Von Thomas Krenn
Am Montagabend hat der Vilshofener Bürgermeisters Florian Gams zusammen mit Wolfgang Mayerhofer, Inspektionsleiter der Polizei Vilshofen, Bestellungsurkunden an vier neue Angehörige der Vilshofener Sicherheitswacht ausgehändigt. Bisher waren es acht, jetzt sind es zwölf Frauen und Männer, die täglich bis zu drei Stunden unterwegs sind.
In Vilshofen gibt es die Sicherheitswacht seit Juni 2001. Die Sicherheitswacht sei ein Erfolgsmodel, so Wolfgang Mayerhofer. Für den Chef der Vilshofener Polizei sind die Angehörigen der Sicherheitswacht „ein weiteres Paar Augen, das für die Sicherheit im Dienstbereich der Polizeiinspektion Vilshofen unterwegs ist“.
In der Stadt Vilshofen und in der Marktgemeinde Ortenburg gibt es Satzungen, die bestimmte Handlungen an bestimmten Örtlichkeiten verbieten, etwa der Konsum von Alkohol oder laute Musik. Für Mayerhofer eigentlich selbstverständliche Dinge, aber: „Es gibt immer wieder Personen, die man auf diese Umstände hinweisen muss.“
Für solche Fälle seien die Frauen und Männer der Sicherheitswacht da, zusammen mit der Vilshofener Polizei. Beim Einschreiten gebe es natürlich auch Grenzen. Bei gefährlichen Situationen oder wenn ein Konflikt von vornherein besteht, „kommen die Kolleginnen und Kollegen der Polizei dazu und sorgen für Ruhe“.
Die vier neuen Sicherheitswachtler wurden von der Polizeiinspektion ausgebildet. In 40 Unterrichtseinheiten wurden sie unter anderem geschult in Strafrecht, Befugnisrecht, Handhabung der Einsatzmittel, Kommunikationsverhalten und Waffenrecht. Dieser Ausbildung stellten sich die vier Neuen in ihrer Freizeit. Zum Abschluss wurde eine umfangreiche Prüfung durchgeführt, die alle vier mit Bravour bestanden. Für Florian Gams, Bürgermeister der Stadt Vilshofen, ist dies ein Zeichen, dass die vier sich in die Gesellschaft einbringen wollen. „Sie wollen dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Vilshofen in einer sicheren und sauberen Stadt beziehungsweise Marktgemeinde Ortenburg leben können.“ Dafür sprach Florian Gams den vier Neuen seinen persönlichen und den Dank der Stadt Vilshofen sowie der Marktgemeinde Ortenburg aus.
Gams sagte auch, das Engagement der ehrenamtlichen Sicherheitswacht zeige positive Wirkung in den letzten beiden Jahrzehnten. „Das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger ist gestiegen.“ Gams sprach auch die abschreckende Wirkung der Sicherheitswacht an und dankte für das Engagement, das die vier Neuen in ihrer Ausbildung gezeigt haben und für das Engagement in den nächsten Jahren.
Laut Polizeichef Wolfgang Mayerhofer ist die Sicherheitswacht „ein ansprechbares Organ der Sicherheit, im Grunde ein Sprachrohr zur Polizei rein, um an Informationen zu Problemfeldern zu gelangen.“ Nach Lageauswertung werde festgelegt, wo die Sicherheitswacht unterwegs ist.
Anfänglich werden die neuen Angehörigen zusätzlich zu den bestehenden Teams eingesetzt. Um eine gewisse Routine und Sicherheit zu bekommen, sind dann auch mal mehr als zwei Streifenangehörige unterwegs.
Die Beweggründe
Was bewegt die Vier, sich in der Sicherheitswacht zu engagieren? „Bei uns in Ortenburg ist es so, dass es im Generationenpark immer wieder Sachbeschädigungen und Randale gibt. Vieles was neu herkommt oder hergerichtet wird, wird gleich wieder kaputt gemacht oder beschmiert. Das habe ich bei meinen regelmäßigen Spaziergängen immer wieder beobachten können und ich habe die Leute auch schon angesprochen. Daher habe ich mich jetzt entschieden zur Sicherheitswacht zu gehen“, sagt etwa Christian Schmid.
Christopher Michaelis sagt: „Ich habe mich für die Sicherheitswacht als Bindeglied von der Polizei zum Bürger und vom Bürger zur Polizei entschieden und ich freue mich darauf.“
Eine ganz besondere Motivation hat Viktoriya Konovalova: „Ich bin in der Ukraine geboren und jetzt bin ich motiviert, weil viele ukrainische Leute hergekommen sind und die kennen noch nicht die Ordnung hier. Ich möchte auch helfen zu übersetzen und möchte auch, dass mein Vilshofen und mein Ortenburg in Ordnung sind. Oft ist es so, wenn ich etwas sage, zum Beispiel ‚da ist eine Mülltonne, schmeiß‘ deinen Müll da rein‘, dann sind die Leute oft böse und fragen: Was willst Du? Wenn die Leute sehen, dass ich eine Uniform habe, dann wissen sie, dass ich sie darauf aufmerksam machen darf.“
