Frühjahrsumfrage der IHK:
Stimmung in Niederbayerns Wirtschaft leicht verbessert

07.02.2024 | Stand 07.02.2024, 19:00 Uhr

Abwärtstrend scheint gestoppt: Alexander Schreiner und Thomas Leebmann. − F.: Marcel Peda

Die Stimmung in Bayerns Wirtschaft bleibt auf dem Tiefststand. Das zeigt der Konjunkturindex des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK). In Niederbayern scheint zumindest der Abwärtstrend gestoppt. Das berichtet die IHK Niederbayern von ihrer Frühjahrsumfrage. Dennoch erklärt auch hier Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner: „Die Unsicherheiten für die Zukunft sind groß, das Vorkrisenniveau aus der Zeit vor Corona bleibt unerreicht.“

So legt der IHK-Konjunkturklimaindikator, für den die Bewertungen der aktuellen Geschäftslage mit den Erwartungen für die Zukunft verrechnet werden, im Vergleich zur Vorumfrage im vergangenen Herbst zu, verharre im Langfristvergleich aber „auf einem deutlich unterdurchschnittlichen Niveau“.

85 Prozent der befragten Betriebe aus der Region bezeichnen ihre Geschäftslage als gut oder zumindest befriedigend, 15 Prozent als schlecht. Dabei gibt es unterschiedliche Betrachtungen in den verschiedenen Bereichen. So blieben Handel und Tourismus knapp negativ, während sich die Industrie etwas positiver gestimmt zeigt – mit Ausnahme der Bauindustrie. „Einen vergleichsweise deutlichen Anstieg nach oben können lediglich die Dienstleister verbuchen“, erläutert Schreiner.

Doch Aufbruchstimmung macht die IHK auch in Niederbayern nicht aus. Das liege an der Bewertung der wirtschaftlichen Risiken: Fachkräftemangel, hohe Kosten für Energie, Rohstoffe und Personal, eine stockende Inlandsnachfrage und ein schwächelndes Auslandsgeschäft werden da laut Kammer genannt.

IHK-Präsident Thomas Leebmann kommentiert das Umfrageergebnis so: „Die Unternehmen strafen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen regelrecht ab.“ Das entnahm er den Anmerkungen in den Textfeldern. „Die Betriebe kritisieren beispielsweise kleinteilige Überregulierung oder den immer weiter steigenden Aufwand für Dokumentationspflichten, Umweltvorgaben, Steuer- oder Zollvorschriften“, fasst er zusammen. Seine Kritik: „Solche Punkte kosten uns Unternehmer immens viel Zeit, Geld und Kraft – Ressourcen, die viel besser in die Fortentwicklung unserer Betriebe und damit den Erhalt von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung investiert wären.“