Kreisliga Straubing
Hoffen, zittern, bangen: Der große Check zum Frühjahrsstart – Lindberg greift schon nach letztem Strohhalm

22.03.2024 | Stand 22.03.2024, 10:18 Uhr
Franz Nagl

Während der SC Zwiesel (rotes Trikot) nach schwierigen Jahren wieder ganz vorne mitmischt und sich Hoffnungen auf die Bezirksliga machen darf, geht es für Schlusslicht Lindberg in den verbleibenden zehn Kreisligaspielen ums nackte Überleben. − Foto: Frank Bietau

Die lange Winterpause ist endlich vorbei und an diesem Wochenende legen auch die Mannschaften in den Kreisen wieder los. In der Kreisliga Straubing fanden in der Vorwoche schon Spiele statt. Dabei verschaffte sich der Tabellenführer Türk Gücü Straubing mit einem 4:2-Sieg im Wiederholungsspiel beim SV Auerbach ein komfortables Punktepolster auf die Verfolger. Aber wohin geht die Reise für die Kreisligavereine. Die Heimatzeitung schafft einen Überblick wer den Aufstieg anvisieren könnte und wer sich auf einen unerbittlichen Abstiegskampf einstellen muss.

Aufstiegskandidaten


Mit dem Sieg beim SV Auerbach unterstrich die TG Straubing ihre Aufstiegsambitionen eindrucksvoll. Fünf Punkte beträgt der Abstand der Gäubodenstädter auf den zweitplatzierten SV Bischofsmais. Um diesen zweiten Platz streiten sich mehrere Teams. Neben den Bischofsmaisern, die vom Durchmarsch aus der Kreisklasse auf Bezirksebene nicht reden, werden momentan dem SC Zwiesel und dem wiedererstarkten SV Neuhausen-Offenberg die besten Chancen auf den Relegationsplatz zugetraut. „Wir haben es selbst in der Hand“, sagt zum Beispiel Thomas Kagerbauer, Sportlicher Leiter des SC Zwiesel, der sich gegen einen möglichen Aufstieg nicht wehren würde und der Rückrunde positiv entgegensieht. Auch in Neuhausen hat man Platz zwei im Visier. Nach der schwierigen letzten Spielzeit erlebt der SVN eine Art Renaissance. „Wir haben alle Bock und verspüren absolut keinen Druck und können befreit aufspielen“, sagt Spielertrainer Johann Lauerer, der auf seinen starken Kader zählen kann und nochmal voll angreifen will.

Mittelfeld


Im Mittelfeld des Tableaus befinden sich zum Start am Samstagnachmittag drei Vereine. Der SV Auerbach sowie das Überraschungsteam aus Haibach und die Spvgg Plattling, ein Verein der vor der Saison viel weiter oben vermutet wurde. Durch das 2:4 im Wiederholungsspiel gegen die TG Straubing lässt Auerbach nach vorne hin etwas abreißen. Freilich sind es auf Platz zwei lediglich sechs Punkte. Jedoch ist es nicht erwartbar, dass die besser platzierten Teams allesamt nachlassen werden. Im Nachholspiel am vergangenen Samstag hielt die Spvgg Plattling den SV Haibach mit einem 2:0 in Schach und schloss auf den Tabellennachbarn auf, und vergrößerte zudem den Abstand auf die Abstiegsregion auf sieben Zähler. Die Ausgangslage beim Aufsteiger aus Haibach sieht mehr als rosig aus. Trotzdem gibt sich Tobias Lex bescheiden: „Das Ziel bleibt weiterhin der Klassenerhalt“, sagt der Abteilungsleiter, während der Sportliche Leiter der Spvgg Plattling, Michael Döschl, „Verbesserungspotenzial in allen Bereichen“ sieht.

Abstiegszone


Ab dem SV Schwarzach, nach 16 absolvierten Spieltagen auf Platz acht liegend, befinden sich alle Teams im Abstiegskampf. Für die meisten Vereine zählt wohl diese Aussage: „Wir wollen eine gute Restrückrunde spielen und schnellstmöglich den Klassenerhalt fix machen“, wie Dominik Waas (30), Spielertrainer des auf dem neunten Platz liegenden ASV Steinach erklärt. Auch beim SV Kirchberg im Wald, derzeit Abstiegsrelegant mit 18 Punkten, will man am liebsten schon zu Beginn die ersten Zähler einfahren. „Wir starten hochmotiviert in die Mission Klassenerhalt. Wir sind am Sonntag erst vom Trainingslager am Gardasee zurückgekehrt und haben gleich ein Mammutprogramm vor der Brust“, sagt der Kirchberger Spielertrainer Andreas Winter und weist auf die Partie beim SV Neuhausen hin. Für den Zwölften SV Deggenau (15 Punkte) hört sich die Wasserstandsmeldung ähnlich an. Sowohl der Relegationsplatz als auch der direkte Klassenerhalt ist auf Schlagdistanz. „Wir müssen deshalb klar dieses Ziel vor Augen haben und hart dafür arbeiten, um am Ende den Klassenerhalt feiern zu können“, verkündet der Sportliche Leiter Tom Wiedemann. Ganz schwer wird es für die Schlusslichter der Tabelle. Für den SC Kirchroth sowie dem TSV Lindberg zählen nur noch Siege. Besonders legen die „Gansaldorfer“ vom TSV Lindberg den Fokus auf den Start beim SV Auerbach. „Im ersten Heimspiel gegen Auerbach geht es schon um alles“, meint der Sportliche Leiter Christoph Fischer, der bei einem positiven Ergebnis auf den Aha-Effekt hofft. In jedem Fall wollen die Lindberger „nochmal alles geben“, versichert Fischer. Zumindest verlief der letzte Test (7:2 in Freyung) hoffnungsvoll.

Ausblick


Die Blicke der Fans werden nicht nur auf die Partie in Lindberg gerichtet sein. Interessant wird auch das Spiel des SV Haibach gegen das Topteam TG Straubing sein. Kann der Aufsteiger dem Meisterschaftsanwärter Nummer eins ein Bein stellen? Der SC Zwiesel will sich auf keinen Fall einen Fehlstart gegen den SV Deggenau erlauben und der SV Neuhausen will gegen den SV Kirchberg ähnlich dominant auftreten wie beim 4:0 im Hinspiel. Der SV Bischofsmais will gegen Steinach nicht auf die Nase fallen wie beim 0:3 im Sommer 2023. „An das Hinspiel erinnern wir uns nicht gerne zurück“, sagt Spielertrainer Marco Eder. Mit einer stabileren Defensive soll bei vermutlich schwierigen Platzverhältnissen die Revanche glücken. In allen Lagern freut man sich auf den lange erwarteten Start. Und ob nun Meisterschafts- oder Abstiegskampf: Die Kreisliga Straubing verspricht Hochspannung bis zum letzten Spieltag am 18. Mai.


17. Spieltag / Samstag, 14 Uhr: Lindberg – Auerbach (Hinspiel 1:1); 14.30 Uhr: Kirchroth – Plattling (0:7); 16 Uhr: Zwiesel – Degernbach (2:0); Sonntag, 14 Uhr: SB Straubing – Schwarzach (0:2); 15 Uhr: Neuhausen/Offenberg – Kirchberg i.W. (4:0); 16 Uhr: Haibach – TG Straubing (2:4); 17 Uhr: Bischofsmais – Steinach (0:3).