Marktrat entscheidet über „Central European Rally“
Steigt der Markt Wegscheid mit ein ins Rallye-Rennen?

12.03.2024 | Stand 12.03.2024, 11:00 Uhr

Mit diesem Bild werben die Veranstalter auch für den „ADAC Opel e-Rally Cup“, der ebenfalls im Rahmen der Wettkämpfe im kommenden Oktober stattfindet.

Die „Central European Rally“ war Thema in der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung in Wegscheid. Reinhard Asbeck stellte als Vertreter der Veranstalter die Pläne vor. In der kommenden Sitzung entscheidet der Marktrat, ob sich die Gemeinde beteiligt beim Spektakel.

Asbeck beschrieb per Power-Point die Organisation und Durchführungsmodalitäten dieses Rennens. Mit einer Dreiländer-Rallye hatte die Geschichte der Rallyeveranstaltungen in der Region 2022 begonnen.

Der erste Lauf der „World Rally Championship“ (WRC) in drei Ländern fand 2023 statt. Nun soll heuer vom 17. bis 20. Oktober in einer Reihe mit den etablierten Wettkämpfen wie der „Kenia-Rallye“ oder der „Akropolis-Rallye“ in Griechenland in Deutschland, Österreich und Tschechien im Rahmen der Weltmeisterschaft die „Central European Rally“ ausgetragen werden. Es ist der erste Weltmeisterschaftslauf über drei Länder, in dessen Rahmen auch die Champions 2023 der Word-Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) Kalle Rovanperä and Jonne Halttunen geehrt werden.

Die Rallye wird von der „Federation Internationale de l’Automobile“ (FIA) mit drei Sternen akkreditiert, bekam der Gemeinde berichtet. Erstmals finde eine Rallye-Weltmeisterschaft in Tschechien statt. Dazu kommt die WRC nach 2019 wieder nach Deutschland. Circa 125000 motorsportbegeisterte Zuschauer werden erwartet.

In der Organisation der Rallyes würden Hybrid - und Elektroautos verwendet, ergänzte Reinhard Asbeck. Der Zuschauertransport laufe mit Shuttlebissen zu den ausgewiesenen und sicheren Besucherplätzen.

Das Rennen werde mit fossilfreiem, synthetischem Benzin gefahren. Dazu bringe der Veranstalter eigene mobile Tankstellen mit. Der „ADAC Opel e-Rally Cup“ findet im Rahmen der Wettkämpfe statt.

Asbeck informierte die Gemeinderätinnen und -räte auch über die umfangreichen Details bei der Streckensicherung und der Verkehrssicherung. Dazu werde auch eine Anwohnerhotline eingerichtet.

Zu Beginn der Fragerunde und angesichts einer möglichen hitzigen Diskussion verwies Bürgermeister Christian Escherich darauf, dass man erst in der nächsten Gemeinderatssitzung das Thema an sich im Gremium diskutieren und dann über die Veranstaltung abstimmen werde.

Bei der Fragestunde mit Aussprache gab Reinhard Asbeck noch einige Informationen zum Event. Einen ersten Streckenvorschlag müsse man bis April 2024 der FIA in Paris vorlegen. Jede Prüfung werde zweimal gefahren. Der genaue Zeitplan stehe noch nicht fest. Man könne davon ausgehen, dass den ganzen Tag gefahren werde, von 8 bis 20 Uhr. Die öffentlichen Straßensperren würden bereits vorher errichtet. Die Anwohner dürfen mit Berechtigungen vor den Rennen, in den Rennpausen und nach dem Rennen fahren.

Ein Marktgemeinderatsmitglied merkte kritisch an, dass eine solche Veranstaltung in heutiger Zeit nicht zeitgemäß sei und dass die Rennfahrzeuge mit normalen Autos mit Anhängern gefahren würden.

Die Zuschauerbereiche würden vorschriftsmäßig mit Absperrungen durch Fachpersonal gesichert, war die Antwort auf eine weitere Frage. In den Kurven betrage der Abstand zur Strecke zwischen 50 und 100 Meter. Bei gerader Strecke dürften die Zuschauer näher stehen. Seien Zuschauer zu nah an der Strecke, werde das Rennen abgebrochen. Jedes Fahrzeug sei mit einer Kamera ausgestattet, die an die Leitstelle sendet. Ein Beobachter überprüft diese Bilder und schreitet im Fall des Falles ein.

Für das Genehmigen des Rennens sei wegen der Überschreitung der Landes- und Landkreisgrenzen die Regierung von Niederbayern zuständig. Der Markt Wegscheid werde von dieser eine Anfrage erhalten, ob dem Rennen zugestimmt wird oder ob eine Beteiligung abgelehnt wird.

− np