Kein Herbst-Blues am Reuthinger Weg
„Stimmungslage entspricht nicht der tabellarischen Situation“: Schalding mit Mut und Plan nach Vilzing

09.11.2023 | Stand 09.11.2023, 10:33 Uhr

Trainer Stefan Köck und seine Schaldinger warten schon seit acht Spielen auf einen Sieg. − Foto: Lakota

Diese Serie hätte man sich in Schalding gerne erspart. Seit acht Spielen wartet der Aufsteiger aus Niederbayern in der Regionalliga Bayern auf einen Sieg, der letzter Dreier datiert vom 22. September (1:0 gegen Buchbach). Seither gab es sechs Niederlagen und zwei Unentschieden bei nur vier selbst erzielten Toren. Die Folge: Schalding ist auf einen Abstiegsrelegationsplatz abgerutscht und muss aufpassen, den Anschluss ans hinterer Mittelfeld nicht zu verlieren.

Trotz der wenig berauschenden Faktenlage ist am Reuthinger Weg von Herbst-Blues aber nur wenig zu spüren. „Die Stimmungslage im Team entspricht Gott sei Dank nicht der tabellarischen Situation“, sagt Trainer Stefan Köck vor dem Auswärtsspiel am Samstag beim Überraschungs-Zweiten DJK Vilzing (14 Uhr). Natürlich sei man sich der Brisanz der sportlichen Lage bewusst, so der Coach. Allerdings könne er der Mannschaft kaum einen Vorwurf machen, „Einsatz, Bereitschaft und Wille“ seien Woche für Woche vorhanden. „Außerdem liegt es uns fern, jetzt irgendwelche Spieler an die Wand zu nageln“, sagt Köck, „das ist nicht unsere Art und dafür gibt es auch keinen Grund“.

„Fahren ganz sicher nicht als Kanonenfutter nach Vilzing“



Trotz der langen Sieglos-Serie habe niemand im SVS-Lager die Zuversicht verloren, es werde im Training gut gearbeitet. Es gehe darum, stets die Basics auf den Platz zu bringen und „Kleinigkeiten“ zu verbessern, dann werde man auch die nötigen Punkte sammeln. „Wir fahren ganz sicher nicht als Kanonenfutter nach Vilzing. Im Gegenteil: Wir fahren dort hin, um zu gewinnen, das ist immer unser Ziel“, sagt Köck, wohlwissend, dass die Aufgabe enorm schwierig wird. „Wir treffen auf einen Gegner mit großer Euphorie, mit großem Selbstvertrauen. Aber es ist ganz sicher kein Ding der Unmöglichkeit, hier etwas zu holen. Wir spielen immer noch in der gleichen Liga“, urteilt der SVS-Coach, der mit seinem Team auch beim Spitzenreiter Würzburg einen Coup landen konnte (2:2).

Köck wenig überrascht von Vilzings Höhenflug

Dass die Mannschaft von Trainer Josef Eibl ganz oben mitmischt, überrascht Köck wenig. „Vilzing hatte schon in der letzten Saison eine sehr gute Mannschaft, die mit höherklassig erprobten und sogar drittligaerfahrenen Spielern verstärkt wurde. Zudem wurde und wird dort sehr gut gearbeitet – und das ist dann das Ergebnis“, so der SVS-Coach, der selbst weiter personell einige Baustellen zu managen hat. Johannes Stingl wird nach seiner roten Karte gegen Schweinfurt fehlen, Alex Kurz hat sich beim selben Spiel verletzt, muss wohl ebenfalls passen. Chris Brückl ist zwar zurück von seiner Hochzeitsreise, nach dem ersten Training meldete sich der Routinier aber mit einem grippalen Infekt ab – ob er rechtzeitig fit wird, ist offen. Dafür könnte Patrick Drofa in den Kader zurückkehren, mehr als ein Kurzeinsatz scheint nach zweimonatiger Verletzungspause aber nicht drin zu sein für den Angreifer.

Trotzalledem gibt sich Köck zuversichtlich. Auch beim 1:5 im Hinspiel (lange hieß es 1:1) habe man Phasen gehabt, wo man Vilzing in Bedrängnis bringen konnte. Wie bei jedem Gegner gebe es Schwachstellen, die es auszunutzen gelte. „Wir haben einen Plan entwickelt und sind voll davon überzeugt.“