Von Franz Danninger
Mittwoch müssen viele Fahrgäste der zwölf Stadtbus-Linien noch Alternativen suchen, um an ihr Ziel zu kommen, denn seit gestern, Dienstag, hat Verdi wieder einen Warnstreik verhängt über die Verkehrsbetriebsgesellschaft der Stadtwerke. Ab morgen läuft dann wieder alles normal.
An den beiden Streiktagen sind rund 60 Prozent aller Fahrten ausgefallen, sagt Fahrbetriebsleiter Andreas Sonndorfer.
Verdi informierte die Stadtwerke ihm zufolge erst am Montagabend davon, dass der Streik am frühen Dienstagmorgen beginnt. Was tun? „Wir haben sofort versucht, bei privaten Busunternehmen Ersatzfahrzeuge zu organisieren. Bei zwei ist uns das auch gelungen“, erklärt Sonndorfer. Dass es nicht mehr wurden, das liegt an der angelaufenen Reise-Saison – die Busse sind verplant. Fast bis Mitternacht wurde in der städtischen Buszentrale am Mühlweg organisiert und umgeplant, um die Streikfolgen so mild wie möglich zu halten. Die Fahrgäste beschweren sich trotzdem bei den Stadtwerken und nicht so sehr bei der Gewerkschaft, oder? „Ja, so ist es“, sagt Sonndorfer achselzuckend.
Gewerkschaftssekretär Christoph Kittel von Verdi Niederbayern antwortet auf die PNP-Frage, ob der Gewerkschaft Reaktionen von Bürgern, bzw. Fahrgästen vorliegen, die durch die Streiks am Morgen auf die Schnelle umplanen müssen: „Wir haben bislang noch nichts erhalten“.
In den Sozialen Medien sind aus vorherigen Streiks Einträge zu finden, die Verdi mit Aktionen der „Letzten Generation“ vergleichen. „Bei uns selbst gibt es keine Hinweise, dass wir hier in den gleichen Topf geworfen werden“, erklärt der Gewerkschafts-Funktionär. Er kenne aber natürlich auch unflätige Facebook-Einträge.
Hält er die Warnstreiks für verhältnismäßig? Und schädigt man so nicht die Attraktivität des ÖPNV? Kittel: „Uns geht es ja zentral um die Attraktivität des ÖPNV. Viele Fahrer verlassen die öffentlichen Arbeitgeber und gehen entweder zu privaten Anbietern oder wechseln die Branche.“ Die Gewerkschaft wolle mit den Streiks bessere Arbeitsbedingungen ermöglichen um so die Fahrer zu halten, „weil nur dann werden wir die Verkehrswende schaffen.“