Keine Zeugen für „Katapult“
Schleuderfahrt über B8 bei Vilshofen mit Flug über Kreisverkehr geklärt

07.03.2024 | Stand 07.03.2024, 17:10 Uhr

Nachdem der 34-Jährige ungebremst auf den Kreisverkehr gefahren war, wurde er darüber hinaus katapultiert und kam rund 50 Meter entfernt zum Stehen. − Foto: Elsberger

In den Ermittlungen zum „Flug“ eines 34-Jährigen über den Kreisverkehr auf der Bundesstraße 8 bei Vilshofen (Landkreis Passau), ist die Polizei zu einem Ergebnis gekommen: Der Fahrer hatte gesundheitliche Probleme. Das teilte Polizei-Sprecher Michael Emmer am Donnerstagnachmittag der PNP mit.



Wie berichtet, hatte sich am Mittwoch, 29. Februar, gegen 17.30 Uhr ein spektakulärer Unfall ereignet. Ein 34-Jähriger fuhr ungebremst auf den Kreisverkehr der neuen Umfahrung zu und wurde darüber hinaus katapultiert. Etwa 50 Meter entfernt kam der Wagen völlig lädiert zum Stehen.

Der Fahrer aus dem Landkreis Cham wurde mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der Sach- und Flurschaden liegt im unteren fünfstelligen Bereich. Für Drogen- oder Alkoholkonsum gab es keine Anhaltspunkte

Eine 26-Jährige aus Passau konnte die Schleuderfahrt des 34-Jährigen beobachten. Laut ihr fuhr der Fahrer bereits ab der Ampel ab Höhe der Kfz-Zulassungsstelle im schnellen Tempo unkontrolliert von der rechten auf die linke Straßenseite.

Fahrer wohl „kerzengerade“ auf den Kreisverkehr zugefahren



Auf die Aussage der 26-Jährigen hin startete die Polizei einen Zeugenaufruf zur Klärung der Unfallursache. Die Polizei bekam daraufhin eine Handvoll Mitteilungen, von denen manche den Ford Focus bereits auf der Donaubrücke gesehen haben wollen. Kein der Polizei bekannter Zeuge aber hat das Manöver über den Kreisverkehr beobachtet.

Man weiß laut Emmer nur, dass der Fahrer „kerzengerade“ auf den Kreisverkehr zugefahren ist. Man könne nicht ausschließen, dass er am Gas hängengeblieben ist. „Mit der Motorhaube hat er die Kuppe touchiert und wurde daraufhin über den Kreisverkehr katapultiert – und das, ohne den Kreisverkehr noch einmal zu berühren“, schildert Emmer die Kenntnisse der Polizei.

„Der 34-Jährige befindet sich nach wie vor in stationärer Behandlung“



Mit den Zeugenaussagen und der Einschätzung der Ärzte „dürfte eine Erkrankung ursächlich für den Unfall gewesen sein“, sagt Polizei-Sprecher Michael Emmer. „Der 34-Jährige befindet sich nach wie vor in stationärer Behandlung.“

So gehen die Ermittlungen weiter: „Die mit dem Unfall zusammenhängenden Ordnungswidrigkeiten werden verfolgt. Es gibt nach derzeitigem Stand weder Hinweise auf vorsätzliches Handeln, noch auf eine Fremdeinwirkung“, so der Sprecher. Laut Emmer wird auch die Fahrerlaubnis-Behörde am Landratsamt informiert.