Gitarrenfestival ab 2. März
„Urgroßmutter Pipa“ zu Gast bei Passauer Saiten 2024

30.01.2024 | Stand 30.01.2024, 16:31 Uhr

Die Pipa ist ein Vorläufer der Gitarre, hier spielt sie Hui-Kuan Lin. − Foto: Agentur

Der angestammte Konzertsaal des Festivals ist aktuell tabu: Weil die Gisela-Schulen in Passau-Niedernburg (Realschule und Gymnasium) saniert werden, steht die Aula – ein imposantes Gotisches Langhaus – nicht zur Verfügung für die 16. Ausgabe des Gitarrenfestivals Passauer Saiten. Die Veranstalter Yvonne Zehner und Jürgen Schwenkglenks haben attraktive Ausweichstätten gefunden: Das erste Konzertwochenende findet statt im Museum Moderner Kunst Wörlen, das zweite im Kulturmodell und das dritte in der profanierten Heilig-Geist-Kirche.

Inhaltlich beschränkt sich das Festival, das dieses Jahr von 2. bis 16. März dauert, lange nicht nur auf die Gitarre – 2024 ist auch die Verwandtschaft zu Gast bei den Passauer Saiten. Gleich im Eröffnungskonzert kommt eine „Urgroßmutter“ der Gitarre auf Besuch, wie Yvonne Zehner scherzhaft sagt.

Pipa ist der Name der Urgroßmutter, „eines der ältesten heute noch gespielten Zupfinstrumente der Welt“, wie Zehner sagt. Sie erklingt im Eröffnungskonzert am Samstag, 2. März, um 19.30 Uhr im MMK Wörlen, und sie reist an aus der Millionenstadt Taipeh in Taiwan. Das Ensemble C-Camerata mit Hui-Kuan Lin an der Pipa, mit Lung-Yi Huang an der Mundorgel Sheng und mit Chih-Hui Chang am Cello vereint sich in Passau mit Sopransängerin Alexandra Lampert-Raschké und mit Festivalleiterin Zehner an der Gitarre. Zu erleben sind dabei traditionelle und zeitgenössische Musik aus Taiwan sowie drei Kompositionen, die eigens für das Passauer Festival geschrieben wurden: von Chao-Ming Tung, Agustín Castilla-Ávila und Eddie McGuire. Letztere beiden waren bereits in früheren Jahren zu Gast bei den Passauer Saiten – hier wächst ein internationales Netzwerk.

Dem zweiten Festivalchef Jürgen Schwenkglenks und seinem Schaffen ist ein eigener Abend in Form eines Komponistenporträts gewidmet. Mit fünf weiteren Musikerinnen in wechselnden Besetzungen präsentiert er „fast schon einen Überblick über mein ganzes Leben“, wie er sagt. Zwei Stücke entstanden auf einer Indienreise in den 80er Jahren, viele weitere in Argentinien und Brasilien, der „Vals aus Hals“ im gleichnamigen Passauer Stadtteil. Musikerfreund Sebastian Zambrana schenkt dem Festival ein Stück namens „Passau“, geschrieben in Buenos Aires.

Zambrana spielt auch eines der beiden Mittagskonzerte in der St.-Anna-Kapelle (5.3.), weiter gibt es u.a. ein Kinderkonzert (9.3.), Musik aus Italien (9.3.), Frankreich und Südamerika (15.3.).

Was mit der „Urgroßmutter“ begann, endet mit der „kleinen Schwester“: Am 16.3. spielt die israelische Gitarristin Shiri Coneh mit Shmuel Elbaz an der Mandoline (eine Sopranlaute) im Abschlusskonzert Musik aus Spanien und Israel.

Raimund Meisenberger


Gesamtprogramm und Karten auf www.passauer-saiten.de