Pfarrei muss 800000 Euro aufbringen
Die Kirche in Bodenmais: Ein Sanierungsfall

29.03.2024 | Stand 29.03.2024, 12:24 Uhr

Der Vorstand des Fördervereins „Freunde der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Bodenmais e.V.“ vor der Pfarrkirche, die dringend einer Renovierung bedarf. Von links Pfarrer Alexander Kohl, 1. Vorsitzender Otto Weinberger, 2. Vorsitzender Hans Kollmer, Schatzmeister Karl Koller, Kirchenpfleger Alex Holzer und Schriftführerin Christa Geiger. − Foto: Weinberger

Der Zahn der Zeit nagt langsam, aber stetig an der Pfarrkirche. Das vor rund 220 Jahren erbaute Gotteshaus hat einige sichtbare und unsichtbare Schäden. Manche sind rein optisch, andere greifen das Gebäude massiv an. „Nun ist es an der Zeit, die Schäden zu beheben, damit die Kirche als geistliche Mitte von Bodenmais erhalten und auch für künftige Generationen ein Ort des Glaubens und der Begegnung mit Gott bleibt“, sagte Pfarrer Alexander Kohl bei der ersten Mitgliederversammlung nach der Vereinsgründung des Fördervereins „Freunde der Pfarrkirche“ im Pfarrzentrum.

Vorsitzender Otto Weinberger konnte neben Kirchenpfleger Alex Holzer fast alle Fördermitglieder begrüßen. Weinberger berichtete, dass das Finanzamt Straubing den angestrebten Bescheid erteilt habe und somit Spendenbescheinigungen erteilt werden dürfen; auch die Eintragung in das Vereinsregister sei erfolgt. Er merkte kritisch an, dass nach seiner Meinung die Akzeptanz für die Kirchenrenovierung bisher im Ort noch nicht vorhanden sei und hier Handlungsbedarf bestehe, um die Öffentlichkeit bei den geplanten Maßnahmen mitzunehmen. Er hoffe, dass ein Umdenken stattfinde, wenn mit den Arbeiten begonnen werde.

5000-Euro-Spende von einer Privatperson



Schatzmeister Karl Koller trug den Kassenbericht vor und verkündete, dass vor einigen Wochen eine Spende über 5000 Euro von einer Privatperson eingegangen sei. Die Kassenprüfer Alois Strohmeier und Hans Kuchl bescheinigten eine einwandfreie Arbeit.

Pfarrer Kohl stellte den Bericht des Ingenieurbüros Baumruck + Partner aus Straubing vor. Demnach wurden massive Schäden festgestellt: Risse in tragenden Balken, viele gebrochene Dachlatten durch nasses Holz mit unzureichendem Querschnitt, Pilz-Schäden am First, Fäulnis durch Feuchtigkeitseintrag im Turm, Nagekäferbefall, Pilzbefall in Zerrbalkenköpfen, Feuchtigkeitseintrag durch eine unzureichende Entwässerung und schadhafte Mauerschwellen.

Sanierung kostet knapp 1,6 Millionen Euro



Die Kostenschätzung für die Außenrenovierung beläuft sich auf 1589300 Euro. Davon hat die Pfarrei 50 Prozent zu tragen, also knapp 800000 Euro. Die anderen 50 Prozent übernimmt die Diözese Regensburg. Für die Pfarrei bedeutet die Maßnahme einen finanziellen Kraftakt. Im ersten Bauabschnitt müssen dringend das Kirchendach, der Kirchturm; die Fassade, die Fenster und die Drainage saniert werden. Nach der Außensanierung soll in einem neuen Bauabschnitt die Innenrenovierung folgen.

Wie Gelder generiert werden könnten? Hans Kollmer schlug eine Versteigerung nach dem Vorbild der Pfarrei Frauenau vor. Weiter wurde ein Konzert mit den Regensburger Domspatzen und eine Adventsveranstaltung mit Bodenmaiser Gruppen besprochen.

− bb