Besserer Schutz für Kinder und Jugendliche
Landkreis Regen startet Arbeitskreis zur Cannabisprävention

12.03.2024 | Stand 12.03.2024, 12:57 Uhr

Erstmals getagt hat der Arbeitskreis zur Cannabisprävention. Landrat Dr. Ronny Raith (Mitte) hatte dazu ins Landratsamt eingeladen, gekommen waren (von links) Maximilian Dengler, Ulrike Ebner, Volker Kufner, Dr. Carolin Müller, Matthias Wagner, Kathrin Götz, Kathrin Fernandes, Verena Weigl, Karin Przewloka und Martin Hackl. − Foto: Gehard/Landratsamt

Der private Besitz von Cannabis zu Konsumzwecken ist in Deutschland bald für Personen ab 18 Jahren strafffrei möglich. Aber wie schafft man einen effektiven Jugendschutz? Und wie kann gute Prävention auf regionaler Ebene aussehen? Diese Fragen soll die Arbeitsgruppe Cannabisprävention beantworten, die jetzt für den Landkreis Regen gegründet worden ist.

Unter den Mitgliedern sind Vertreter von Polizei, Jugendamt, Schulamt, Gesundheitsamt, verbandlicher und offener Jugendarbeit. Landrat Dr. Ronny Raith merkte beim ersten Treffen an, dass man sich über das verabschiedete Gesetz inhaltlich sehr kontrovers auseinandersetzen könne, es aber jetzt darum gehe, das Beste aus der Situation zu machen. Matthias Wagner, Geschäftsführer des Präventionsvereins Böhmwind, hatte das Treffen inhaltlich vorbereitet – er charakterisierte die aktuelle Situation als andere als einfach.

Denn für Erwachsene werde die Substanz nun erlaubt, Kindern und Jugendlichen müsse dennoch klargemacht werden, dass der Konsum erhebliche Gefahren beinhalte. „Dieser Spagat wird nicht einfach“, sagte Wagner. Maximilian Dengler von der Polizeiinspektion Regen merkte an, dass von Seiten der Polizei ebenfalls auf Präsidiumsebene eine Arbeitsgruppe gegründet wurde, Ergebnisse lägen jedoch noch nicht vor.

Schulrätin Ulrike Ebner regte Zusammenarbeit an, denn in der Schule könnten alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden. Bei einer der nächsten Schulleiterdienstbesprechungen werde dieses Thema ein Schwerpunkt sein. Sie verwies auch auf die gut angenommenen digitalen Elternabende, wo die Prävention untergebracht werden könne.

Die Mitarbeiter des Kreisjugendrings und der Kommunalen Jugendarbeit (JaReg) versicherten, dass sie überlegen werden, in welchem Format eine Sensibilisierung stattfinden kann. Wagner verwies auf bereits bestehende Aktionen und Methoden, wie zum Beispiel „Cannabis quo vadis“ und den „Grünen Koffer“. „Wichtig ist, die Kinder und Jugendlichen bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen“, sagte Martin Hackl, Leiter des Kreisjugendamtes. Übereinstimmend wurde festgestellt, dass es sinnvoll sei, regional gut zusammenzuarbeiten. Damit dies auch gelingen kann, soll es im Herbst ein weiteres Treffen geben.

− bb