Ausnahmeantrag des Verkehrsministers
Ausschuss stimmt Waldbahn-Dauerbetrieb zu – nun fehlt nur noch der Landtagsbeschluss

12.03.2024 | Stand 13.03.2024, 11:22 Uhr

Stellte die Waldbahn im Verkehrsausschuss vor: der Viechtacher MdL Stefan Ebner. − Foto: MdL Büro Dr. Ebner

Die nächste Schranke auf dem Weg zum Dauerbetrieb hat sich gehoben: Am Dienstagnachmittag hat der Verkehrsausschuss des Bayerischen Landtags mit großer Mehrheit beschlossen, dass die Waldbahn-Strecke zwischen Gotteszell und Viechtach Ende 2025 in den Dauerbetrieb gehen soll.



Der Viechtacher Landtagsabgeordnete Stefan Ebner (CSU) hatte den Antrag vor den Mitgliedern des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr vorgestellt. Dieser war auf Initiative von Staatsminister Christian Bernreiter entstanden.

Das klare Votum sei ein „riesiger Schritt und ein toller Erfolg für unsere Heimat und Menschen“, sagt MdL Ebner. Er war als Vertreter eines Kollegen bei der Ausschusssitzung dabei und im Vorfeld als lokaler Abgeordneter gebeten worden, über die Waldbahn zu informieren. Diese befindet sich seit September 2016 im Probebetrieb. Weil das im Freistaat geltende Kriterium von 1000 Fahrgastkilometern nie erreicht hat, stand eine Überführung in den Dauerbetrieb lange in Frage.

Begründung sind Länderbahn-Werkstätten



Nach langem Ringen hatte das Verkehrsministerium vor rund einem Jahr eine Instandsetzung der Strecke für etwa sechs Millionen Euro bewilligt – und damit ein erstes deutliches Zeichen in Richtung Dauerbetrieb gesetzt. Mitte Februar war nun bekannt geworden, dass sich Verkehrsminister Bernreiter für eine Ausnahmegenehmigung stark macht. Begründung für einen dauerhaften Erhalt der Verbindung war der Betrieb der Länderbahn-Werkstätten am Viechtacher Bahnhof.

Lesen Sie dazu auch: Waldbahn-Dauerbetrieb kommt - Abgeordneter Schuberl will Ausweitung bis München

Nach dem positiven Beschluss steht nun nur noch die Abstimmung im Plenum des Bayerischen Landtags aus. In einer der nächsten Sitzungen wird dieser Antrag auf die Tagesordnung gesetzt und darüber dann abgestimmt. Eine Zustimmung dürfte reine Formsache rein.

Dank an Go-Vit und Helmut Brunner



Ebner sprach hinterher vor allem den Vorkämpfern des Vereins „Go-Vit“ um Wolfgang Schlüter und Arnulf Baier seinen Dank aus: „Der Verein hat sich durch seinen Einsatz enorme Verdienste um das Thema Mobilität erworben.“ Auch Staatsminister a.D. Helmut Brunner habe großen Anteil. Er habe den Probebetrieb einst als Minister in München durchgesetzt. „Ihm haben wir nicht zuletzt die Verlängerung des Probebetriebs zu verdanken, als alles auf der Kippe stand.“

„Was lange währt, wird endlich gut“



Brunner selbst äußerte sich ebenfalls freudig: „Was lange währt, wird endlich gut.“ In einer Pressemitteilung hatte die einstige Verkehrsministerin Mitte 2020 das Aus des Probebetriebs verkündet – und ihn letztlich nach massiven Widerständen zurückgenommen.

Statt die Strecke stillzulegen, wird sie nun dauerhaft befahren – ab dem Fahrplanwechsel Ende 2025 soll der Betrieb vom Probe- in einen Regelbetrieb überführt werden. Die Waldbahn-Strecke soll auch zentrales Element eines möglichen Verkehrs- und Tarifverbunds „Donau-Wald“ sein. Untersuchungen dazu laufen.