Nach vier Jahren ist Schluss am Oberhaus
„War ein Glücksfall für uns“: Erfolgs-Trainer Lüftl sagt bei der Passauer Eintracht Servus – Zwei Neuzugänge fix

01.06.2023 | Stand 16.09.2023, 6:47 Uhr

Zum Abschied gab’s für Ernst Lüftl u.a. noch ein Trikot von seinem Team. −Foto: Verein

Die DJK Eintracht Passau muss auf Trainersuche gehen. Nach vier erfolgreichen Jahren hat sich Ernst Lüftl (61) zum Saisonende verabschiedet beim Passauer Kreisklassisten, der mit dem erfahrenen Coach gerne weiter gearbeitet hätte. Aber Lüftl sieht nach dem geschafften Klassenerhalt einen „guten Zeitpunkt gekommen, das Zepter zu übergeben“ und will eine fußballerische Pause einlegen.

„Als ich vor vier Spielzeiten die Eintracht übernommen habe, war der klare Auftrag der Vereinsführung, die technisch beschlagenen, aus verschiedenen Nationen stammenden Einzelspieler zu einer funktionierenden Einheit zu formen. Darüber hinaus war die Sehnsucht groß, nach über 20 Jahren wieder einen Aufstieg feiern zu dürfen. Heute, vier Jahre später, kann ich auf eine großartige Zeit zurückblicken, in der wir durch Disziplin, Fleiß und Zusammenhalt genau dieses Vorhaben erfolgreich umgesetzt haben und mit dem diesjährigen Klassenerhalt krönen konnten“, sagt Läuft. Und weiter: „Ich habe viele Freundschaften schließen können und viele neue Leute kennengelernt, dementsprechend werden mir die Eintracht, meine Jungs und die Verantwortlichen in bester Erinnerung bleiben.“

Bei der Eintracht löst Abschied viel Wehmut aus. „Ernst ist ein absoluter Fachmann und war stets topmotiviert. Er macht keine halben Sachen. Er hat eine natürliche Autorität und musste nicht laut werden, um uns etwas zu sagen. Sein Training war immer top, das zeigt auch die hohe Beteiligung − wir hatten im Schnitt 20 Spieler bei den Einheiten“, sagt Jasko Muric, seit vielen Jahren im Verein und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Lüftl, der über seinen Sohn Maxi (selbst Spieler bei der Eintracht und mittlerweile Chefscout bei Hannover 96), aufs Passauer Oberhaus kam, habe in den vier Jahren enormen Aufwand betrieben, immer Vollgas gegeben und daher auch großen Anteil, dass der Verein vor einem Jahr den Sprung in die Kreisklasse packte – und nun auch den Klassenerhalt schaffte.

Eintracht sucht Spielertrainer

„Ernst war ein absoluter Glücksfall für unseren Verein. Er hatte für jeden Spieler ein offenes Ohr, hat jeden gleich behandelt und wollte alle besser machen. Und er hat auch Aufgaben übernommen, die gar nicht zu den Tätigkeiten eines Trainers gehört haben. Wir bedauern es wirklich sehr, dass er geht, können aber natürlich auch verstehen, dass er jetzt eine Pause machen und mehr Zeit für seine drei Enkelkinder haben will. Aber die Türen bei der Eintracht stehen für ihn immer ganz weit offen“, sagt Muric, der sich im Namen das ganzen Vereins nochmals herzlich bei Ernst Lüftl für die „tolle Zusammenarbeit“ bedankte.

Derzeit ist die Eintracht auf Nachfolgersuche. Man habe bereits einige Gespräche geführt, weitere werden folgen. Wenn möglich, will die Eintracht einen Spielertrainer verpflichten. Das Team bleibt fast vollständig zusammen, nur Torjäger Nico Becher wechselt zum Bezirksligisten 1.FC Passau. Und Sebastian Schröttner beendet seine Laufbahn.

Dafür sind bereits zwei Neue fix. Keeper Reinhard Scholz kommt vom VfB Passau-Grubweg. Dort spielte auch Julian Ellersdorfer, ehe er im Winter zum SV Schalding wechselte. Nach einem halben Jahr am Reuthinger Weg wird auch der Verteidiger künftig am Passauer Oberhaus auflaufen. Mit weiteren Spieler sei man in Verhandlungen, sagt Muric, „gut möglich, dass sich da in nächster Zeit noch etwas tut“.