Förderbescheid über 1,3 Millionen Euro überreicht
„Sonnen bekommt ein großes Kuchenstück, nicht die Krümel“

13.03.2024 | Stand 15.03.2024, 11:24 Uhr
Helmut Preuß

Bürgermeister Klaus Weidinger verweist auf die großen Schäden an der Gemeindestraße Niederneureuth-Thierham. − Fotos: Preuß

Sie strahlten gemeinsam um die Wette, die Sunninger Verwaltungsleiterin Stephanie Krenner und die drei Bürgermeister Klaus Weidinger, Michael Fenzl und Reinhard Brandstetter. Diese Woche überreichte Hans-Peter Schmucker als Leiter des Amts für ländliche Entwicklung (ALE) im Rathaus offiziell den Förderbescheid über 1,293 Millionen Euro für die Sanierung der Gemeindestraße von Niederneureuth nach Thierham (Kapelle).

1,7 Millionen Euro kostet das Projekt. Die Gemeinde steuert dazu 400 000 Euro bei. Im Sommer soll der Bau beginnen.

Ein Drittel des Förderetats heuer für Niederbayern



Für die kleine Gemeinde Sonnen ist die millionenschwere Fördersumme ein gewaltiger Batzen Geld. Und das ganz offenbar nicht nur für die Gemeinde, sondern auch für das ALE. Diese ist Behörde und Servicestelle für alle 255 Gemeinden in Niederbayern, die in 23 so genannten „ILE’s“ ( Integrierte Ländliche Entwicklung) organisiert sind. „1,3 Millionen, das ist etwa ein Drittel unseres Förderetats für ganz Niederbayern in diesem Jahr“, sagte Hans-Peter Schmucker beim Gespräch. „Von etwa 250 Kommunen bekommt eine einzige also ein Drittel. Das ist ein ganz großes Stück vom Kuchen, das sind keine Krümel“, sagte er und überraschte damit alle Anwesenden im Sitzungssaal.

Mehrfach bedankten sich die drei Bürgermeister deshalb dafür, baten den Amtsleiter aber auch, diesen Sachverhalt möglichst allen zehn Gemeinden der „ILE Abteiland“ bei der nächsten Sitzung persönlich mitzuteilen. Klaus Weidinger: „Mehrere meiner Amtskollegen glauben, dass sie jetzt zeitnah als Nächster dran sind“. Dabei werde es in diesem Jahr laut Schmucker „sicher keinen zweiten Förderbescheid in dieser Größenordnung geben“.

Einmal mehr waren bei der Überreichung deshalb auch die Mittelkürzungen für das Özdemir-Ministerium auf Bundesebene ein Thema. Nicht alle Gelder seien im Vorjahr abgerufen worden – vorwiegend von nichtbayerischen Ländern – und so habe der Finanzminister nach Absprache in der Koalition die Förderungen fast um die Hälfte gekürzt. „Es ist einfach zu wenig Geld in den Fördertöpfen“, bedauerte deshalb Klaus Weidinger, obwohl „der Freistaat Bayern viele Kürzungen mit eigenen Mitteln noch ausgeglichen hat“, wie Schmucker betonte. Bayerns Ex-Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hatte das Kernwegenetz-Förderprogramm einst aus der Taufe gehoben und den Topf seinerzeit mit über zwei Milliarden gefüllt, mit Summen also, die heute märchenhaft klingen. Dennoch liefen in Niederbayern gegenwärtig immerhin noch 450 Projekte, wenngleich von deutlich geringerem Umfang.

Neben der Förderzusage ist für die Gemeinde Sonnen aber auch wesentlich, wann das Geld letztendlich fließt, also auf dem Gemeindekonto eingeht. „Momentan ist das für 2026 geplant“, sagte Schmucker, vorbehaltlich der finanziellen Situation in zwei Jahren. Bis heute sei unklar, wie sich die einschlägige Förderkulisse weiter entwickle. Wenn die Auszahlung früher möglich sei, würde man das gerne machen, meinte er, deutete aber an, dass man damit eher nicht rechnen könne.

Die Gemeinde aber will mit der Straßensanierung möglichst zeitnah beginnen. „Wir werden die Ausführungsplanung jetzt bei den Ingenieurbüros in Auftrag geben, wollen dann mit der Ausschreibung starten und dann Mitte des Jahres anfangen, auf jeden Fall im Sommer“, sagte Klaus Weidinger. Gemeindlicherseits also muss zwischenfinanziert werden, sicher nicht die ganze Summe sofort, sondern nach Baufortschritt teils in diesem, teils auch erst im nächsten Jahr. Auf jeden Fall ist die Gesamtmaßnahme für 1,7 Millionen Euro, wozu die Gemeinde rund 400 000 Euro aus eigener Tasche beisteuern muss, ein ganz dicker Brocken in diesem und im nächstjährigen Vermögenshaushalt mit den Investitionen.

Gemeinde muss einiges zwischenfinanzieren

ALE-Projektleiter Christian Zeidler informierte darüber, dass der geförderte Kernweg in Sonnen eine Länge von 2,4 Kilometern „im Vollausbau“ habe. Er sei auf zwei Teilstrecken aufgeteilt, auf ein erstes, 800 Meter langes Stück von Niederneureuth nach Schauberg mit vier Metern Breite und einem Seitenstreifen von 0,75 Meter. Und auf ein zweites Stück von Schauberg nach Schneideröden mit rund 1600 Metern Länge, 4,5 Metern Breite und einem ebensolchen Seitenstreifen. Zwischen den beiden Teilstücken liege ein rund 260 Meter langes Teilstück, das von der Gemeinde bereits saniert worden sei und keinen Ausbau mehr erfordere.

− pr