Eging am See
Weihnachtsmarkt zeigt Parkplatznot auf

Pullman City setzt Shuttle-Busse ein – Feuerwehr hilft bei Verkehrsregelung – Am Samstag über 40 Busse

27.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:23 Uhr

Besucher des Amerikanischen Weihnachtsmarktes suchten am Samstag und Sonntag (das Bild entstand gestern Nachmittag) überall im Ort nach einem Parkplatz. Das führte zu Problemen in Einfahrten und mit den Rettungswegen. −Fotos: VA

Der Wunsch der Menschen, nach der Corona-Pandemie wieder besondere Weihnachts- und Christkindlmärkte besuchen zu können, beschert der Westernstadt Pullman City einen Boom. An diesem Wochenende war beim Amerikanischen Weihnachtsmarkt so viel los, dass die aus ganz Bayern anreisenden Besucher Mühe hatten, einen Parkplatz zu finden.

Pullman-City-Geschäftsführer Claus Six weiß um diese Beliebtheit des Weihnachtsmarktes nach amerikanischem Vorbild. Er hat in Absprache mit der Gemeinde die Freiwillige Feuerwehr Eging engagiert, damit diese sich um eine Verkehrsregelung kümmert, da ein Parkchaos drohte. Beim alten Sportplatz, bei der Firma metron eging und beim Eginger See wurden Parkplätze ausgewiesen. Drei Shuttle-Busse fahren die dort parkenden Besucher zur Westernstadt. Auch die Parkplätze der Einkaufsmärkte Lidl, netto etc. konnten genutzt werden.
 

Private Parkfläche ist vielen zu teuer

Die gegenüber des Freizeitgeländes zur Verfügung stehenden Parkplätze gehören nicht zum Gelände von Pullman City. Der Grundstücksbesitzer verlangt eine Parkgebühr von 4,50 Euro. Eine nicht fürs Parken präparierte Fläche konnte nach dem vielen Regen zur eingeschränkt benutzt werden, da die Fahrzeuge einzusinken drohten. Da nicht jeder bereit war, die Parkgebühr zu zahlen, wurde überall nach einer Abstellmöglichkeit fürs Auto gesucht – am Straßenrand, in Einfahrten, auf dem Radweg Richtung Eging, die Straßen Richtung Wollmering und Aicha vorm Wald.

Claus Six ist angesichts der Beliebtheit des Events in seiner Westernstadt glücklich. Das Geld, das man in die Werbung gesteckt habe, zahle sich nun offensichtlich aus. „3000 bis 4000 Menschen waren es wohl am Samstag“, schätzt er am Sonntagnachmittag. Viel Zeit hat er nicht für Auskünfte, da der Andrang seinen ganzen Einsatz und den des Teams fordert. Six kurz: „Wir haben schon wieder Land unter...“
 

Querschüsse gegen Steinberger und Haberzettl

So viel muss er dann aber noch noch loswerden: Er bedauert, der von der Geschäftsführung geplante Parkplatz, der dann im Besitz von Pullman City ist, noch nicht verwirklicht werden konnte. Nicht eingehaltene Bauvorschriften hatten dazu geführt, dass zum einen der Bau eingestellt worden ist und Unterlagen für die eingereichte Baugenehmigung einfordert wurden. Zusätzlich hatten sich der Bund Naturschutz mit ihrem Kreisvorsitzenden Karl Haberzettl und die Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger gemeldet und medienwirksam das Vorgehen der Westernstadt kritisiert.

Claus Six hatte beide eingeladen, sich die Situation vor Ort anzuschauen. Beide hatten die Einladung ausgeschlagen, was Claus Six enorm ärgert. „Offensichtlich erkennen die beiden nicht die Bedeutung des Freizeitgeländes für die Region: was die Arbeitsplätze betrifft, was den wirtschaftlichen Gewinn für die gesamte Region betrifft und auch was den Freizeitwert betrifft.“ Er ist sich sicher: Würden sich die beiden bei einem Besuch – „zum Beispiel während des Weihnachtsmarkts“ – überzeugen, was rund um die Westernstadt los sei, „dann würden sie uns eher helfen als und öffentlich an den Pranger zu stellen“.

Claus Six will die Situation nicht beschönigen: Es seien bei der geplanten Erweiterung des Geländes – Parkplätze, Wohngelegenheiten für Mitarbeiter und Erweiterung des Übernachtungsangebots – Fehler gemacht worden. „Aber das haben wir jetzt bereinigt und werden es Schritt für Schritt abarbeiten.“ Die Beliebtheit von Pullman City an den vergangenen Wochenenden würden deutlich machen, wie notwendig die Investitionen seien.