Wege aus der ersten Niederlagenserie
„Sind auf dem richtigen Weg“: Black-Hawks-Trainer Thomas Vogl bittet um Geduld

17.10.2023 | Stand 17.10.2023, 21:22 Uhr

Trainer Thomas Vogl sieht die Hawks auf dem richtigen Weg.  − Fotos: Michael Sigl

Fünf Niederlagen in Folge, am Sonntagabend sogar eine beim bis dahin punktlosen Schlusslicht: Die EHF Passau stecken früh „im Sumpf“, wie es Trainer Thomas Vogl nach dem 4:5 nach Penaltyschießen beim Stuttgarter EC formulierte. Von der Ergebniskrise und dem vorletzten Tabellenplatz in der Oberliga Süd will sich der Trainer der Black Hawks aber nicht blenden lassen. Der 46-Jährige bittet um Geduld und sieht vielmehr: „Das Team funktioniert, wir sind auf dem richtigen Weg.“

Einen Satz bemühte Vogl zuletzt öfter: „Es fehlte nicht viel.“ Am Wochenende verloren die Passauer sowohl gegen Memmingen (2:3) als auch in Stuttgart (4:5 n.P.) mit einem Tor Unterschied. Nach Baden-Württemberg waren sie in der Hoffnung gereist, dort den zweiten Saisonsieg feiern zu können. Daraus wurde nichts und Vogl musste wieder eine Niederlage erklären: „Wir hatten viel Druck und so haben wir im ersten Drittel auch gespielt“, berichtete der 46-Jährige. „Jeder wollte mit dem Kopf durch die Wand.“ Ein Bild, das wie die Faust aufs Auge zur Saison der Black Hawks passt. Heuer soll es unbedingt klappen mit dem Einzug in die Preplayoffs (Platz 10). Das wünscht sich der Verein. Das erwarten die Fans.

„Peu à peu an die Oberliga gewöhnen“

Die Hoffnung sei auch berechtigt, betont der neue Trainer, um im gleichen Atemzug die Erwartungen zu dämpfen: „Wir haben eine junge Mannschaft, vielleicht die jüngste der Liga. Wir sollten alle den Spielern Zeit geben, sich peu à peu an die Oberliga zu gewöhnen. Nehmen wir einen Colin Campbell (22, Anm.d.Red.)“, holt Thomas Vogl aus: „Der kommt aus Kanada hierher, ist erstmals in seinem Leben so weit von zuhause weg. Das ist nicht so leicht. Es dauert einfach, bis er sich im neuen Umfeld und der Oberliga zurechtfindet. Aber wir werden bald viel Freude an ihm haben.“

Gleiches gilt für Jakub Cizek, dem erst in Stuttgart sein erstes Saisontor gelang, davor (und danach) ließ er viele Großchancen liegen, so dass dem 22-Jährigen schon Ladehemmung attestiert wird. Dagegen wehrt sich Vogl entschieden: „Jakub lag zuletzt eine Woche lang krank im Bett und hatte auch Schmerzen an der Schulter, ist doch klar, dass ihm dann nicht alles gelingt.“

Vogl: Viele positive Ansätze erkennbar

Geduld ist in der Dreiflüssestadt das Gebot der Stunde, denn es seien viele positive Ansätze erkennbar, bekräftigt der Trainer. Das Team kämpfe immer bis zum Schluss, weiche nie vom Plan ab. Und: Kaum eines der 34 Gegentore sei einem Systemfehler geschuldet, vielmehr produziere man zu viele Abspiel- oder Stellungsfehler, die oft auf Unerfahrenheit zurückzuführen seien. Hinzu kommt, dass zuletzt auf der Gegenseite Mannschaften mit drei- oder vierfachem Etat standen, „die Spieler haben dann halt die Qualität, das auszunutzen“. Um solch ein Team zu schlagen, bräuchten die Black Hawks einen perfekten Tag wie gegen den DEL2-Absteiger Heilbronn (4:2). Vogl und die Spieler arbeiten daran, dass sie derartiges schon gegen Bad Tölz (Freitag, 20 Uhr) oder in Füssen (Sonntag, 17 Uhr) möglich machen.