Die Schwäne vom Dreiburgensee in Tittling (Lkr. Passau) sind wieder zurück − doch ihr angestammter Brutplatz wurde zerstört.
Ende des Jahres kamen die Schwäne „Hanni und Sepp“ wieder in ihre vertrauten Gefilde am Dreiburgensee zurück. Mit dabei hatten sie einen ihrer Jungschwäne. Das sei eher ungewöhnlich, meint Sabine Edle von Ruedorffer, dass ein so großes Junges bei seinen Eltern bleibt. Die Eltern würden sie nach acht bis zehn Monaten „abnabeln“.
Die Drei landeten in ihrem Schilfteich, wo Hanni schon seit 16 Jahren brütete. „Ihr Nest war rundherum nur noch Schlamm und ein bisschen Wasser und es wurde ihnen der gesamte Schilfteich trocken gelegt“, beklagt von Ruedorffer. Es sei nur noch das Wasser vom Schnee, Eis oder Regen vorhanden, so sei es unglaublich traurig für so viele Lebewesen, die dort jedes Jahr aufs Neue brüteten.
Jungschwan hängt an seinen Eltern
So beschlossen die Drei, zu den Klärteichen zu fliegen, der Jungschwan ließ sich nämlich nicht abwimmeln. Die Klärteiche brachten ihnen letztes Jahr sehr viel Glück. „Neun Küken kamen durch und wuchsen zu stattlichen Jungschwänen heran“, erzählt von Ruedorffer. Aber dort ein Nest zu bauen war unmöglich, weil es die letzten acht Tage so kalt war, dass die Klärteiche zugefroren waren, nur eine kleine Wasserfläche war noch vorhanden. Es kam zu Streitigkeiten zwischen Vater Sepp und seinem Filius, die immer heftiger wurden. Am Wochenende war es dann soweit. Sepp flog mit seinem Nachwuchs weg und Hanni flog währenddessen zum Schilfteich. Beim Abnabeln des Jungschwans darf die Schwanenmama nicht dabei sein. „Da kann es unter anderem ein bisschen rabiat zu gehen“, weiß von Ruedorffer.
Später trafen sie sich wieder im Schilfteich, oder was davon noch übrig ist. Heuer wäre es das 17. Jahr in Folge, wo Hanni einen sicheren Brutplatz hätte, so wie sie es gewohnt war. Dieses wunderschöne, idyllische Plätzchen, wo Hanni und Sepp ihre Brut und später ihre Küken stets in Sicherheit wissen konnten, gibt es nicht mehr. Von Ruedorffer bedauert das sehr.
