Sein 100-jähriges Bestehen will der Schützengau Zwiesel heuer standesgemäß feiern. So soll dieses besondere Jubiläum zum einen das große Thema beim Regener Pichelsteiner-Schützen-Festumzug am 30. Juli werden, und zum anderen ist am darauffolgenden Samstag, 5. August, ein Ehrenabend geplant (der mangels geeignetem Veranstaltungsort in Zwiesel ebenfalls in Regen stattfinden wird).
Wenn aber der Schützengau Zwiesel für seine Feierlichkeiten schon komplett auf die Nachbarstadt ausweichen muss, dann muss doch wenigstens der Schirmherr vom Verbandssitz stammen, befanden Gauschützenmeisterin Helga Wölfl und ihr gesamtes Vorstandskollegium. Und da sollte es der frischgebackene Bürgermeister Karl-Heinz Eppinger sein.
Also machte sich Wölfl in Begleitung des nahezu kompletten Gauschützenmeisteramtes jüngst mit einem Korb frischer Brezen, einem Tragerl Falter-Bier und nicht zuletzt natürlich einem Regenschirm in weiß-blauem Rautenmuster auf den Weg ins Zwieseler Rathaus, um ihr Anliegen an den Mann zu bringen.
Die Delegation wurde vom Hausherrn höchstpersönlich im Sitzungssaal herzlich in Empfang genommen. Sogleich trug die Gauschützenmeisterin an den Stadtobersten in Gedichtform den Wunsch und die Bitte heran, den Schützengau in seinem Festjahr nach altem Brauch huldvoll zu beschirmen, in der Hoffnung, dass er den Himmel so abdichten möge, „dass koa Tröpferl obakimmt und den Feierlichkeiten die Sunn’ wegnimmt”.
Bürgermeister Eppinger dankte für den Besuch und nahm den dargereichten Schirm – und damit symbolisch zugleich auch die Schirmherrschaft – mit einem offensichtlich von Herzen kommenden „Mi gfreit des narrisch” an. Dass er seine schützende Hand dann auf dem Hoheitsgebiet seines Regener Amtskollegen Andreas Kroner über den Gau halten muss, nahm er hin in dem Wissen um die Raumproblematik in der Glasstadt.
Zur Bekräftigung seiner Schirmherrn-Zusage verlieh Gauschützenmeisterin Wölfl dem Bürgermeister sogleich eine „Zwieseler-Ritter-Ehrenplakette”, die vom Gau nur bei besonderen Anlässen und Verdiensten vergeben wird. Danach wurde mit der mitgebrachten Brotzeit noch ein wenig nachgefeiert und Karl-Heinz Eppinger bei der Gelegenheit gleich auch etwas intensiver mit dem Schützenwesen vertraut gemacht.
− maw
