Sandbach
Wehr verjüngt sich: Durchschnittsalter der neuen Vorstandschaft und Kommandanten ist 28,5 Jahre

08.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:59 Uhr

Die neue Vorstandschaft der Sandbacher Wehr (vorne v.l.): Schriftführer Jonas Ginglseder, Kassier Hans Schacherbauer, 2. Vorstand Timo Kochseder und 1. Vorstand Sebastian Unfried. Es gratulierten die Ehrengäste (hinten v.l): KBM Robert Anzenbereger, Pfarrer Lothar Zerer, Stadtrat Tobias Semmler, KBM Stefan Drasch, KBI Hans Walch und Bürgermeister Florian Gams. −Fotos: Holzhammer

Bei der Freiwilligen Feuerwehr Sandbach wurde ein Generationswechsel eingeläutet. Nach langjähriger Tätigkeit haben Vorstand Rudi Zöls und Kommandant Karl Bachhuber Vereinsführung und Kommando an ihre jeweiligen Nachfolger aus der jüngeren Generation übergeben.

Bei der Jahreshauptversammlung wählten die Mitglieder Sebastian Unfried zum neuen 1. Vorsitzenden. Die Aktiven bestimmten in einer Dienstversammlung Christoph Bachhuber zum neuen 1. Kommandanten.

Der scheidende Vorsitzende Rudi Zöls begrüßte die Mitglieder, Ehrengäste und Fahnenmutter Monika Anzenberger. Nach 22 Jahren werde er das Amt abgeben. Er dankte allen, die ihn begleitet und unterstützt hatten und wünschte der neuen Vorstandschaft die nötige Energie und eine glückliche Hand.

Die ebenfalls ausscheidende Schriftführerin Kathi Uttenthaler gab in ihrem Jahresbericht einen Rückblick auf das Vereinsgeschehen im vergangenen Jahr. Die herausragenden Ereignisse waren die Weihe des Feuerwehrhaus-Anbaus und des Mannschaftstransportwagens sowie die 50-jährige Kameradschaft mit der Feuerwehr Kallham aus Österreich.

Der Sandbacher Wehr gehören derzeit 47 Aktive Mitglieder an. Die Jugendgruppe setzt sich aus 14 Feuerwehranwärtern zusammen. Der Verein besteht aus 170 Mitgliedern, davon sieben Ehrenmitglieder.

Ebenfalls zum letzten Mal gab 1. Kommandant Karl Bachhuber seinen Rechenschaftsbericht. Zusammen mit seinem Stellvertreter habe er 31 Termine abgearbeitet, angefangen bei den verpflichtenden Dienstversammlungen bis hin zu Leistungsprüfungen und überregionalen Besprechungen. 2022 absolvierten die Aktiven bei 22 Einsätzen über 500 Stunden aktiven Dienst.

Der Schwerpunkt der Einsätze lag mit 73% klar bei den technischen Hilfsleistungen ( Verkehrsunfälle, Unwetterhilfe etc.). Um aber jederzeit einsatzbereit und kompetent helfen zu können, sind stete Aus- und Weiterbildung bei Übungen und Lehrgängen unabdingbar. So investierten die Aktiven im letzten Jahr an die 300 Stunden in 16 Übungen und Lehrgänge für Atemschutz, Brandsimulation oder Wärmebildkamera. Drei Gruppen legten das Leistungsabzeichen „Die Gruppe im Löscheinsatz“ ab.

Nach 18 Jahren Kommando übergebe er nun das verantwortungsvolle Amt an einen Nachfolger, dem er genauso die Unterstützung seiner Stellvertreter wünsche wie er sie von Walter Rieger oder seinem Vorgänger Sepp Anzenberger erfahren habe. Karl Bachhuber hob den hohen Stellenwert der Feuerwehr in der Bevölkerung hervor und appellierte an alle Aktiven dieser weiterhin gerecht zu werden.

Der Kassenbericht von Kassier Hans Schacherbauer wies für das abgelaufene Jahr zwar ein leichtes Minus auf, zeigte jedoch, dass die Wehr insgesamt gut gewirtschaftet hatte und über eine solide finanzielle Basis verfüge. Bevor er die Neuwahlen leitete, dankte Bürgermeister Florian Gams den ausscheidenden Führungskräften für ihre über Jahrzehnte geleistete ehrenamtliche Arbeit. Viele Stunden haben sie in diese Wehr gesteckt und so für den Verein auch in der Dorfgemeinschaft hohes Ansehen und Dankbarkeit erworben. Man stehe nunmehr vor einer echten Richtungswahl.

Neuer 1. Vorstand ist Sebastian Unfried (25), sein zweiter Mann ist Timo Kochseder (23), Kassier bleibt Hans Schacherbauer (45) und die Schriftführung übernimmt Jonas Ginglseder (21). Als Kassenprüfer fungieren Claudia Anzenberger und Emilie Stumbeck. Mit einem Durchschnittsalter von 28,5 Jahren steht nunmehr in der Tat eine neue Generation an der Spitze der Wehr, die in zwei Jahren ihr 150-jähriges Bestehen feiern wird.

In der in die Jahreshauptversammlung eingebettete Dienstversammlung wählten dann die Aktiven ein neues Kommando. Auch hier waren sich die Aktiven einig: sowohl die Bestimmung des bisherigen 2. Kommandanten Christoph Bachhuber zum neuen Einsatzleiter als auch die Wahl von Simon Krautloher zu seinem Stellvertreter waren nahezu einstimmig.

Die neue Spitze dankte für das Vertrauen, das für sie Verpflichtung bedeute. Man wolle die neue Ära gemeinsam angehen und dafür sei die unbedingte Unterstützung aller wichtig.

− ho