Vorstellung im Gottesdienst
16 Jugendliche auf dem Weg zur Firmung – da wollten die Glocken nicht verstummen

05.03.2024 | Stand 05.03.2024, 17:24 Uhr
Johann Probst

Diese 16 Jugendlichen bereiten sich seit einigen Monaten auf die Firmung vor. Am Sonntag haben sie sich der Pfarrgemeinde vorgestellt. Mit ihnen auf dem Foto Pfarrer Paul Ostrowski (links) und Pfarrgemeindereferent i. A. Florian Haiplik (hinten, 2. v. l.). − Foto: Probst



Es schien, als erwarte die Besucher des sonntäglichen Gottesdienstes in der Pfarrkirche eine außergewöhnliche Feier. Das Dauergeläut der Glocken wollte nach einer Viertelstunde noch immer nicht verstummen. Schließlich gelang es Mesner Willi Rager doch, den Fehler des unbeabsichtigten Dauerbetriebs ausfindig zu machen. Dennoch hatte die Pfarrei an diesem Tag ein wichtiges Ereignis zu feiern. In den vorderen Bänken hatten sich 16 Jugendliche eingefunden, die sich der Pfarrgemeinde als Firmbewerber vorstellten.

Anneliese Ertl vom Team der Firmbegleiterinnen durfte dazu zwölf junge Männer und vier junge Frauen begrüßen. Sie bereiten sich aktuell auf die Firmung vor, die am 15. Juni in Untermitterdorf gespendet wird. Ertl wies bei der Einführung auf den Sinn und Bedeutung dieses Sakraments hin: Die Gabe des Heiligen Geistes solle in schwierigen Lebenssituationen dazu beitragen, neue Hoffnung zu geben. Sie spende in Zeiten der Trauer Trost.

In diesem Sinne hatten die Firmbewerber auch die Kyrierufe formuliert, die Maximilian Geiß, Reinhard Bauer und Alexander Urmann vortrugen. Die Lesung aus einem Brief des Paulus an die Korinther, vorgetragen von Firmaspirantin Elisa Augustin, sowie das Evangelium mit dem Text von der Tempelreinigung boten die Verbindung zum Leitspruch der Firmung: „Ihr seid Gottes Tempel und der Geist Gottes wohnt in euch.“

Pfarrer Paul Ostrowski sprach die Darstellung der Tempelreinigung an: Es sei die einzige Szene im Johannes-Evangelium, in der man Jesus gewalttätig sieht. Jesus packt der Zorn, als er all die Geschäftemacherei im Heiligtum sieht. Er treibt die Händler und Geldwechsler mit Geißelhieben aus dem Tempel hinaus. Florian Haiplik, Pfarrgemeindereferent in Ausbildung, ermutigte die künftigen Firmlinge, immer zu prüfen, was einen von Gott trenne. Mit der Aussage „Wir sind berufen, ein Tempel Gottes zu sein, ein Ort an dem Gott wohnt und an welchen sich seine Liebe offenbart“, schloss Haiplik.

Anschließend traten die vier Mädchen und zwölf Burschen gruppenweise an den Altar, um sich vorzustellen. Außerdem erfuhren die Gottesdienstbesucher von ihnen die Beweggründe, die jeden Einzelnen veranlasst hatten, sich zum Empfang des Sakraments der Firmung anzumelden. Gut vorbereitet bewältigten sie den ersten Einsatz beim Wortgottesdienst. Stefan Lemberger, Johannes Hoffmann, Laurenz Häusler, Karolina Mach, Maximilian Maier und Johanna Wagner baten in den Fürbitten um den Beistand des Heiligen Geistes in ihren Anliegen. Hier ging es um Menschen in aussichtslosen Situationen, aber auch um die derzeitigen Kriegsgebiete.

An den Geist Gottes gerichtet waren die Bitten schließlich um den Beistand auf dem Weg in Schule, Beruf, Beziehung und Familie. Nach der Segensbitte, von Firmbegleiterin Claudia Wildfeuer verlesen, bedankte sich Pfarrer Ostrowski beim Kirchenchor unter Leitung von Antonia Radlinger, der den Gottesdienst auch in musikalischer Hinsicht zu einem Fest gemacht hatte. Wildfeuer bescheinigte den Burschen und Mädchen in den verschiedenen Aktionen schon überdurchschnittliche Reife und Verantwortungsbewusstsein.