Hauzenberg
Senioren sind fit bei digitalen Medien

Zehn Jahre Internettreff in Hauzenberg – Von Seniorenbeirat gegründet – Dank an Leiter Franz Sommer<?ZE?>

22.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:59 Uhr
Otto Donaubauer

Seit zehn Jahren leitet Franz Sommer (r.) den Internettreff der Senioren. Unterstützt wird er von Helga Fischer (r.) und Annemarie Kasberger (l.). Anerkennung gab es von Daniela Schalinski (3.v.r.) und Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer (5.v.r.). −Foto: Donaubauer

Ältere Mitbürger fühlen sich durch die fortschreitende Digitalisierung benachteiligt. Zu diesem Schluss kommt die „Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorgansitationen“ (BAGSO) in ihren neuesten Umfragen. Sie spricht dabei von Altersdiskriminierung. Dagegen hat man in Hau-zenberg seit zehn Jahren das erfolgreiche Projekt „Internettreff Senioren für Senioren“.

Das Jubiläum wurde jetzt im Rahmen einer Adventfeier mit einer Rückschau begangen. Dazu waren auch Daniela Schalinski von der Fachstelle für Senioren beim Landratsamt und Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer gekommen.

Vor zwei Jahren Umzug in Räume der Hochschule

Erhard Balzer und Peter Weska waren 2012 Vorsitzende des Seniorenbeirats der Stadt gewesen. Schon damals war die digitale Welt für die ältere Generation mit einer gewissen Angst verbunden gewesen. Wie komme ich mit den neuen Anforderungen zurecht? Das fragten sich viele. Das Thema wurde auch im Seniorenbeirat behandelt. Da war es ein Glücksfall, dass sich Franz Sommer als ver-sierter Kenner der Materie für die Einführung interessierter älterer Menschen in die digitale Welt bereit erklärte.

Schließlich konnten geeignete Räume in der Zweigstelle der Volkshochschule gefunden werden. Vor zwei Jahren zog der Internettreff in die Räume der Hochschule um. Inzwischen haben 36 Leute ihre Lernziele in Sachen Computer, Internet und Onlinenetz gesteckt. Derzeit be-suchen 16 „Internetfreunde“ die wöchentlichen Treffen. Franz Sommer kümmert sich um den Unterrichtsstoff. Annemarie Kasberger und Helga Fischer stehen als Organisatorinnen und Betreuerinnen im Leitungsteam zur Verfügung.

Annemarie Kasberger hatte in gewohnter Weise die zehn Jahre und die Weihnachtszeit in ihre bekannten Verse verpackt. Helga Fischer sprach den Internetfreunden aus dem Herzen, als sie das Engagement von Franz Sommer hervorhob. In der eigenen Familie trauten sich ältere Menschen oft nicht mit Fragen zum Computer oder Handy. Im Internettreff würden sie fachkundig und verständ-nisvoll an die Sache herangeführt. „Senioren für Senioren“ sei eine erfolgreiche Lernmethode, bei der auch Freundschaften entstünden und Feiern und Freizeit einen Platz hätten.

„Allein sein war gestern“, begann Franz Sommer seine Rückschau auf zehn Jahre Internettreff, die er in einer Powerpoint-Präsentation und in einem Fotobuch zusammengefasst hatte. „Halt dich geistig fit“, war sein Rat. Beim Internettreff könnten geistige Vitalität und zeitgemäßer Umgang mit den digitalen Medien erreicht werden. Franz Sommer gab auch einen Überblick über die behandelten Bereiche. Längst sei man über das Kennenlernen der Grundbegriffe zum Umgang mit den vielen Möglichkeiten am Laptop, mit dem Handy oder der digitalen Fotografie gekommen. Trotzdem bestehe immer die Möglichkeit für Einsteiger, weil es sich bei den Treffen nicht um abgeschlossene Kurse handle.

Rückblick auch per Fotobuch

Begeistert zeigte sich Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer von den digitalen Erfolgen der Senioren. Um sich Kompetenzen zu erwerben, brauche es kompetente Leute wie Franz Sommer. Teilhabe sei ein Anspruch, der auch für Senioren gelte. Die Gemeinschaft im Internettreff stehe gegen eine Vereinsamung am Bildschirm. „Lernen Sie die digitale Kommunikation, aber treffen Sie sich analog“, war der Rat der Bürgermeisterin.

In die Anfangszeit schauten auch Erhard Balzer und Peter Weska zurück. Sie freuten sich beide über die erfolgreiche Entwicklung der Internetgemeinschaft.

− do