Positive Resonanz
Rettung vom Passauer Kachlet-Schwan: PNP-Leser übernehmen Teil der Einsatzkosten

04.01.2024 | Stand 05.01.2024, 11:58 Uhr

In seinen Facebook-Storys hielt Dustin Tanallari über den Zustand des geretteten Schwans vom Passauer Kachlet auf dem Laufenden. Mittlerweile geht es dem Tier erstaunlich gut, sagt er der PNP. − Foto: Tanallari

Die Rettung des Schwans, der am Passauer Kachlet-Kraftwerk im Treibgut feststeckte, schlug hohe Wellen. Positive Wellen. Denn in Folge des PNP-Berichts erreichten den 26-jährigen Retter aus Essen nicht nur Lob und Anerkennung, sondern auch viele Spenden.



Dustin Tanallari will den Ball flachhalten. Er wirkt am Telefon aufgrund des großen, auch medialen Interesses an seiner Tat ein wenig erschlagen. „Ich hab doch nur ein Tier gerettet“, meint er. Wie berichtet, war der 26-Jährige, der in seiner Freizeit ehrenamtlich Tiere aus misslichen Lagen befreit, sieben Stunden lang aus Essen angereist, um einen Schwan zu retten. Das Tier steckte seit Tagen im Treibgut direkt vor dem Kachlet-Kraftwerk fest, eine Rettung durch Feuerwehr oder Wasserschutzpolizei wäre aufgrund fehlender Gerätschaften nur unter höchster Lebensgefahr möglich gewesen und daher ausgeschlossen.

PNP-Leser rufen zu Spenden für den Schwan-Retter auf

Der PNP-Post vom Bericht auf Facebook, der auch vom Tierheim Passau geteilt wird, bekommt Hunderte Likes, wird zigfach kommentiert. Dustin Tanallari erntet darin viel Lob und Dank für sein Engagement. Aber dass er auf den Kosten von rund 400 Euro selbst aufkommen sollte, missfällt den Usern. Und so rufen sie zu Spenden auf. Tanallari hat auf seiner eigenen Facebook-Seite ein PayPal-Konto angegeben, über das er Spenden gerne entgegen nimmt. Und die bekommt er auch: Noch während er auf dem Nachhauseweg nach Essen ist, berichtet er in seiner Story ganz überwältigt, dass die Spritkosten von rund 170 Euro schon eingegangen seien. Und weitere Spenden werden folgen, da unsere Redaktion auch telefonisch und per Mail Anfragen erreicht haben, wie man denn die ehrenamtliche Arbeit von Dustin Tanallari unterstützen könne.

Stadt Passau wusste nichts von dem Schwan am Kachlet

Nicht so gut wegkommt die Stadt Passau in den Kommentaren auf Facebook. „Peinlich für die Stadt Passau dass ein Mensch stundenlang im Auto sitzt und dann auch noch darin schlafen muss.“
oder „Peinlich für die Stadt Passau, ich finde, eine Aufwandsentschädigung würde der Stadt Passau gut zu Gesicht stehen“ heißt es dort unter anderem. Wie die Stadt Passau auf Nachfrage mitteilt, sind dort jedoch keine Meldungen zu dem Fall eingegangen. Man habe erst am Donnerstag von dem von dem Schwan am Kachlet erfahren.

Dem geht es indes überraschend gut. Während Tanallari anfangs befürchtete, dass der Wildvogel die Strapazen nach dem tagelangen Feststecken ohne Nahrung, der Rettung und der anschließenden stundenlangen Autofahrt nicht überleben würde, erholt sich der Schwan erstaunlich gut, erzählt er auf Nachfrage

Unsere Redaktion bekommt derweil nicht nur Spendenanfragen. In einer Mail von Christiane H. aus Dresden, die das Engagement von Tanallari schon länger verfolgt, heißt es: „Wenn es in Ihrer Region/Bundesland irgendwie einen Preis für Ehrenamt und Bürger-Engagement gibt, dann bitte zeichnen Sie ihn aus, nominieren Sie ihn, schlagen Sie ihn vor. Er hat es wirklich mehr als verdient. “