Er hat vorher nie höherklassig gespielt
Vornbachs Florian Kimberger (21): Auf etwas anderem Weg zum Bezirksliga-Knipser – und wieder voll im Aufstiegskampf

12.04.2024 | Stand 12.04.2024, 14:50 Uhr

„Wir haben gerade viel Spaß auf dem Platz“, sagt Florian Kimberger, der beim jüngsten 6:3 gegen Niederalteich dreifach traf. − Foto: Franz Nagl

Florian Kimberger muss nicht lange überlegen. „Offensiv passt es derzeit einfach brutal gut. Wir haben viel Spaß auf dem Platz“, sagt der junge Angreifer der DJK Vornbach.

16 Tore haben die Schützlinge des Trainerduos Norbert und Josef Ruhhammer in den letzten vier Bezirksliga-Partien erzielt, vier davon gehen auf das Konto von Kimberger, der beim jüngsten 6:3-Triumph gegen Niederalteich sogar mit einem Dreierpack glänzte. Mit 13 Einschüssen ist der 21-Jährige nun bester Torschütze der Vornbacher, die nach vier Siegen in Serie plötzlich wieder voll im Aufstiegskampf mitmischen − und mit einem Dreier am Samstag beim Topspiel in Hutthurm sogar auf Rang 2 springen können.

„Wir sind nach dem Winter in einen Flow reingekommen. Das Selbstvertrauen wurde immer größer, das merkt man dann auf dem Platz“, sagt Kimberger, der seinen persönlichen Lauf nicht zu hoch hängen will. „Ein Geheimnis gibt es da nicht. Die Teamkollegen legen mir die Tore super auf“, zeigt er sich nach seinem ersten Pflichtspiel-Dreierpack im Herrenbereich bescheiden. In der Vorbereitung netzte er beim 7:2-Sieg gegen den Landesligisten Osterhofen sogar vier Mal ein.

Diese Quoten des Angreifers sind umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass Kimberger vor seinem Engagement in Vornbach nie höherklassig kickte – auch in der Jugend nicht. „Es hat sich nie ergeben und gab auch keine Angebote“, sagt er. Mit der U19 der SG Kirchham spielt Kimberger in der Gruppe, anschließend im ersten Herren-Jahr mit dem SV Aigen in der A-Klasse Pocking. Dort wird die DJK Vornbach auf den jungen Stürmer aufmerksam, der es auf beachtliche 21 Saisontreffer und neun Vorlagen bringt. Zusammen mit Kumpel Quirin Bruckbauer (21) fährt Kimberger ins Probetraining − und danach ist schnell klar, dass es die beiden Talente beim Bezirksliga-Aufsteiger versuchen wollen.

Schnell, beidfüßig – und oft cool im Abschluss

In Vornbach gefällt es Kimberger, der in Gögging (bei Hartkirchen) wohnt, auf Anhieb sehr gut. Auch, weil das Trainerduo Ruhhammer von Beginn an auf den Neuzugang aus der A-Klasse setzt, ihm viel Spielzeit einräumt. „Die Trainer sind wirklich top. Sie haben mir sehr geholfen und mich weiterentwickelt“, sagt Kimberger, der derzeit im Bad Füssinger Johannesbad eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement absolviert.

Schnell, beidfüßig und oft cool im Abschluss − trotz der „großen Umstellung von der A-Klasse auf Bezirksliga“ bringt es der damals 20-Jährige schon in der ersten Saison auf sieben Treffer und zwei Vorlagen. Dass er sich trotz fehlender höherklassiger Erfahrung sofort durchsetzen kann, sagt viel über sein Talent − und seinen Ehrgeiz. „Diesen braucht man auf jeden Fall“, sagt Kimberger, der im Sommer 2023 mit Vornbach sogar um den Landesligaaufstieg kämpft. In der Relegation scheitert man aber am ASV Dachau.

Topspiel gegen Hutthurm: „Jungs sollen genießen“

In der neuen Spielzeit tut sich der Vizemeister dann zunächst schwer, kommt nur langsam in Fahrt. Zur Winterpause rangiert die DJK auf Rang 6, der Zug nach vorne scheint abgefahren. Doch 13 Punkte in fünf Frühjahrsspielen bringen Vornbach wieder zurück ins Aufstiegsgeschäft. Am Samstag steht das Verfolgerduell gegen Hutthurm an, 14 Tage später geht’s zum Spitzenreiter FC Passau. Druck macht man sich im Lager der DJK aber keinen. Im Gegenteil. Anders als bei Hutthurm gebe es keine Zielsetzung nach oben, sagt der Sportliche Leiter Michael Jäger. „Die Jungs haben sich mit zuletzt starken Leistungen dieses Spiel erarbeitet – jetzt sollen sie es genießen, Spaß haben.“

Warum es im Frühjahr bei Vornbach wieder so gut läuft? „Das hat mehrere Gründe“, meint Jäger. Zum einen habe die lange Winterpause der Mannschaft sehr gut getan. Vor allem Leistungsträger, die mit der Relegation viele, viele Spiele in den Knochen hatten, seien nun wieder in besserer Verfassung. Außerdem habe man in der Vorbereitung richtig Gas gegeben. „Und“, sagt Jäger, „natürlichen brennen alle darauf, unseren Trainern einen schönen Abschied zu bereiten“. Die Ruhhammers hören nach vielen Jahren im Sommer in Vornbach auf, als Nachfolger kommt Heiko Schwarz.

Inklusive Tests hat die DJK 2024 neun Spiele absolviert, acht wurden gewonnen. Gegen Hutthurm werde es auf Kleinigkeiten ankommen, meint Jäger. Auch Florian Kimberger rechnet mit einem engen Match, sagt: „Wir können befreit aufspielen, haben einen Lauf. Wir sind auf jeden Fall heiß.“ Egal wie es am Ende ausgeht − für ihn persönlich läuft auch die zweite Bezirksliga-Saison bestens. Mit 21 Jahren hat er sportlich noch alle Möglichkeiten, wenngleich er über neue Herausforderungen derzeit „überhaupt nicht“ nachdenkt. „Ich fühle mich total wohl hier. Wir haben eine super Truppe, es macht großen Spaß, mit meinen Freunden zu spielen.“


24. Spieltag / Samstag, 14 Uhr: 1.FC Passau – Grafenau (Hinspiel 1:0), Hutthurm – Vornbach (1:1); 14.30 Uhr: Waldkirchen – Künzing (1:2); 15 Uhr: Schöfweg – Perlesreut (1:1), Mauth – Oberpolling (2:0), Regen – Grainet (1:1), Obernzell-Erlau – Niederalteich (0:3); Sonntag, 17 Uhr: Schalding II – Garham (2:1).