Hoffen auf Nachahmer
Vilshofen halbiert Weihnachtsbeleuchtung: Weniger Lichter leuchten weniger lang

28.10.2022 | Stand 19.09.2023, 22:04 Uhr

So stimmungsvoll hat sich der Stadtplatz 2019 in der Weihnachtszeit gezeigt, ähnlich wird es auch 2022 sein. Allerdings brennen die mittlerweile komplett auf 2,5 Watt umgerüsteten LED-Lampen der Lichterketten nur halb solange. −F.: VA/Archiv

Von Carmen A. Laux

In Sachen Energie heißt es gerade: sparen, sparen, sparen. Einzelhändler sollen die Türen schließen, in Büros sollen die Temperaturen absinken, die Außenbeleuchtung für Werbeplakate wird ausgeknipst.



Um gut durch den Winter zu kommen, soll so viel Energie wie möglich eingespart werden. Und die Stadt Vilshofen macht mit. In nichtöffentlicher Sitzung wurde letzte Woche entschieden, wie es mit der Weihnachtsbeleuchtung aussieht.

„In der heutigen krisenbehafteten Zeit wollen wir Weihnachtsstimmung vermitteln. Nichtsdestotrotz kann man sparen“, fasst Bürgermeister Florian Gams die Überzeugung des Stadtrats zusammen.

Bei den 2000 Lampen für Weihnachtsbeleuchtung geht nichts mehr – da wurde schon in den letzten Jahren konsequent auf LED umgestellt. Allerdings wurden die Zeiten gekappt, in denen die Lichter angeknipst werden – fast um die Hälfte. Denn statt von 6.45 bis 9 und 15 bis 22 Uhr, an den Wochenenden bis 24 Uhr, brennt die Weihnachtsbeleuchtung heuer montags bis sonntags nur von 16 bis 21.30 Uhr. „Damit reduzieren wir den Tagesverbrauch von 60 auf rund 30 Kilowattstunden“, rechnet der Bürgermeister vor. Und das mal 40 – denn so viele Tage erstrahlt die Stadt weihnachtlich.

Weiter wird die Anzahl der beleuchteten Christbäume um fünf reduziert, in den Außenbereichen etwa wird es heuer nur je einen leuchtenden Baum geben und der große Weihnachtsbaum an der Promenade wird ausschließlich mit Christbaumkugeln geschmückt – 2000 an der Zahl, alle traditionell in Rot.

Eingespart wird zudem die Fassadenbeleuchtung, die Weihnachtsbeleuchtung in der Vilsvorstadt und die bemalten Plexiglasscheiben, die das Rathaus geschmückt haben. „Damit die wirken, hätte man die Lichter in den Büros anlassen müssen“, erklärt Florian Gams. Und das Einsparpaket macht auch nicht vor dem Christkindlmarkt halt, der an den ersten drei Adventswochenenden, 25. November bis 11. Dezember, stattfindet: Die Heiztemperatur auf dem Schiff wird abgesenkt – es hat ja eh jeder eine Jacke an.

Alles in allem hält der Stadtrat dieses Maßnahmenpaket für einen guten Kompromiss. „Die Weihnachtsstimmung lebt auch von der Beleuchtung. Aber wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und hoffen, dass sich auch Privathaushalte anschließen beim Energiesparen“, so Florian Gams.

Dass es in Sachen Weihnachtsbeleuchtung vorrangig um Ressourcen-Schonung und nicht ums Geld geht, macht Stadtwerkechef Karl Eibl deutlich: „Die Einsparungen machen rund 300 Euro aus. Allerdings entsprechen sie dem Verbrauch, mit dem eine vierköpfige Familie rund drei Monate auskommt“, erklärt er. Und auch wenn wegen dem Wegfall der EEG-Umlage im Sommer die Kilowattstunde Strom um 3,723 Cent für den Verbraucher billiger geworden sei, müssten die Stadtwerke Strom und Gas nachkaufen. „Das ist mit Preissteigerungen verbunden, die wir weitergeben müssen. Aber das ist alles in einem überschaubaren Rahmen“, beruhigt der Stadtwerke-Chef.