E-Coli-Bakterien nachgewiesen
Rudertinger Wasser muss abgekocht werden

01.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:27 Uhr

Auch für das Waschen von Obst und Gemüse und zum Reinigen offener Wunden sollte ausschließlich abgekochtes Wasser benutzt werden. −Foto: Marius Becker, dpa

Das Gesundheitsamt Passau hat am Freitagvormittag eine Abkochanordnung für das Leitungswasser in weiten Teilen Rudertings (Landkreis Passau) erlassen. Grund sind Abweichungen bei den mikrobiologischen Sollwerten.



Die Auffälligkeiten wurden bei Routineuntersuchungen des Trinkwassers in Teilen der Gemeinde festgestellt. Es handelt sich laut Gesundheitsamt um eine bakterielle Verunreinigung des Wassers mit Escherichia Coli.

Auch fürs Zähneputzen muss das Wasser abgekocht werden



Das Trinkwasser muss in Abstimmung mit der Gemeinde Ruderting vor der Verwendung abgekocht werden. Empfohlen wird, das Wasser einmalig sprudelnd aufkochen zu lassen und eine Abkühlzeit von zehn Minuten abzuwarten. Das gilt für die Verwendung als Trinkwasser, zum Beispiel für die Zubereitung von Nahrung, aber auch fürs Zähneputzen und zum Reinigen offener Wunden. Die Geschirrspülmaschine sollte mit mindestens 70 Grad laufen.

Betroffen sind alle Ortsteile mit Ausnahme von Sittenberg und Trasham. Die Anordnung gilt bis auf Weiteres. Die Gemeinde Ruderting und das Gesundheitsamt Passau informieren unverzüglich, sobald die Anordnung aufgehoben werden kann.

Bürgermeister: Rudertinger sollen auch Nachbarn informieren



Am Freitagvormittag machte sich die Gemeindeverwaltung bereits daran, die Bevölkerung zu informieren. Die betroffenen Wirtshäuser wurden unverzüglich telefonisch informiert, damit sie bereits fürs Mittagsgeschäft entsprechende Vorkehrungen treffen konnten, wie Bürgermeister Rudolf Müller auf PNP-Anfrage berichtet. Er bittet die Bürger darum, auch ihre Nachbarn zu informieren, die womöglich noch nichts von der Anordnung des Gesundheitsamtes gehört haben.

Parallel dazu liefen laut Bürgermeister bereits Gespräche mit dem Versorger Waldwasser über die Lösung des Problems. „Es wurden Keime im Brunnen 2 festgestellt“, berichtet Müller. Die Gemeinde bezieht neben einem Kontingent von Waldwasser ihr Trinkwasser vor allem aus zwei eigenen Brunnen. Der kleinere davon, Brunnen 2, wurde nach Bekanntwerden der Keimbelastung vom Wassernetz abgekoppelt. Müller vermutet, dass die starken Regenfälle der letzten Zeit Bakterien ins Grundwasser gespült haben könnten. Da die Haushalte in Sittenberg und Trasham ihr Wasser von Waldwasser beziehen, sind sie von der Keimbelastung nicht betroffen.

Um das Problem zu lösen, werden nun in Rücksprache mit Waldwasser die Leitungen durchgespült, wie der Bürgermeister sagt. Wenn das allein nicht hilft, müsse zusätzlich chloriert werden. Am Montag oder Dienstag soll ein neuer Test zeigen, ob die Keimbelastung verschwunden ist.

− ska