „Wenn es nicht vom Großteil der Ortschaft gewünscht wird, sollte man die Finger davon lassen“, so Englram.
Die Ratsmitglieder beschlossen einstimmig, dass keine Neuvergabe erfolgen soll und auch keine zusätzliche Vergabe von Straßennamen. Es wurde aber angeregt, bei Übereinkunft mit den Hauseigentümern, die entsprechenden Bruchzahlen auf Buchstaben abzuändern.
Zu Beginn der ersten Gemeinderatssitzung im neuen Jahr in Langdorf war Michael Dannerbauer, der nach dem Tod des Gemeinderatsmitglieds Hans Kölbl als Listennachfolger des Wahlvorschlags „Freie Wähler/Freie Wähler Langdorf“ nachrückt, von Bürgermeister Michael Englram vereidigt worden.
Anschließend berichtete der 1. Kommandant der Feuerwehr Brandten, Matthias Geiger, über die Tätigkeiten und Einsätze im vergangenen Jahr. Sehr erfreut sei man bei der FFW, dass im Rahmen der ILE-Förderung die Anschaffung von drei Defibrillatoren für Brandten, Schwarzach und Außenried möglich ist. Der Kommandant der Feuerwehr Langdorf, Ludwig Sperl, erstattete Bericht über die Zahlen der Einsätze und Übungen in den vergangenen fünf Jahren sowie die Ausrüstung der Wehr. Man wünsche sich eine Verbesserung der Löschwasserversorgung sowie die Anschaffung eines neuen Logistikfahrzeugs, so der Kommandant.
Über dieses Fahrzeug hatte das Gremium erneut zu beraten. Im August 2023 war die Anschaffung vom Gemeinderat abgelehnt worden. Gemeinderat Wolfgang Schiller hatte den Antrag gestellt, dass nochmals über diesen Tagesordnungspunkt abgestimmt werden soll. Er sei sehr verwundert, dass die Stellungnahme von Kreisbrandrat Hermann Keilhofer „keine Beachtung gefunden hatte“, so Schiller.
Bürgermeister Michael Englram merkte dazu an, das dazu „bereits lang und viel diskutiert wurde“. Gemeinderätin Sabine Kraus äußerte hierzu, dass dies vielleicht nicht richtig war. Sie stellte klar, dass sich „der Gemeinderat die Entscheidung bestimmt nicht leicht gemacht habe“ und dies kein „Nein“ in Bezug auf die Anschaffung des Fahrzeugs war. Es solle erst der „Stall“ gebaut werden und dann ein Fahrzeug angeschafft werden.
Bürgermeister Englram meinte, ihm sei es wichtig, in den Planungen voranzukommen: Es soll die Möglichkeit einer Stellplatzförderung geprüft werden. Nach längerer Diskussion stellte Kraus den Antrag, den Tagesordnungspunkt bis zur nächsten Sitzung Anfang Februar zu vertagen. Für eine Vertagung stimmten mehrheitlich die Gemeinderäte Sabine Kraus, Michael Schweikl, Michael Dannerbauer, Max Ernst, Manuel Schönberger, Ludwig Fischer und Andreas Koller.
Das gemeindliche Einvernehmen erteilte das Gremium dem Bauantrag der Musikhotel Tonihof OHG auf Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Brandten. Für die geplante Erweiterung des Hotels ist das gemeindliche Grundstück nötig, auf dem das alte Gerätehaus. Deshalb wurde vereinbart, dass das Gerätehaus in der bisherigen Größe auf Kosten der Hoteliers-Familie Probst an einen anderen Standort versetzt werden soll. Weiter wurde der Bebauungsplan „Hotelanlage Brandten“ mit den Abwägungen einstimmig als Satzung beschlossen und gebilligt.
Das vom Tourismus- und Kulturausschuss befürwortete Projekt Radwegekonzept wurde dem Gemeinderat vorgestellt. Die Förderhöhe bei finanzschwachen Kommunen beträgt bei diesem Konzept 90 Prozent. Zwei Projekte würden aus touristischer Sicht viele Vorteile für die Gemeinde Langdorf bringen: Der Wanderweg Ld1, also der Zubringer von Langdorf zum Bahnhof Nebelberg, und der Steg über den Schwarzen Regen zwischen Kohlnberg und Bettmannsäge.
Beim Wanderweg Ld1 müssten die entsprechende Passagen planiert und nach den Vorgaben des Programms ertüchtigt werden. Die beiden Stege über den Schwarzen Regen sind in einem sehr schlechten Zustand. Man ist sich seit Jahren einig, dass in diesem Bereich eine neue Brücke erstellt werden sollte. Der Gemeinderat befürwortete einstimmig die zwei vorgestellten Radwegeverbindungen und weitere Schritte im Rahmen des Förderprogramms „Stadt und Land“.
